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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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nahe.
    Nachdenklich leerte er die erste Hälfte seines zweiten Glases. Dann nahm er seine Beine von der Couch und setzte sich aufrecht hin. Der Schwindel stieg ihm nun umso mehr in den Kopf und signalisierte ihm auf diese Art und Weise, dass er eigentlich genug getrunken hatte. Dennoch setzte er das Glas ein weiteres Mal an seine Lippen und trank aus. Danach richtete er sich von der Couch auf und nahm die Wodkaflasche ein weiteres Mal in seine Hände. Trotz seines benommenen Zustands dachte er noch immer an das Aufräumen und wollte die Flasche deshalb ordnungsgemäß zurück in die Vitrine stellen. Doch bevor er dies tat, schenkte er sich unbewusst etwas Neues ein, schraubte die Flasche erst dann wieder zu und brachte sie schließlich zurück an ihren Ursprungsort. Er hatte bereits das Gefühl zu taumeln und verstand selbst nicht, warum er an diesem Abend kaum etwas vertrug und sich die Wirkung des Alkohols so schnell in ihm ausdehnte. Vermutlich lag es daran, dass er bereits am Vorabend getrunken und bis auf ein Brötchen nichts Anständiges im Magen hatte.
    Er schritt wieder zur Couch, nahm sich sein Glas und wollte damit zurück in den Wintergarten gehen. Seine Gedankengänge wurden bereits langsamer, sein Vorhaben unlogischer. Kaum, dass er im Flur angekommen war, entschied er sich um und machte sich stattdessen auf den Weg ins Arbeitszimmer. Er wusste nicht genau, was ihn an diesen Ort lockte, doch irgendwie zog ihn das Zimmer auf eine ungewöhnliche Art an. Also öffnete er die Tür und trat ein, während er ein weiteres Mal an seinem Glas nippte. Es war dunkel im Arbeitszimmer. Nur das grelle Mondlicht verschaffte ihm etwas Licht. Doch das genügte ihm. Inmitten des Raumes blieb er stehen und sah sich um. Er betrachtete die vielen Bücher in den Regalen, den Arbeitsplatz seines Vaters und die Couch, auf der Ben die meiste Zeit arbeitete. Genau dort stand auch der Laptop des Dunkelhaarigen. Er war zugeklappt. Alex erinnerte sich nur zu gut daran, wie er Bens erarbeitete Skizzen an einem Abend vollständig gelöscht hatte. Dieser Akt war unfair gewesen, jagte ihm aber aktuell ein schäbiges Grinsen auf die Lippen.
    Er schritt auf den Laptop zu und begutachtete ihn skeptisch. Vermutlich war es das letzte Mal, dass er diesen in der Villa sehen würde, denn Ben würde künftig nie wieder auf dieser Couch sitzen und arbeiten. Dies war eine merkwürdige Erkenntnis und plötzlich kam es Alex sogar so vor, als ob er Ben schon wesentlich länger kannte, als es eigentlich der Fall war. Es machte ihm sogar etwas Angst, in Zukunft auf diese vertraute Person verzichten zu müssen. Doch schien diese Entscheidung nach wie vor die einzig richtige gewesen zu sein.
    Er nahm einen weiteren Schluck und entdeckte plötzlich Bens Handy neben dem Laptop auf dem Tisch. Sofort wurde er neugierig, wollte das mobile Telefon am liebsten nehmen und es durchstöbern, doch riss er sich zusammen. Dabei musste er an jene Situation im Garten zurückdenken, in welcher er mit einer Pistole auf Ben zugegangen war, weil er diesen für einen der Typen vom Pokern gehalten hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ben sein Handy ebenfalls verlegt und es letztendlich lediglich im Wintergarten vergessen.
    Alex betrachtete es noch eine ganze Weile, kämpfte dabei mit sich selbst, wandte sich aber letztendlich wieder ab und ging stattdessen zum Bücherregal. Er las flüchtig einige der Titel auf den vielen Bücherrücken und blieb schließlich vor Jos Safe stehen. Der Anblick des kleinen Haustresors machte Alex nur umso wütender. Hastig trank er sein Glas leer und erinnerte sich dabei daran, wie Jo Ben die Safekombination genannt hatte, die er bislang nicht einmal Alex anvertraut hatte. Wieder einmal wurde Alex rasend und vor allem eifersüchtig auf Ben, weshalb sich die Entscheidung, für dessen Rauswurf gesorgt zu haben, gleich noch einen Deut besser anfühlte.
    Der Alkohol stieg ihm immer stärker in den Kopf und jagte ein heftiges Schwindelgefühl durch seinen Körper. Für einen kurzen Moment musste er sich sogar festhalten, um nicht versehentlich sein Gleichgewicht zu verlieren.
    Seine Gedanken wurden immer verworrener und plötzlich begann er sich vollkommen lächerlich dabei zu fühlen, wie er hilflos vor einem verschlossenen Safe stand, dessen Kombination er kannte und der die Lösung seines größten Problems beinhaltete. Nur wenige Zentimeter trennten ihn von wertvollem Schmuck und einer Menge Geld. Diese Position war paradox, denn eigentlich brauchte

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