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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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es ihm nicht. Deshalb gab er schließlich auf und blickte hilfesuchend zu Ben auf. Dieser streckte daraufhin sofort seine Hand aus und half ihm hoch.
    „Hier“, sagte er dann und streckte Alex ein Paar schwarze Handschuhe entgegen, „die musst du noch anziehen.“
    Alex nickte und nahm sie entgegen. Er klopfte sich noch den Schnee von den Händen und zog die Handschuhe schließlich über.
    „Ich helf’ dir bis zum Zaun“, sagte Ben entschlossen und hielt Alex dabei fest.
    Der Blonde ließ die ungewohnte Hilfe zunächst zu und ließ sich langsam von Ben bis zum Rand der Eisbahn geleiten. Dort ließ er dann von dem Dunkelhaarigen ab und hielt sich stattdessen am Zaun fest.
    „Das ist echt oberpeinlich ...“, fluchte er leise.
    „Ich find’s ganz amüsant“, gab Ben grinsend zurück. „Der sonst so coole und selbstbewusste Alex ist auf einmal ganz ruhig und unsicher.“
    „Ich bin nicht unsicher!“, verteidigte sich Alex. „Ich wette, du warst bei deinem ersten Mal auf’m Eis auch nicht viel besser!“
    Ben zuckte daraufhin nur gelassen mit der Schulter.
    „Du kannst dich ja erstmal hier am Zaun festhalten und ’n bisschen üben. Eigentlich ist das echt nicht schwer. Wenn man den Dreh einmal raus hat, dann geht’s. Du musst die Schlittschuhe einfach als ein Teil von dir sehen und nicht als irgendwelche Fremdkörper! Tu einfach so, als hättest du normale Schuhe an und achte nicht so viel auf die Kufen! Beweg dich ganz natürlich und nicht so steif! Dann wirst du dein Gleichgewicht schon von ganz allein halten können“, erklärte er und klang dabei schon fast wie ein Eiskunstlehrer.
    Alex hörte ihm zwar zu, blickte dabei jedoch argwöhnisch geradeaus. Dann versuchte er Bens Anweisungen zu folgen und sich dabei nicht mehr allzu sehr auf die ungewohnten Schuhe zu konzentrieren. Er hielt sich mit der rechten Hand am Zaun fest, blickte konzentriert auf das Eis unter sich und begann einen Fuß vor den anderen zu schieben.
    Ben schlitterte langsam neben ihm her.
    „Super! Weiter so!“, lobte er Alex dabei.
    „Ben!“, ermahnte dieser ihn daraufhin. „Ich bin doch kein Kleinkind!“
    Der Dunkelhaarige ignorierte seinen Kommentar und forderte ihn stattdessen dazu auf, sein Tempo ein wenig zu erhöhen.
    „Versuch’s jetzt mal ein bisschen schneller!“, sagte er. „Dann geht’s nämlich automatisch einfacher.“
    Alex gehorchte wortlos und begann seine Beine etwas schneller zu bewegen. Dabei konnte er zwischendurch immer länger vom Zaun ablassen, bevor er wieder nachgriff. Ganz allmählich bekam er den Dreh heraus und spürte, wie er sicherer wurde. Mittlerweile glitt er bereits über das Eis und setzte nicht mehr stockend einen Fuß vor den anderen.
    „Das ist ja gar nicht so schwer“, gab er unterdessen zu und versuchte noch schneller zu werden.
    Ben passte sich seinem Tempo an.
    „Hab’ ich doch gesagt“, erwiderte er zufrieden.
    Alex bewegte sich noch so lange auf diese Art und Weise vorwärts, bis er schließlich glaubte, sicher genug zu sein, um sich gar nicht mehr festhalten zu müssen. Er zögerte noch einen letzten Moment und ließ schließlich vom Zaun ab, entfernte sich gleichzeitig etwas von diesem. Zunächst taumelte er noch ein wenig, schaffte es aber dennoch, sein Gleichgewicht zu halten. Die ganze Sache begann ihm tatsächlich Spaß zu bringen. Er schlitterte über das Eis und merkte mit einem Mal überhaupt nicht mehr, dass er etwas Derartiges noch nie zuvor getan hatte. Er schaffte es sogar, immer schneller zu werden. Stolz fuhr er ein ganzes Stück geradeaus. Doch dann kam eine Kurve. Er spürte, dass er viel zu schnell war, und wusste, dass er die Kurve niemals schaffen würde, ohne hinzufallen. Also ließ er sich einfach geradeaus weiter rutschen und machte sich bereits innerlich auf den Zusammenprall mit der Bande gefasst. Von dieser trennten ihn nur noch wenige Meter. Er kniff eines seiner Augen zusammen, nahm seine Hände schützend vor seinen Körper und wartete nur noch auf den Schmerz, der ihn vermutlich erwarten würde. Doch dann kam Ben, holte ihn ein, fuhr vor ihn und streckte seine Arme zu beiden Seiten aus, um Alex besser abfangen zu können. Einerseits war Alex erleichtert, doch andererseits befürchtete er, Ben auf diese Weise erheblicher als sich selbst zu verletzen. Er konnte sich die Situation nicht länger ansehen, also schloss er auch noch sein anderes Auge, verzog sein Gesicht dabei gequält und wartete auf den Zusammenstoß. Dieser fand schließlich nach

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