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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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wenigen Sekunden statt. Alex raste gegen Ben. Dieser fing ihn ab, schlang seine Arme dabei um dessen Oberkörper und bremste ihn so ein wenig ab. Zusammen schlidderten sie noch ein kleines Stück nach hinten und stürzten schließlich gemeinsam auf das Eis. Alex landete dabei unsanft auf Ben. Erst nach einer Woge der Erleichterung wagte er es, seine Augen wieder zu öffnen und seine Gesichtsmuskeln etwas zu entspannen. Dank Ben hatte er sich glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt. Nun lag der Dunkelhaarige unter ihm und starrte ihn einen ganzen Moment lang erschrocken an, bis er plötzlich laut zu lachen begann. Alex blickte skeptisch zurück. Eigentlich war er niemand, der sich dem Verhalten anderer anpasste. Doch Bens Lache wirkte in jenem Moment derart ansteckend, dass er nichts anderes machen konnte, als mit zu lachen. Es war ein ehrliches Lachen, mit dem er Ben eine ganz neue Seite von sich offenbarte.
    „Du ... du kannst doch nicht ...“, lachte Ben. „... du kannst doch nicht so lospesen, wenn du noch gar nicht bremsen kannst!“
    „Es lief halt gerade so gut“, erwiderte Alex schmunzelnd. „Ich wollte das ausnutzen.“
    „Na, das ist dir ja super gelungen ...“, gab Ben ironisch zurück und grinste.
    Alex beobachtete ihn. Er konnte kaum verhindern, dass sich dabei ein kaum merkliches Lächeln auf seinen Lippen bildete. Ben sah geradezu niedlich aus, wie er unter ihm lag und ihn mit seinen treuen, braunen Rehaugen anblickte. In diesen versank er nahezu und wurde erst wieder aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich ein fremder Mann neben ihnen zum Halt kam und sie ansprach.
    „Alles klar bei euch?“, fragte er besorgt.
    „Ja“, antworte Ben und blickte zurück zu Alex, „oder hast du dir ...“
    „Nein“, unterbrach Alex ihn.
    „Also alles okay, ja?“, fragte der Mann freundlich.
    Er sah aus wie ein typischer Familienvater. Nicht zu jung, aber auch nicht zu alt, sympathisch, aber trotzdem streng. Familienväter hatten immer eine ganz besondere Ausstrahlung an sich. Etwas, das sie von anderen Kerlen unterschied. Genau das war bei diesem Mann, etwas Mitte vierzig, der Fall.
    „Ja, danke“, erwiderte Ben höflich.
    Auch Alex blickte noch einmal zu dem Mann auf. Dieser nickte noch einmal, bevor er sich schließlich wieder abwandte, um sich von den beiden zu entfernen. Ben und Alex schauten ihm noch einen Moment lang nach, bevor sie sich wieder in die Augen sahen und erneut zu lachen begannen.
    „Mann, wie peinlich ...“, meinte Ben schmunzelnd.
    „Tja“, erwiderte Alex und zuckte gleichgültig mit der Schulter. „Wenn du mich gar nicht erst hierhergeschleppt hättest, würdest du dich jetzt auch nicht in so einer erbärmlichen Situation befinden.“
    „Genau deshalb“, begann Ben keuchend, während er sich unter Alex hervorkämpfte, „steh’ ich jetzt auch wieder auf.“
    Dabei drückte er den Blonden unsanft zur Seite. Dann richtete er sich auf und klopfte sich den Schnee von der Kleidung. Alex blickte irritiert zu ihm auf und war dankbar, als Ben schließlich eine Hand nach ihm ausstreckte, um ihm hoch zu helfen.
    „Ich muss mich erst mal von dem Schock erholen“, sagte Alex und fuhr vorsichtig zur Seite. Dort hielt er sich erneut am Zaun fest und lehnte sich tief durchatmend dagegen.
    Ben folgte ihm grinsend und hielt vor Alex, indem er sich mit beiden ausgestreckten Armen am Zaun abbremste und Alex dabei zwischen sich einschloss. Nun waren sie sich sehr nahe und ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Diese Art der Annäherung inmitten der Öffentlichkeit verunsicherte Alex. Deshalb versuchte er jeglichen Blickkontakt zu Ben zu vermeiden. Doch der Dunkelhaarige ließ sich offenbar nicht von seinem Vorhaben abbringen. Stattdessen hob er seine rechte Hand und streichelte Alex mit der Rückseite seiner Finger über die Wange. Erst daraufhin sah Alex wieder zu ihm auf und verfing sich sofort in dessen ernsten Blick.
    „Ich bin froh, dass du uns eine Chance gibst“, sagte Ben ruhig, „und ich genieß’ jede Sekunde, die ich mit dir verbringen kann.“
    Alex spürte ein Kribbeln in sich aufkommen. Bens Worte waren Balsam für seine Seele, doch gleichzeitig begann er sich unwohl in einer derart sentimentalen Szene zu fühlen.
    „Hat dir schon mal jemand gesagt, wie verdammt gut du aussiehst?“, fragte Ben leise.
    Alex lachte verlegen auf.
    „Jetzt hör’ schon auf!“, forderte er Ben abtuend auf und blickte erneut über dessen Schulter hinweg, um

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