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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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sich zu vergewissern, dass sie niemand beobachtete.
    „Nimm Komplimente doch einfach mal an!“, entgegnete Ben daraufhin. „Das ist doch nichts Verbotenes.“
    Alex blickte ihm erneut fest in die Augen und zögerte noch einen kurzen Moment, bevor er schließlich ein schüchternes Lächeln zuließ. Ben erwiderte dies sofort. Dann beugte der Dunkelhaarige sich vorsichtig vor und näherte sich Alex’ Lippen. Der Blonde wollte sich wehren und Ben zurückhalten, doch wich binnen Sekunden jegliche Vernunft aus seinem Verstand. Er fühlte sich vollkommen machtlos. Also ließ er es schließlich zu, dass Ben seine Lippen auf die seinen drückte und ihn zärtlich zu küssen begann. Insgesamt war es nur ein kurzer, recht zurückhaltender Kuss. Doch er genügte, um Alex’ Sinne zu betäuben - so sehr, dass er es kaum ertrug, als Ben sich schließlich wieder von ihm löste und ihn daraufhin offen und ehrlich ansah.
    „Ich denke, du hast genug vom Eislaufen, oder?“, fragte er.
    Alex verstand nicht ganz. Plötzlich verhielt Ben sich vollkommen anders als noch vor wenigen Minuten. Ihm schien ebenfalls die Lust auf Eislaufen vergangen zu sein, weshalb er Alex’ Ansicht nun offenbar als Ausrede zu benutzen versuchte.
    „Wir sind doch gerade erst gekommen“, gab Alex deshalb irritiert zurück.
    „Hm, schon, aber ...“, erwiderte Ben und stockte vorerst, während er sich ein weiteres Mal nach vorn beugte. Dieses Mal so, dass seine Lippen Alex’ Ohrläppchen streiften.
    „Aber mir ist jetzt nach was ganz anderem ...“, hauchte er heiser. Seine Stimme klang dabei nahezu erotisch.
    Alex verstand sofort. Ihm wurde mulmig zumute, gleichzeitig spürte er ein Kribbeln in seinem Schritt.
    „Dann sollten wir wohl besser zurück ins Hotel“, erwiderte er benommen.
    Ben grinste. „Schaffst du’s am Zaun entlang bis zum Ausgang?“, fragte er Alex.
    „Ich denk’ schon“, erwiderte dieser.
    Anschließend begann er damit, sich am Zaun entlang zu hangeln und dabei einen Fuß vor den anderen zu schieben. Er war froh, die Eisfläche wieder verlassen zu dürfen und war sich sicher, dass er so schnell kein weiteres Mal an diesen Ort zurückkehren würde.
    Ben fuhr schweigend neben ihm her. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder am Ausgang ankamen und das Eis schließlich verlassen konnten. Dann staksten sie zurück zu dem Platz, an dem sie ihre Schuhe hatten stehen lassen. Wortlos befreiten sie sich aus den Schlittschuhen und schlüpften zurück in ihre Straßenschuhe.
    „Ich bring’ die kurz zurück“, sagte Ben, griff nach den Schlittschuhen und wandte sich ab.
    Alex nickte. Er schaute ihm nicht länger hinterher, sondern trat erneut zum Zaun und blickte zurück auf die Eisfläche. Er konnte nicht glauben, dass er Ben soeben vor all diesen Menschen geküsst hatte. Einfach so. Ein solches Verhalten hätte er sich kaum zugetraut. Es fühlte sich fremd an, aber gleichzeitig gut. Dabei musste er sich an verschiedene Situationen aus seinem früheren Leben zurückerinnern. Er hatte Schwule verachtet und war sich ziemlich sicher, dass er, wenn er vor wenigen Monaten ein knutschendes, schwules Pärchen gesehen hätte, sie verachtend von der Seite angemacht hätte. Doch jetzt war er selbst einer von ihnen und konnte nur zu gut nachempfinden, wie mies sich Schwule teilweise fühlen mussten.
    „So, ab nach Hause ... beziehungsweise ins Hotel!“, riss Ben ihn aus den Gedanken, stellte sich hinter den Blonden, griff nach dessen Hand und zerrte ihn vom Zaun weg.
    „Du scheinst es ja echt nötig zu haben“, erwiderte Alex und zog dabei eine Augenbraue in die Höhe.
    „Na ja ...“, erwiderte Ben selbstbewusst, „wir müssen ja auch einiges nachholen.“
    Alex schwieg daraufhin lieber. Zu sehr beschäftigte ihn nun die Vorstellung an den neuen, bevorstehenden Sex und jagte dabei eine brennende Gänsehaut über seinen Körper. Das Ganze fühlte sich zwar irgendwie geplant an, aber eigentlich spielte das gar keine Rolle. Immerhin hätten sie es schlecht auf dem Eis treiben können. Bei diesem Gedanken musste er innerlich schmunzeln, versuchte nach außen hin jedoch weiterhin lässig zu wirken.
    „Das war ja ein Wahnsinns-Ausflug“, sagte er dann und ließ Ben seinen Sarkasmus deutlich spüren.
    „Du solltest mal zugeben, dass du zumindest ein bisschen Spaß hattest!“, erwiderte Ben.
    Währenddessen passierten sie die große Eisfläche und bogen anschließend links auf den Weg, von dem sie gekommen waren.
    „Bitte?“, fragte Alex

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