Winternacht
reden.«
Ich drehte mich um. Sie bedachte mich mit einem zurückhaltenden, wenngleich listigen Lächeln. »Ich bin müde. Ich würde lieber rasch duschen und mir den ganzen Staub abwaschen, bevor wir uns unterhalten.« Wir waren hier in diesem Haus halbwegs sicher, und was immer in dieser Nacht draußen geschah, war nichts, was wir ändern konnten.
Sie hielt meinen Blick fest, dann leckte sie sich einmal über die Lippen. Und mit einem kehligen Lachen zuckte sie mit den Achseln. »Vielleicht ist das wirklich das Beste. Du siehst grausam aus. Geh duschen, und ich sage in der Küche Bescheid, dass man euch etwas zu essen machen soll. Aber trödele nicht herum. Wir haben nicht viel Zeit zur Verfügung, und wir müssen über vieles sprechen.«
Und damit führte sie Lannan am Arm davon.
Weder hatte sie mir befohlen, mit ihnen zu kommen, noch mir angeboten, sich zu mir zu gesellen, und das erleichterte mich enorm. Ich wandte mich an die anderen.
»Kommt, Leute, sie hat recht. Bringen wir uns wieder in Ordnung, und zwar schnell. Unsere Zeit ist knapp.« Doch plötzlich waren die Stufen mehr, als ich bewältigen konnte. Den Sturm herbeizurufen, hatte mir auch den letzten Rest an Kraft geraubt, meine Knie knickten ein, und ich sank auf die Treppe. Augenblicklich war Grieve bei mir, hob mich auf und trug mich in mein Zimmer.
Dort setzte er mich aufs Bett. »Zieh dich aus. Ich mache dir ein Bad zurecht.« Er verschwand im Badezimmer, und ich hörte, wie Wasser eingelassen wurde, und roch den Duft von Vanille und Moschus.
Obwohl ich heute schon dreimal geduscht hatte, war der Gedanke an ein heißes Bad überwältigend. Ich streifte meine Kleider ab und wurde mir erst jetzt bewusst, dass mein Körper von blauen Flecken und Schrammen übersät war. Meine Glieder waren bleischwer, und ich zitterte, obwohl es im Haus wunderbar warm war, denn die Kälte von draußen war mir in die Knochen gekrochen und schien sich nicht mehr vertreiben zu lassen.
Ein Blick zur Uhr sagte mir, dass es weit nach Mitternacht war, aber mir kam es vor, als würde dieser Tag einfach nicht enden wollen – als würden wir sinnlos weiterkämpfen müssen, bis wir irgendwann zur Geschichte verblassten.
Ich ließ meine Sachen auf den Fußboden fallen und zog eine Decke vom Fuß des Bettes um meine Schultern. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich an einen Bettpfosten und machte Bestandsaufnahme. Meine Rippen schmerzten, meine Muskeln schmerzten, meine Gelenke schmerzten, und mein Verstand war dumpf und benebelt. Nicht einmal Grieves Taktik, mir meine Feennatur zunutze zu machen, würde mir hier helfen. Einen Augenblick später spürte ich ihn bei mir.
»Cicely, dein Bad ist fertig.« Ich ließ die Decke von meinen Schultern rutschen, und er führte mich ins Badezimmer. Er hatte Kerzen angezündet, und die tanzenden Lichter glitzerten auf dem süß duftenden Wasser. Ich sog tief die Luft ein, als er mich behutsam in den Schaum herabließ, und nachdem ich mich an das heiße Wasser gewöhnt hatte, ließ ich mich zurücksinken und schloss wieder die Augen.
Und während das heiße Wasser seine Wirkung tat, begann Grieve mich mit zärtlichen Händen zu liebkosen. Nicht nur der Waschlappen, sondern auch seine Finger glitten über meine Haut, und ich keuchte und öffnete unwillkürlich meine Beine. Ich war zwar viel zu müde für Sex, aber dieses Gefühl war zu schön, daher sagte ich nichts und hielt nur die Luft an, als seine Finger nun ins Wasser herabtauchten.
Ich spürte sie auf meinem Bauch, auf der Wolfstätowierung, dann weiter abwärts, zwischen meinen Schenkeln. Ich stöhnte, als er mich mit schmetterlingszarten Berührungen zu streicheln begann und mich zum Leben erweckte, ein Feuer schürte, das die ganze Zeit über glomm und stets nur darauf zu warten schien, hell aufzulodern.
Ich rutschte herum und stöhnte wieder. »Grieve …«
»Schsch … sei still. Lass mich. Erlaub mir, dir etwas Entspannung zu verschaffen …«
Und so gab ich mich seinen Händen hin, die mit mir spielten, mal hierhin, mal dorthin tanzten, kreisten und meine Lust entflammten. Bald konnte ich nicht mehr stillhalten und wand mich unter seinen Liebkosungen.
Ich begann zu keuchen, als mein Atem sich beschleunigte, und sehnte mich danach, ihn in mir zu spüren, um die wachsende Sehnsucht zu stillen, die sich in meinem Körper ausbreitete.
Und plötzlich war Grieve nackt und stieg zu mir in die Wanne. Ich zog ihn an mich, während sein harter Schwanz in mich glitt, und
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