Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
strahlend blauem Himmel. Die Wiesen blühten in allen Farben und jede Menge Elfen tummelten sich darauf.
Auf den zweiten Blick jedoch entdeckte Arrow den atemberaubenden Kristallpalast. Noch nie zuvor hatte sie ein so gewaltiges Schloss gesehen. Wie der Name schon sagte, bestand es einzig aus strahlend reinen Kristallen und befand sich – anders, als die ihr bekannten Schlösser – freistehend auf einer Wiese. Das überbot sogar ihre wildesten Fantasien.
Im Elfenreich herrschten frühlingshafte Temperaturen. Ein milder Wind wehte und verbreitete überall den Duft von süßem Nektar.
Die Begeisterung wurde schnell zur Nebensache, als plötzlich viele Stimmen durcheinander kreischten. Als Arrow sich umdrehte, erblickte sie die Zwerge. Sie alle hatten die Hände schützend vor ihr Gesicht gehalten, und obwohl die Sonne sie nicht in Stein verwandelt hatte, standen sie wie gelähmt da.
Smitt rührte sich als erster. Überrascht ließ er langsam die Hände sinken und schaute die Sonne an. Nachdem er seinen erstarrten Nebenmann in den Po gezwickt hatte und dieser dabei aufgeschrien hatte wie ein junges Schwein, strahlte Smitt bis über beide Ohren.
„Hey, Leute, wir leben noch!“, rief er den anderen zu, die sich daraufhin ebenfalls erstaunt aus der Starre lösten.
„Bedeutet das jetzt, dass die Sonne sie nicht mehr töten wird?“, fragte Arrow verwirrt.
„Nur die Sonne hier kann ihnen nichts anhaben“, antwortete Dewayne. „Aber das erkläre ich dir später.“
Während die Zwerge das Elfenreich voller Bewunderung erkundeten, wurden sie von den Elfen misstrauisch beäugt. Arrow konnte nicht sagen, dass ihre Blicke einen feindseligen Eindruck machten, doch auf jeden Fall lag große Unsicherheit darin.
Aber sie würden schon noch Freundschaft mit den Zwergen schließen, denn bisher hatten sie sogar den größten Zweifler für sich gewinnen können.
Nachdem Dewayne sie in den Palast geführt hatte, wo Arrow erstaunt bemerkte, dass ihn alle mit „Majestät“ anredeten, ließ er den Neuankömmlingen Speisen und Getränke bringen. Nachdem sie gesättigt waren, wurden frische Kleider gebracht. Arrow nahm dieses Angebot nur allzu gern an, denn was sie bisher getragen hatte, hatte auf der Reise schon sehr gelitten. Zu ihrem Unbehagen bekam sie allerdings ein Kleid. Vielleicht hätte sie darauf hinweisen sollen, dass sie keine Kleider mochte, doch fürs Erste begnügte sie sich damit. Nachdem sie ein Bad genommen und es sich übergezogen hatte, fühlte sie sich sichtlich wohler und Dewayne sagte ihr, dass sie strahlte wie die Sonne.
Arrow wollte noch nach Keylam sehen, doch Dewayne versicherte ihr, dass er und auch ihre anderen Freunde gut aufgehoben waren, und so bat er sie um einen Spaziergang.
Es tat gut, nach allem, was sie erlebt hatte, wieder einmal unbekümmert über eine Wiese schlendern zu können. Dewayne zeigte ihr einen Platz, von dem aus man einen wundervollen Ausblick auf den Palast und das Umland hatte. Ganz in der Nähe gab es auch Wasserfälle. Dieses Fleckchen Erde war einfach perfekt.
Als Arrow und Dewayne sich ins Gras setzten, wurden sie von bunten Schmetterlingen umschwärmt. Dewayne fing einen von ihnen, formte seine Hände zu einem Halbkreis, flüsterte dem Schmetterling etwas zu und ließ ihn lächelnd wieder fliegen.
„Schön habt ihr es hier“, brach Arrow die Stille.
Doch der Elf würgte den Smalltalk umgehend ab. „Ich möchte alles wissen, Arrow. Von dem Moment an, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, bis jetzt. Ich will über jedes Detail Bescheid wissen. Wo warst du und wie ist es dir ergangen?“
Betrübt senkte Arrow den Blick, doch sie erzählte ihm die wichtigsten Dinge, angefangen dabei, dass sie jahrelang nichts von ihrem vorherigen Leben gewusst hatte, über die Reise nach Nebulae Hall bis hin zum Aufbruch ins Elfenreich. Am schwersten fiel es ihr, über die Begegnung mit ihrem Vater zu reden. Einzig die Tatsache, dass sie für das Unglück in Nebulae Hall verantwortlich war, verschwieg sie ihm. Stattdessen erzählte sie, dass sie in der Halle unweit des Tores von einem Dämon bewusstlos geschlagen worden war und Bon sie dort gefunden hatte.
Arrow fühlte sich schlecht bei dem Gedanken, ihn anzulügen, doch die Wahrheit zu sagen, kam für sie nicht infrage – nicht jetzt und nicht hier. Zu einem späteren Zeitpunkt würde sie ihr Vergehen beichten und dafür bezahlen, doch im Moment konnte sie es nicht ändern, und bevor sie Buße tun würde, hatte sie noch
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