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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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selbst darauf gekommen zu sein, dass der Teich der Eingang war.
    Eine hässliche Gestalt schaute hinter der Oberfläche grimmig auf sie herab. Wie eine Meerjungfrau besaß sie einen Fischschwanz. Von der Taille aufwärts sah sie allerdings nicht so hübsch aus: grüner Körper, dessen Form dem eines Menschen glich, gelbe Augen mit schlitzähnlichen Pupillen, spitze Zähne wie ein Kelpie, Kiemen, Rückenflossen und alles von Schuppen übersät.
    Unfreundlich brüllte es Arrow an und schwamm dann wie ein Blitz davon.
    „Er sagt, dass du beim nächsten Mal besser auf dich Acht geben und nicht so umher zappeln sollst, wenn man dir helfen will“, erklärte Keylam.
    „Oh. Aber so, wie der mich angesehen hat, hätte das auch bedeuten können, dass ich beim nächsten Mal zu seinem Snack werde, sobald ich ihm wieder über den Weg laufe“, entgegnete Arrow eingeschüchtert.
    „Ja, Merrows kann man schnell falsch verstehen. Sie sind nicht sehr freundlich und ob sie einem wohlgesonnen sind, weiß man immer erst, wenn sich die Wege trennen, ohne dass man in ihrem Maul gelandet ist. Aber diese hier waren offensichtlich auf unserer Seite.“
    „Vielleicht sind sie ja so mies drauf, weil sie nicht annähernd so hübsch sind wie eine Meerjungfrau“, sagte Arrow sarkastisch.
    „Das wage ich zu bezweifeln“, antwortete Keylam. „Sie sind das männliche Gegenstück zur Meerjungfrau.“
    Arrow verzog das Gesicht. „Und trotzdem sterben sie nicht aus? Also wenn ich eine Meerjungfrau wäre, würde ich mir lieber einen Landbewohner suchen.“
    Keylam lächelte. „Einige tun das auch, aber nicht aus Vorsatz, sondern aus Liebe. Dem Rest macht es nichts aus, dass ihre Männer sich so von ihnen unterscheiden. Manchmal ziehen sich Gegensätze eben auch an.“
    Beim letzten Satz strich Keylam Arrow träumend eine tropfende Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr Herz machte einen Sprung. Er liebte sie doch gar nicht, und obwohl sie sich seit dieser Erkenntnis mit aller Macht gegen die Gefühle wehrte, die sie für ihn empfand, waren sie doch ungebrochen und strömten in Momenten wie diesen wie ein Wasserfall über sie nieder.
    Der wunderbare Augenblick endete schlagartig, als Arrow hunderte Wassertropfen ins Gesicht geschleudert bekam.
    „Merlin!“, rief sie dem Schimmel zu, der versuchte, sein Fell trocken zu schütteln. Neben ihm stand auch Roga.
    Keylam half Arrow auf die Beine und legte seinen Arm um ihre Schulter. „Riechst du das?“, fragte er. „Offenbar wartet nicht weit entfernt ein Abendessen.“
    Tatsächlich hatten die Zwerge ganz in der Nähe ihr Lager aufgeschlagen und mit den allabendlichen Feierlichkeiten begonnen.
    Smitt rührte Suppe in einem riesigen Kessel und wippte nebenbei zur Musik. Die anderen Zwerge saßen um ein großes Feuer. Mitten unten ihnen feierte auch Neve.
    Als Keylam und Arrow dazukamen, wurden sie sofort von Whisper begrüßt. Auch Ardor erhob sich und musterte beide von oben bis unten. Er wollte sich davon überzeugen, dass es ihnen gut ging.
    Nachdem sie sich am Feuer aufgewärmt hatten, feierten sie mit den Zwergen bis spät in der Nacht, ohne ein Wort über Kummer oder Sorgen zu verlieren.
     
    Die kommenden Tage verliefen ähnlich. Roga führte sie immer weiter und einige der Zwerge äußerten inzwischen offen ihre Bedenken darüber, ob das Einhorn tatsächlich den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Trotzdem hielt sich die Stimmung. Ernsthafte Gespräche blieben aus und auch sonst genossen die Zwerge den Aufbruch in ein großes Abenteuer. Arrow war glücklich, dass sie diesen Weg nicht allein gehen musste.
    Am Abend erzählten die Zwerge von längst vergangenen Zeiten und am Tage klärte Keylam Arrow über ihr noch unbekannte Bewohner dieser Welt auf.
    Eines Abends hatte sie sogar das Vergnügen, eine neue Bekanntschaft zu machen. Neve hatte in einem abgelegenen Winkel unweit ihres Lagers einen Troll aufgespürt. Er wirkte so verzweifelt, dass sie die Geburt eines neuen Finsterlings befürchtete, und so bat sie ihn mit ans Feuer.
    Er war noch etwas größer als Bonn. Sein zotteliges, braunes Fell bedeckte den ganzen Körper und ließ nicht einmal seine Augen durchschimmern. Vom Wesen her wirkte der Troll ziemlich unbeholfen, doch auf eine ganz liebenswerte Art.
    Neve munterte ihn auf. Immer und immer wieder sprach sie ihm gut zu, machte kleine Scherze und animierte ihn zum Tanzen. Zuletzt drückte ihm die Elfe noch ein Fläschchen Johanniskrautserum in die Hand – das sollte gegen Depressionen

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