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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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alle Hellen Lizzy nennen … oder so was in der Art ...“
    Hellen verzog das Gesicht. „Das geht nicht. Meine Mom heißt schon Lizzy. Dann würden wir uns ja immer beide angesprochen fühlen.“ Die Kleine kicherte.
    „Oh wirklich? Na ja – Lizzy ist aber auch ein schöner Name. Ich hatte mal eine Freundin mit dem Namen Lizzy. Sie hatte auch noch einen Bruder, der Adam hieß. Kennst du die beiden? Sie wohnten in dem Dorf dort hinten.“
    Hellen überlegte. „Das muss dann wohl meine Mom sein. Onkel Adam kenne ich kaum. Mom sagt immer, er wäre tot, dabei treffe ich ihn oft auf dem Weg zur Kirche.“
    Arrows Lächeln verschwand. Sie musterte das Mädchen erschrocken. Es stimmte – die Kleine sah wirklich so aus wie Lizzy damals mit ihren gelocktem Haselnusshaar und den großen braunen Rehaugen. Aber was erzählte sie da nur?
    „Hellen, wie alt bist du jetzt?“
    „Ich werde im nächsten Frühling elf Jahre alt.“
    Elf … Das Mädchen wird elf Jahre alt. Wann war das alles geschehen? Arrow war doch nicht einmal drei Jahre fort. Oder nicht? War sie vielleicht länger weg, ohne es gewusst zu haben? Wäre ja nicht das erste Mal, dass ihr etwas verborgen geblieben war.
    „Und dein Onkel … Du sagst, du kennst ihn kaum?“
    Hellen nickte. „Ja. Mom und Dad wollen nichts mit ihm zu tun haben. Ich habe mal gehört, dass Onkel Adam etwas sehr Schlimmes getan haben soll. Mom sagt immer, dass es besser wäre, wenn er tot wäre, und Dad versucht mit allen Mitteln, ihn aus dem Dorf zu vertreiben. Es gab eine Zeit, in der es nicht so war, doch dann starb Grandma und alles wurde … anders.“
    „Hellen!“, rief ein Junge, der sich näherte. „Komm sofort her! Du weisst, dass wir nicht mit ihr reden sollen. Wenn Mom davon erfährt, gibt es wieder Ärger.“
    Die Kleine drehte sich zu dem Jungen um. „Einen Moment noch, Simon. Ich glaube, sie ist gar nicht so böse, wie alle sagen. Ich denke eher, dass sie sehr nett ist. Sie redet mit mir.“
    Arrow lächelte Hellen dankbar an.
    „Das weißt du doch gar nicht“, erwiderte der Junge schroff. „Vielleicht hat sie dich schon verhext. Komm jetzt her. Wir müssen nach Hause.“
    „Aber ich kann gar nicht hexen“, wandte Arrow sich verwundert an den Jungen. „Wer hat euch denn solch einen Unfug erzählt?“
    Hellen wandte sich ihr wieder zu. „Die Leute im Dorf sagen das. Sie haben Angst vor dir. Sie sagen, du wärst kein Mensch.“
    „Und deshalb bin ich gleich böse? Ich habe hier doch niemandem etwas getan. Im Gegenteil – früher habe ich hier gelebt. Ich bin hier aufgewachsen und alle waren immer sehr nett zu mir. Deine Mutter kennt mich. Sie wird dir sagen können, dass ich nichts Schlimmes im Sinn habe.“
    „Das dachte ich auch nicht, aber damit stehe ich – wie es aussieht – wohl allein da.“
    „Hellen, Schluss jetzt!“, rief Simon verärgert. „Rede nicht mit ihr! Sie verzaubert dich ja immer mehr. Komm jetzt – wir gehen sofort nach Hause!“
    Die anderen Kinder beobachteten das Gespräch sichtlich angespannt aus sicherer Entfernung. Es waren fünf an der Zahl – drei Mädchen und zwei Jungen. Dem Aussehen nach schienen sie alle in etwa dem gleichen Alter zu sein.
    Simon packte seine kleine Schwester grob am Arm und zerrte sie davon. Arrow hätte ihn gerne zurück gehalten, doch wie immer konnte sie den Wald nicht verlassen.
    Ein letztes Mal noch sah Hellen zurück. „Mach es gut, Waldfrau! Es hat mich sehr gefreut, dich kennen zu lernen!“
    Arrow lächelte verhalten und winkte zum Abschied.
    Welch eine seltsame Begegnung. Ganz offensichtlich hatte sich während ihrer Abwesenheit alles verändert.
     
    Wie an jedem Tag, nachdem Arrow am Morgen in dem kleinen See gebadet und etwas gegessen hatte, begab sie sich wieder zu der Stelle am Waldrand, wo sie die Kinder getroffen hatte. Dort kletterte sie auf den breiten Ast ihres Lieblingsbaumes, von dem aus man einige Sonnenstrahlen abfangen konnte.
    Immer hoffte sie, die Kinder noch einmal zu sehen. Sie hatte so viele Fragen, die sie Hellen gern gestellt hätte – vor allem, was Adam anging. Hellens Worten nach hatte er etwas Schlimmes getan. Aber was konnte das nur gewesen sein? Ein Mord käme wohl eher nicht infrage, denn dann hätte man ihn sicher eingesperrt. Vielleicht wurde er aber auch nur eines Verbrechens verdächtigt, dessen man ihn nicht überführen konnte. Aber was sollte das bloß sein? Immerhin war von Adam die Rede – ihrem Freund Adam.
    In all den Jahren hatte sie niemals

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