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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Schwelle. Das war seltsam. Von der anderen Seite waren weder Fluss noch Matschwald zu sehen. Wenn man dort zur anderen Richtung schaute, sah man weiterhin nur schönen gesunden Wald.
    Grübelnd setzte Arrow sich auf. Sie überlegte hin und her. Dann sah sie zu Whisper auf. „Wirst du mich begleiten?“, fragte sie den Rappen. Er antwortete mit einem überschwänglichen Nicken.
    Arrow schloss den Hengst freudig in die Arme und krallte ihre Hand in seiner Mähne fest. „Dann gehen wir jetzt gemeinsam da durch.“
    Sie schenkte der Zauberwelt keinen letzten bedauernden Blick, sondern ging einfach durch die Felstür zur anderen Seite. Dort verschwand die Öffnung gleich, nachdem sie angekommen war, und Arrow bereute es nicht. Denn über all die Felder bis tief in den Wald drang das Glockengeläut jener kleinen Pfarrkirche, dessen Klänge sie schon so viele Male im Leben gehört hatte – mit denen sie aufgewachsen war.
    Sie war wieder zu Hause in Elm Tree.
     

Die Fremde daheim
     
    Schön war der Herbst. Fast hätte Arrow vergessen, wie gut er ihr immer getan hatte. Und der Wald war reich an Köstlichkeiten. Schade nur, dass Arrow ihn nicht verlassen konnte. Es wurde ihr schummrig vor den Augen, sobald sie versuchte, einen Fuß hinaus zu setzen. Whisper ging es nicht anders, doch das kümmerte ihn wenig.
    Recht einfach hatte Arrow versucht, einen Unterschlupf für sie beide aus Ästen und Blattwerk zu bauen, doch es verrottete nur allzu schnell – das heißt, falls noch genug Zeit dafür blieb, bevor der Herbstwind es davontragen konnte.
    Glücklicherweise fand sich etwas tiefer im Wald eine kleine Höhle. Der Eingang führte nicht sehr weit hinein und es gab auch keine Abzweigungen, aber als kleine Behausung reichte es.
    Keylam hatte ihr einst auf der Reise gezeigt, wie man ein Feuer entfachte. Dieses Wissen brachte sie nun von Tag zu Tag.
    Arrow genoss ihre Zeit im Heimatwald. Zwar kannte sie sich darin kaum aus, da es ihr seinerzeit streng verboten gewesen war, diesen Wald zu betreten, doch alles wirkte so vertraut. All die Gerüche und die Wiesen in der Ferne. Man konnte vom Rand aus sogar das Dorf sehen, und wenn man ganz still lauschte, hörte man die Kirchglocken bimmeln. Welch ein Schwachsinn, dass das Geistervolk diese Klänge nicht mochte. Die Glocken läuteten jetzt genauso lieblich wie schon damals. Und warum sollten sie das auch nicht – waren die Naturgeister ihnen doch um Jahre voraus.
    Leider kamen nur selten Leute durch diesen Wald. Geschah es aber doch, freute Arrow sich und grüßte freundlich. Nur allzu oft passierte es dann, dass die Reisenden erschrocken ihr Gepäck wegwarfen und schreiend davonliefen. Einmal sogar hatte ein Mann seine voll beladene Kutsche zurückgelassen.
    Glücklicherweise fanden sich in den Gepäckstücken gelegentlich einige Speisen und Kleidung.
    Anfangs verwirrte Arrow dieses Verhalten, doch schon bald fragte sie sich, wie sie selbst wohl reagiert hätte, wenn sie vor Jahren – in dem Glauben, ein Mensch zu sein -, hier auf einen Elfen getroffen wäre. Bald hatte sie sich dann damit abgefunden.
    Es wirkte auch ungewohnt, bedenkenlos den Sternenhimmel betrachten zu können. Hier sah er ganz anders aus als in jener Welt. Zwar war er noch immer wunderschön, doch auf seine ganz eigene Art und Weise.
    Als das Korn auf den Feldern geerntet wurde, sah Arrow die Kinder immer öfter beim Spielen. Dabei vermied sie es, die Kleinen anzusprechen, in der Angst, sie zu verschrecken. Doch schon bald erblickten die Kinder sie und eines der kleinen Mädchen winkte ihr zu. Lächelnd erwiderte Arrow den Gruß. Dann zerrten ihre Freunde die Kleine erschrocken weg.
    Wochen später tauchten die kleinen Rabauken erneut auf und mitten im Versteck-Spiel schlich sich die Kleine davon. Direkt am Waldrand blieb das Mädchen stehen.
    „Hallo“, sagte sie kichernd.
    „Hallo“, erwiderte Arrow erfreut. Whisper schaute neugierig auf, bewegte sich jedoch nicht vom Fleck.
    „Bist du die Frau, die in den Bäumen lebt?“, fragte die Kleine.
    Arrow sah sich verwundert um. „Ich denke schon“, antwortete sie.
    „Hm, so schrecklich siehst du gar nicht aus.“
    „Dankeschön.“ Arrow runzelte die Stirn. Die Kleine war wirklich niedlich, und auch wenn sie seltsame Dinge sagte, so konnte Arrow sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Wie ist dein Name?“
    „Ich heiße Hellen. Hellen Elizabeth Folstrow.“
    „Das ist ein hübscher Name“, bemerkte Arrow. „Hellen Elizabeth … Dann könnten dich

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