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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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hätte sich nach ihrem Aufbruch schreckliche Vorwürfe gemacht und wäre vor Sorge krank geworden. Danach schalt sie Arrow, weil diese immer gedacht hatte, dass es so etwas nicht geben würde. Denn Anne hatte ihr mehr als einmal vorgeworfen, dass Arrow sie vor Sorge krank gemacht hätte, wenn sie nicht pünktlich zu Hause war. Über andere Dinge hatten sie noch nicht gesprochen. Dafür war keine Zeit. In der Hoffnung, dass er Arrows Anwesenheit vielleicht spüren würde, verweilte sie lieber neben Keylams Bett und hielt seine Hand. Und es schien das Richtige zu sein, denn er schlief ruhig und fest.
    Trotzdem hoffte Arrow, dass er bald aufwachen würde, denn die letzten Tage hatten seinem Körper einiges abverlangt und laut Sally hatte er schon lange nichts mehr zu sich genommen.
    Arrow empfand es als eigenartig, endlich in der kleinen Kammer zu sein, die Keylam als Rückzugsmöglichkeit für sich beanspruchte. Am Tage hatten drei ziemlich kleine Fenster den Raum erhellt und es noch schlichter wirken lassen als in der Dunkelheit.
    Nur das Nötigste befand sich in dem Raum. Es gab ein kleines Bett, einen Schreibtisch und noch einen Tisch mit zwei alten Sesseln. Der Kamin war auch recht schlicht gehalten. Aber trotz der ganzen Anspruchslosigkeit wirkte das Zimmer mit der niedrigen Decke und der schönen Aussicht höchst gemütlich. Es hatte in gewisser Weise etwas von der Werkstatt in ihrem alten Haus – nur ohne das ganze Gerümpel.
    Nachdenklich schaute Arrow aus dem Fenster. Es war noch sehr früh am Abend, trotzdem war es inzwischen schon dunkel geworden und der volle Mond erhellte die nächtliche Winterlandschaft.
    Arrow betrachtete die Lichter im Dorf. Alles war so still und friedlich. Es erinnerte sie an Weihnachten. Ein wunderbar warmes Gefühl durchströmte ihren Körper, wie es immer der Fall war, wenn sie an das Fest der Liebe dachte. Jetzt war es umso stärker, denn es war das erste Mal seit über zwei Jahren, dass sie überhaupt wieder daran denken konnte. Während dieser Zeit hatte sie nicht einmal gewusst, dass es das Weihnachtsfest überhaupt gab.
    Sie erinnerte sich an den Duft von Tannen, Bratäpfeln, Plätzchen, räuchernden Kaminen und an die vielen Heimlichkeiten, die sich um sie herum abspielten. Doch vor allem erinnerte sie sich an die Aufregung und Vorfreude, die sie schon Tage zuvor verspürte, und das nicht nur der Geschenke wegen, sondern vor allem deshalb, weil es die einzige Zeit des Jahres war, in der sie sich auf die Heimkehr ihres Vaters verlassen konnte.
    Natürlich kam er auch mehr als einmal im Jahr zu ihr zurück, doch er kündete diese Besuche niemals vorher an und gab genauso wenig Auskunft über die Dauer des Aufenthaltes. Das Weihnachtsfest allerdings, soviel stand fest, verbrachte er immer bei ihr – von Anfang bis Ende.
    Weihnachten war eben doch die schönste Zeit des Jahres, und während sie so in Erinnerungen schwelgte, kam sie zu dem Schluss, dass sie irgendwie nichts davon hier vermissen musste. Die letzten Jahre waren eine lange Adventszeit und als hätte es dem Schicksal missfallen, hatte es das Fest nie kommen lassen, denn ihr Vater kehrte in dieser Zeit nicht Heim. Doch der ewige Schnee, die vielen Tannenwälder und auch der Rest fehlten im Grunde nicht wirklich. Es war, als müsste jeden Augenblick die Tür aufspringen und er würde da stehen. Dann würde Weihnachten sein!
    Eine schmerzhafte Schlinge legte sich um ihr Herz bei dem Gedanken an ihn und so machte es riesige Sprünge, als es plötzlich leise klopfte.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, huschte Arrow zur anderen Seite des Zimmers, um die Tür zu öffnen.
    „Hallo mein Kind“, flüsterte Anne mit einem Tablett in den Händen, auf dem eine große Kanne Tee den Duft von Pfefferminze verbreitete.
    Anne schritt leise zu dem Tisch und stellte das Tablett ab, bevor sie Keylam einen besorgten Blick zuwarf. „Wie geht es ihm?“, fragte sie.
    „Schon viel besser“, antwortete Arrow, während sie sanft seine Stirn berührte. „Sein Fieber ist gesunken und er schläft seit Stunden tief und fest. In einigen Tagen ist er wieder auf den Beinen.“
    „Es scheint, als wärst du im letzten Moment heimgekehrt.“
    Arrow seufzte. Traurigkeit überkam sie bei dem Gedanken, was hätte passieren können. Sie war auf die Reise gegangen, um Antworten zu bekommen. Doch was sie tatsächlich gefunden hatte, waren nur noch mehr Fragen.
    „Anne“, begann sie zögerlich, „was sind Perseiden?“
    Wie ein nasser Sack ließ

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