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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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brauchst du nicht nur für Hochzeiten und Beerdigungen einen Anzug. Und du bist ein erfolgreicher Geschäftsmann, vergiss das nicht. Zum Friseur könntest du auch mal gehen.«
    »Sonst noch was? Vielleicht sollte ich noch französisch lernen.«
    Seine Mutter drohte ihm mit dem Finger, doch um ihren Mund zuckte es. »Du könntest parleh frangßä , wenn du wolltest. Grips genug dafür hast du. Das hast du von meiner Seite der Familie. Die Statur hast du von deinem Papa. Deshalb siehst du im Anzug auch so scharf aus. Aber jetzt raus hier, damit ich die Arbeit machen kann, die du mir hingeworfen hast.«
    »Wenn ich gewusst hätte, zu was ich verdonnert werde, hätte ich noch mehr aufgetrieben.« Malcolm ging zur Tür, warf einen Blick zurück – und spürte, wie sich das Grinsen, das sie gemeinsam hatten, über sein Gesicht zog. »Da ich so viel Kohle für neue Klamotten ausgeben muss, kann ich dir wohl nicht die Gehaltserhöhung geben, die ich geplant hatte. Zu schade.«
    Angesichts des finsteren Blicks, den seine Mutter ihm nachschickte, war die Vorstellung, shoppen zu gehen, auf einmal gar nicht mehr so schlimm.
    Als er bei Parker ankam, war dort bereits alles auf Veranstaltung gepolt. Emma und ihr Blumenteam hatten den Eingang schon mit ganzen Feldern voller Blumen in riesigen strohfarbenen Dingern dekoriert. Sogar ein paar Kürbisse in verschiedenen Formen hatte sie daruntergemischt.
    Er glaubte nicht, dass er bei einer Hochzeit schon einmal Kürbisse gesehen hatte, doch er musste zugeben, dass es gut aussah.
    Innen hatten sie im Treppenhaus überall dieses hauchdünne weiße Zeug drapiert, von dem sie kilometerlange Bahnen brauchten, dazu weitere Blumen und kleine Lichter. Noch mehr Blumen füllten Töpfe, Körbe und Vasen.
    Es war, als spazierte man durch eine herbstliche Traumlandschaft. Was vermutlich auch beabsichtigt war.
    Er konnte hören, dass im Salon gearbeitet wurde, ebenso in dem Raum, den sie den Großen Saal nannten, doch er widerstand dem Impuls, den Kopf hineinzustecken, um zu sehen, was sie dort machten. Am Ende wurde er noch angeheuert.
    Er überlegte, sich nach hinten durchzuschlängeln, um Mrs Grady ein Sandwich abzubetteln, bevor er hinaufging und sich dort in seine Aufgaben stürzte, worin diese auch immer bestanden. Doch kaum hatte er sich umgedreht, tauchte Parker oben an der Treppe auf.
    Die Frau, dachte er, hatte einen besseren Radar als die NASA.
    »Perfektes Timing.« Mit einem umwerfenden Lächeln für ihn kam sie die Treppe herunter. »Die Begleiter des Bräutigams fangen gerade an. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel Kopfzerbrechen du ihnen ersparst – und mir.« Sie hängte sich an ihn wie ein Traktorstrahl und führte ihn nach oben.
    »Alles ist genau im Zeitplan.«
    »Darüber habe ich mir den ganzen Tag Gedanken gemacht.«
    Sie stieß ihn leicht mit dem Ellbogen an. »Ich weiß, dass das viel verlangt ist, aber es macht dich echt zum Helden. Justins Mutter hat die Operation sehr gut überstanden, wir sind also richtig in Feierlaune.«
    »Das ist gut – das mit der Mutter.«
    »Allerdings. Jetzt stelle ich dich Channing und seiner Truppe vor und zeige dir, wie es weitergeht. In etwa einer Stunde komme ich dann wieder, um dir einen kurzen Überblick über den Ablauf zu geben, weil du ja nicht bei der Generalprobe warst.«
    Energisch klopfte sie an die Tür zur Suite des Bräutigams. »Hier ist Parker«, rief sie. »Kann ich reinkommen?«
    Der Mann, der die Tür öffnete, trug eine Smokinghose und hielt ein Bier in der Hand. »Ich kann nicht behaupten, dass wir anständig aussehen, aber wir haben was an.«
    »Das genügt. Malcolm, das ist Darrin, der gerade zum Trauzeugen aufgestiegen ist.«
    »Ich habe Channing gesagt, dass ich schon immer der Beste dafür war. Du musst der Pinch-Hitter sein. Nett, dich kennenzulernen.«
    Sie gaben einander die Hand, bevor Parker Malcolm ins Zimmer schob, wo Bierflaschen die beschlagenen Hälse aus Eimern mit Eiswürfeln streckten und aus einem weiteren eine Flasche Champagner ragte. Es gab Platten mit Sandwiches und Häppchen, und halb angezogene Männer hockten herum, fünf an der Zahl – sechs, wenn man den frisch gebackenen Trauzeugen mitzählte.
    Einer – groß, goldblond, fitnessraumgestählt, löste sich aus der Gruppe. »Malcolm? Ich bin Channing, ich bin heute dein Bräutigam.«
    »Viel Glück.«
    »Ich kann dir gar nicht genug dafür danken, dass du das machst. Es wirkt vielleicht seltsam, aber … ich kenne dich von

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