Winterwunder
eingestellt, für entstandene Schäden aufzukommen? Heute geht es nicht um Sie und Ihre Familie«, fuhr Parker fort, und obwohl ihre Stimme leise blieb, wurde ihr Ton unerbittlich. »Es geht um Alysa und Bo. Auf ihrer Einladung stand ausdrücklich, dass sie keine Kinder unter zwölf Jahren dabei haben möchten.«
Als der Lärm plötzlich aufhörte, schaute sie nach unten und sah, wie Malcolm bei den vier Jungs kauerte, die ihn mit großen Augen anstarrten und endlich die Klappe hielten.
»Ich finde, das ist egoistisch und rücksichtslos.«
»Das glaube ich Ihnen gern«, erwiderte Parker gelassen. »Aber es bleibt der Wunsch des Brautpaars.«
»Ich habe ihr gesagt, sie soll sie nicht mitnehmen.« Mit einem Whiskeyglas in der Hand kam Mr Farrington hinzu. »Ich habe dir doch gesagt, sie nicht mitzuschleppen, Nancy.«
»Und ich habe dir gesagt, dass ich von meinem Cousin größere Toleranz und Zuneigung zu meinen Kindern erwarte. Sie von seiner eigenen Hochzeit auszuschließen!«
»Möchten Sie Ihren Streit gern hier fortsetzen?« Parker lächelte grimmig. »Vor diesen Kindern und den anderen Gästen? Und sagen Sie, Mrs Farrington, haben Sie in Ihrem Antwortschreiben vermerkt, dass Sie mit sechs Personen kommen?«
Die Frau presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und sagte kein Wort.
»Da ich annehme, Sie haben das nicht getan, haben wir beim Essen überhaupt keinen Platz für Ihre Kinder, und da das Essen bereits auf Tellern serviert wird, sind auch nicht genügend Portionen vorhanden. Wir können Ihnen gern anbieten, dass die Kinder während der Hochzeit anderswo im Haus betreut werden und auch etwas Passendes zu essen und zu trinken bekommen. Innerhalb von zwanzig Minuten kann ich zwei qualifizierte Kinderbetreuerinnen im Haus haben, gegen einen Lohn von fünfzig Dollar pro Stunde. Für jede der beiden.«
»Wenn Sie glauben, ich würde Sie dafür bezahlen, dass Sie …«
»Entweder erklären Sie sich mit der Kinderbetreuung und den genannten Kosten einverstanden, oder Sie organisieren außerhalb meines Hauses selbst eine Betreuung. Meine Aufgabe ist es, mich nach Alysas und Bos Anweisungen und Wünschen zu richten. Und genau das werde ich auch tun.«
»Komm, Gary, wir gehen. Hol die Jungs.«
»Du gehst.« Mr Farrington zuckte die Achseln. »Nimm die Jungs oder lass sie hier, und ich bezahle die Betreuung. Vergiss nicht, Nancy, Bo ist mein Cousin.«
»Wir gehen. Jungs, sofort! Sofort, habe ich gesagt!«
Das Geschrei und Gebrüll ging von neuem los, als sie die vier zornigen Kinder schnappte und davonzerrte. Parker und Laurel wechselten Blicke. Laurel nickte und folgte Nancy Farrington nach draußen.
»Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Mr Farrington. »Wir liegen uns seit Wochen deswegen in den Haaren, aber ich dachte, es wäre geklärt. Dann saßen die Jungs plötzlich im Auto, als ich rauskam. Ich hätte das nicht zulassen dürfen. Ich nehme an, sie haben das Tablett mit Gläsern zerbrochen, mit dem ich einen der Angestellten habe herauskommen sehen. Was bin ich Ihnen schuldig?«
»Solche Missgeschicke kommen vor, Mr Farrington. Ich hoffe, Sie genießen die Feier. Malcolm, kommst du, bitte, mit mir?«
»Klar.« Er ließ das Spielzeugauto, das er immer noch festhielt, in Mr Farringtons Hand fallen. »Ein Klassiker«, sagte er und schlenderte hinter Parker hinaus.
»Was hast du gesagt, um die Jungs zum Schweigen zu bringen?«, wollte sie wissen.
»Ich habe gesagt, ich nehme die Corvette als Geisel. Echt schöne Matchbox-Version des 66er-Modells. Und wenn sie nicht augenblicklich die Klappe halten, werden sie von der Dame, die mit ihrer Mutter spricht, verhaftet.«
»Verhaftet?«
»Das hat funktioniert. Als sie dann still waren, haben wir über Autos gesprochen. Sie hatten mit ihren Autos gespielt, als ihre Mutter reinkam und Esme – dem Kindermädchen – gesagt hat, sie solle die Jungs in ihre Anzüge stecken. Sie hassen die Anzüge und wollten einfach nur mit den Autos spielen. Wer könnte ihnen das verdenken?«
»Also, das hast du wirklich sehr gut hingekriegt.«
»Sie waren vielleicht zu viert, aber du hattest den schwierigeren Job. Sie sind freche Bengel, klar, aber die Mutter ist ja total durchgeknallt. Und, wie wär’s mit einem Bier?«
»Ich habe keine Zeit für Bier. Das hier hat den größten Teil der Zeit verschlungen, die für die Ankunft der Gäste, fürs Kennenlernen und die Fotos vorgesehen war. Mac ist fast fertig mit dem Bräutigam und seinem Gefolge.«
»Woher
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