Winterwunder
muss …«
»Lass mich«, wiederholte er und fuhr mit den Daumen über ihre Brüste.
Ihr blieb die Luft weg, als das Britzeln zum schmerzlichen Sehnen wurde, und das Sehnen zu reinem, blankem Begehren. »Ich kann das jetzt nicht. Ich gehe nicht mit dir ins Bett, wenn …«
»Von ins Bett gehen habe ich nichts gesagt. Ich will dich nur anfassen.« Während er das tat, sah er ihr ins Gesicht, sah sie an, bis sein Mund sich wieder auf ihren legte, voller Glut und Verlangen.
»Geh morgen mit mir aus.«
»Ich … ja. Nein.« Warum konnte sie nicht denken ? »Ich habe eine Veranstaltung.«
»Dann an deinem nächsten freien Abend.« Er strich außen an ihrem Schenkel entlang, wieder nach oben, bis ihre Muskeln zu Wasser wurden. »Wann ist das?«
Wie sollte sie eine vernünftige Antwort zustande bringen, wenn er ihr Innerstes nach außen kehrte? »Ich glaube … Dienstag.«
»Ich hol dich um sieben ab. Sag Ja.«
»Ja. Also gut, ja.«
»Ich geh dann mal besser.«
»Ja.«
Er lächelte, und als er sie erneut an sich riss, dachte sie nur o Gott , bevor sie wieder unterging.
»Gute Nacht.«
Sie nickte, sagte nichts mehr, als er durch die Tür des Wintergartens das Haus verließ.
Dann machte sie etwas, das sie nach einer Veranstaltung noch nie getan hatte. Sie saß allein im Dunkeln und versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen, während ihre Partnerinnen den Großteil der Arbeit erledigten.
Routinemäßig verbrachte Parker den Abend nach der Sonntagsveranstaltung mit Papierkram, der teils Vows betraf, teils das Haus, teils auch ihre Privatangelegenheiten. Sie brachte Ordnung in ihre E-Mails, ihre Texte, ihre Mailbox-Nachrichten, sah ihre privaten und geschäftlichen Termine der nächsten zwei Wochen durch, überarbeitete die Terminpläne ihrer Partnerinnen, nahm die notwendigen Ergänzungen oder Änderungen vor.
Sie überprüfte noch einmal die Liste ihrer Besorgungen für den folgenden Morgen.
Für sie war das keine wirkliche Arbeit. Sie hatte es sich zur Gewohnheit – zur strikten Gewohnheit – gemacht, jeden Montag mit aufgeräumtem Schreibtisch zu beginnen.
Zufrieden öffnete sie den Ordner zu dem geplanten Buch, mit dem sie nicht nur in Gedanken gespielt hatte, feilte ein bisschen daran herum. Fast so weit, dachte sie, dass sie alles ihren Partnerinnen zeigen, ihre Meinung einholen, mit ihnen eine ernsthafte Diskussion über das weitere Vorgehen führen konnte.
Um elf lag sie mit einem Buch im Bett.
Um zehn nach elf starrte sie an die Decke und dachte an einen Eintrag in ihrem Kalender.
Di, 19 Uhr: Malcolm.
Warum hatte sie auf diese Weise Ja gesagt? Na ja, sie wusste genau, warum, also war es albern, sich diese Frage zu stellen. Sie war sexuell erregt und durcheinander und entflammt gewesen.
So erregt und durcheinander und entflammt, dass sie nicht einmal gefragt hatte, wo er mit ihr hinwollte, was er vorhatte.
Was sollte sie bloß anziehen? Wie sollte sie sich vorbereiten, wenn sie nicht den geringsten Anhaltspunkt hatte? Wollte er mit ihr essen gehen, ins Kino, ins Theater oder direkt in ein Motel?
Aber warum sollten sie in ein Motel gehen, wenn sie beide ein Zuhause hatten?
Und warum konnte sie nicht aufhören zu denken und einfach ihr verdammtes Buch lesen?
Sie konnte ihn einfach anrufen und es herausfinden. Aber sie wollte ihn nicht anrufen. Jeder normale Mann hätte gesagt, ich hol dich um sieben ab, wir gehen essen. Dann hätte sie gewusst , was sie erwartete.
Sie würde sich sicherlich nicht aufbrezeln, wenn er sie wahrscheinlich auf seinem Motorrad abholen würde. Sie wusste nicht einmal, ob er ein Auto hatte.
Warum wusste sie das nicht?
Sie konnte Del fragen. Dabei würde sie sich aber blöd vorkommen. Sie kam sich schon blöd vor, weil sie überhaupt daran dachte, Del zu fragen.
Sie kam sich blöd vor.
Sie hatte sich überall von ihm anfassen lassen, dachte fraglos daran, ihm das wieder zu erlauben – und mehr. Und sie wusste nicht einmal, ob er ein Auto hatte. Oder wie er lebte, was er in seiner Freizeit machte, außer am Pokerabend mit ihrem Bruder und seinen Freunden Poker zu spielen.
»Ich könnte fahren«, murmelte sie. »Ich könnte darauf bestehen, dass wir meinen Wagen nehmen, dann …«
Als ihr Telefon klingelte, riss sie es vom Nachttisch, heilfroh, sich nicht länger mit ihrer persönlichen Unzurechnungsfähigkeit beschäftigen zu müssen, sondern sich einer Braut zuwenden zu können.
»Hallo, Emily, was kann ich für Sie tun?«
Am Montagmorgen machte Parker sich
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