Winterwunder
fühlen, uns verhalten, uns bewegen. Und das bemerken auch die Männer. Vor allem die Bewegungen. Zieh dich an, mach die Augen rauchig. Du weißt, dass du gut aussehen wirst, also wirst du dich auch gut fühlen. Es wird dir einfach besser gehen.«
»Es würde mir besser gehen, wenn ich wüsste, was mich erwartet.«
»Parker?« Mac strich über Parkers Pferdeschwanz, als ihre Blicke sich im Spiegel trafen. »Bei den meisten Typen, mit denen du ausgehst, weißt du von der ersten Minute an, was dich erwartet. Sie machen dich nicht nervös. Seit dem College habe ich nicht mehr erlebt, dass du über eine echte Sympathie oder vielleicht ein schönes, ungefährliches Gernhaben hinausgekommen bist.«
»Justin Blake.« Parker lächelte schwach. »Ich dachte wirklich, ich wäre in ihn verliebt, bis …«
»Bis die Welt einstürzte«, sagte Mac beim Gedanken an den Tod von Parkers Eltern. »Er war nicht wirklich für dich da, kam gar nicht auf die Idee.«
»Und das war’s dann.«
»Dabei blieb es auch. Ich glaube wirklich, mit Mal gehst du zum ersten Mal seit Justin Ego-Trottel Blake ein Risiko ein.«
»Und das ist ja grandios ausgegangen.«
Mac wandte sich Parker zu und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Ich habe dich lieb, Parks. Versuch dein Glück.«
»Ich habe dich auch lieb.« Parker stieß einen Seufzer aus. »Ich ziehe die großen silbernen Ohrreife an.«
»Du wirst es nicht bereuen. Ich muss los. Viel Spaß heute Abend.«
Natürlich würde sie Spaß haben. Warum sollte sie nicht, dachte Parker, als sie sich in die Lederjacke schwang, zu der Mac ihr zu Recht geraten hatte.
Sie wusste, wie man Spaß hatte.
Sie war nicht nur geschäftsmäßig drauf, wie die meisten – wenn nicht alle – ihrer Kundinnen ihr bestätigen konnten. Okay, mit Kundinnen Spaß zu haben war vielleicht Geschäft, aber das änderte nichts an dem Spaßfaktor.
Sie wusste, dass sie zu viel über das Ganze nachdachte, was bedeutete, dass sie über das Nachdenken nachdachte, bis sie sich am liebsten selbst eine reingehauen hätte.
Nichts bedeutete eine größere Erleichterung für sie als das Klingeln an der Haustür. Was auch immer sie heute Abend tun würde, jetzt konnte sie wenigstens damit anfangen.
»Ganz lässig«, murmelte sie auf dem Weg zur Tür. »Locker. Kein Stress, kein Druck.«
Als sie die Tür öffnete, stand er da, in einer Lederjacke über einem Hemd von der Farbe verwaschener Jeans, das er über einer dunklen Hose trug. Die Daumen hatte er in die Hosentaschen gehakt.
Ganz lässig, dachte sie erneut. Mal wusste zweifellos, wie man das machte.
»Du siehst gut aus.«
Sie trat aus dem Haus. »Danke.«
»Richtig gut.« Er ging ihr nicht aus dem Weg, sondern bewegte sich direkt auf sie zu. Eine geschmeidige Bewegung, würde sie später denken, bei der er die Hände in ihr Haar schob und die Lippen auf ihren Mund legte.
»Du hast gar nicht gesagt, wohin wir gehen«, brachte sie heraus. »Oder wie …«
Jetzt entdeckte sie das Auto, ein tiefliegendes, schwarz glänzendes Raubtier. »Schicker Wagen.«
»Soll kalt werden heute Abend. Ich dachte, du würdest sicher nicht Motorrad fahren wollen.«
Parker trat unter dem Säulenvorbau hervor und musste einen bewundernden Blick auf die Formen des Wagens werfen. Del hatte Recht, er war echt schnittig. »Sieht neu aus, ist es aber nicht.«
»Älter als ich, aber fährt sich gut.« Mal hielt ihr die Wagentür auf.
Sie schlüpfte hinein. Es roch nach Leder und Mann, eine Kombination, die ihr noch bewusster machte, dass sie eine Frau war. Als Mal neben ihr einstieg und den Zündschlüssel umdrehte, erinnerte sie der Motor an eine Faust, geballt und zum Zuschlagen bereit.
»Erzähl mir mal was über den Wagen.«
»66er Corvette.«
»Und?«
Malcolm warf ihr einen Blick zu, dann raste er die Einfahrt hinunter. »Geht gut ab.«
»Das sehe ich.«
»Vier Gänge mit engem Getriebe, 6998 ccm Hubraum mit Hubnockenwelle, seitlich montierter Doppelrohrauspuff.«
»Daher auch die enge Getriebeabstufung – ich nehme an, du meintest Getriebeabstufung? Das heißt, dass zwischen den einzelnen Gängen kein großer Unterschied besteht.«
»Genau. Das ist für Motoren, die auf maximale Leistung getunt sind – für Sportwagen. Der jeweilige Gang erreicht also schnell sein höchstes Drehmoment. Das gibt dem Fahrer eine Menge Verantwortung.«
»Es wäre sinnlos, einen solchen Wagen zu haben, wenn du die nicht gern übernehmen würdest.«
»Da haben wir was gemeinsam.«
»Wie
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