Winterwunder
am Hinterkopf irgendwas Originelles machen.«
»Und wir könnten ein paar Blumen dazunehmen – vielleicht sind ihre Haare sogar lang genug für einen französischen Zopf«, überlegte Emma. »Wir lassen ein schmales Band mit Perlen hineinflechten und befestigen den Zopf mit einer kleinen Blumenspange. »Wicken – du sagtest, du willst hauptsächlich Wicken und Pfingstrosen.«
»Ich liebe Wicken«, bestätigte Laurel und legte die Hände an die funkelnden Kämme in ihrem Haar. »Die Kämme finde ich genial, Parker. Es ist genau, was ich mir vorzustellen versucht habe. Oh, das Kleid. Das Kleid. Es hat gerade einen Hauch Dreißigerjahre. Klassisch, aber nicht altmodisch. Es ist mein Hochzeitskleid.«
»Jetzt mal alle zusammen«, befahl Mrs Grady, »bevor ihr vor lauter Freude und Champagner zu rührselig werdet. So ist es schön«, murmelte sie, als ihre Mädels sich für das Foto aufstellten.
Mac musterte Parkers riesigen und erschreckend ordentlichen Kleiderschrank. »Wenn ich einen Kleiderschrank von dieser Größe hätte, würde ich es vielleicht auch schaffen, Ordnung zu halten.«
Parker entschied sich gegen eine rote Bluse und suchte weiter. »Nein, würdest du nicht.«
»Das ist gnadenlos. Wahr, aber gnadenlos.«
»Wenn du in deinem Schrank Ordnung halten würdest, könntest du nicht noch eine weiße Bluse kaufen, nur weil sie so süß ist. Dann wüsstest du nämlich ganz genau, dass du schon ein Dutzend weißer Blusen hast.«
»Auch wahr, aber es hat doch etwas für sich, zu wissen, wo dein roter Ledergürtel ist, wenn du ihn dringend brauchst.« Mac öffnete eine Schublade in einer der vielen eingebauten Kommoden, in der Parker ihre Gürtelsammlung aufbewahrte – akkurat nach Farben geordnet.
»Da du also weißt, wo alles ist, und im Computer eine detaillierte Liste über den Inhalt deines Kleiderschranks und den jeweiligen Platz führst, warum brauchst du so lange, um dir etwas auszusuchen?«
»Weil ich nicht weiß, wohin wir gehen oder wie wir dorthin kommen.« Frustriert hängte Parker eine weitere Bluse weg, die nicht infrage kam. »Und weil es wichtig ist, dass ich es nicht wichtig aussehen lasse.«
Mac verstand genau und nickte. »Kaschmirpullover, kräftige Farbe. V-Ausschnitt oder runder Ausschnitt mit einem weißen Hemdchen, schwarze oder graue Hose. Hochhackige Stiefeletten – Farbe abhängig von der Farbe des Pullovers. Es wird kühl heute Abend, also zieh die geniale Lederjacke an, die bis zur Hälfte der Schenkel reicht und beim Gehen so schwingt.«
Parker drehte sich zu ihrer Freundin um. »Damit liegst du genau richtig.«
»Mir etwas vorzustellen ist mein Beruf. Trage dazu irgendwelche großen Ohrringe und lass die Haare offen.«
»Offen?«
»Das ist sinnlicher, nicht so gelehrt. Die Augen schminkst du ein bisschen rauchig, die Lippen zart. Ich muss nicht hinzufügen, dass du für alle Fälle extra schöne Unterwäsche anziehen solltest, weil du nur extra schöne Unterwäsche hast. Mich befällt oft der Unterwäscheneid.«
Parker dachte über das Gesamtbild von Macs Vorschlägen nach. »Ich habe noch nicht entschieden, ob Malcolm Gelegenheit bekommt, meine Unterwäsche zu sehen.«
»Hast du doch.«
»Aber nicht, ob er heute Abend Gelegenheit bekommt.«
»Das macht das Ganze nur sinnlicher.«
»Mich macht es nur nervöser, und ich hasse es, nervös zu sein.« Parker zog noch eine Schublade auf. Schüttelte den Kopf, öffnete eine weitere. »Diesen? Schönes, kräftiges Pflaumenblau, V-Ausschnitt, aber durch den Mandarinkragen etwas interessanter.«
»Ausgezeichnet. Wenn du ein Hemdchen in einem zarteren Pflaumenblau hast – und das hast du –, dann nimm das anstelle eines weißen. Und die graue Hose – steingrau, gerades Bein. Dann …« Mac ging zu der Wand voller Schuhe hinüber, die Parker zuerst nach Typen, dann nach Farben geordnet hatte. »Dann hast du diese echt himmlischen erikafarbenen Wildlederstiefeletten mit dem tollen spitzen Absatz. Die Farben und Materialien sind alle weich und satt, aber die Kombination ergibt ein lässiges und doch gewähltes Parker-Outfit.«
»Das ist gut.«
»Ach, und nimm dazu diese großen Ohrreife aus gehämmertem Silber. Die trägst du kaum, aber zu der Kombination sind sie der Hammer.«
»Sie sind so groß.«
Mac zeigte mit dem Finger auf sie. »Vertrau mir.«
»Warum machen wir bloß solche Umstände«, maulte Parker. »Männer bemerken so was ohnehin nicht.«
»Weil das, was wir tragen, sich darauf auswirkt, wie wir uns
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