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Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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entscheiden, Frau Rosskamp, nur Geduld.“
    Leonie lächelte, obwohl sie nicht wusste, ob sie sich über die Ironie in seiner Stimme ärgern sollte oder nicht.
    „Wie stehen Sie zu Helga Heise?“, fragte Münch übergangslos.
    Leonie lächelte nicht mehr. Sie verstand die Frage nicht und überlegte scharf, ob es sich um diese Helga handeln könnte, die ihr damals zur ersten Hl. Kommunion gratuliert, von der ihre Mutter früher Mal erzählt hatte?
    „Ich versteh nicht recht?“
    „ Sie haben am Montag, den 26. Juli gegen 21.55 Uhr mit ihr ein Gespräch in der Josefstraße geführt.“
    Leonie sah ihn überrascht an. „Bitte? Ich habe Helga Heise seit Jahren nicht gesehen, geschweige mit ihr gesprochen. Fragen Sie sie, sie wird es Ihnen bestätigen.“
    Münch räusperte sich ausgiebig und blickte seinen Assistenten an. Leonie störte dieses für Raucher typische ständige Räuspern.
    „ Das geht nicht“, erklärte Münch unheilvoll, „sie ist tot, wahrscheinlich ermordet. Es sind Spuren einer gewaltsamen Auseinandersetzung vorhanden.“
    Leonie wurde blass.
    „Frau Rosskamp, das ist der zweite Mord innerhalb weniger Tage und die Spuren führen auch jetzt wieder zu Ihrem Weingut.“
    Leonie war zwar entsetzt über den weiteren Mord, aber sie kannte Helga nicht und somit berührte es sie nur unerheblich.
    „Weswegen haben Sie mit Helga Heise gesprochen.“
    „ Das habe ich nicht“, widersprach Leonie.
    „ Aber Sie wurden gesehen, von Zeugen aus dem Haus gegenüber, die aussagten, eine rothaarige Frau habe mit Helga Heise geredet, unter der Laterne Ecke Gilden- Josefstraße.“, erklärte Münch ungehalten.
    „ Ach du lieber Himmel“, entfuhr es Leonie. „Die roten Haare. Es könnte die Journalistin gewesen sein. Sie interessiert sich ebenfalls dafür, wer der Mörder meines Vaters war.“ Rasch kombinierte Leonie. Anke, Nachforschungen, Helga, eine ehemalige Freundin ihrer Mutter, Auskunft. Es musste Anke gewesen sein. Leonie ließ unerwähnt, dass Anke womöglich mit Helga auch über anderes gesprochen haben könnte. Wenn Münch überrascht war und sich ärgerte, dass er nicht selbst auf die Journalistin gekommen war, war es ihm nicht anzusehen. Aber Leonie bemerkte an einer unbewussten Geste, dass er darauf anscheinend nicht gekommen war, obwohl er Anke in ihrem Beisein gesehen hatte. Er schien zu sehr auf sie fixiert, was seinen Blick schmälerte. Nicht gut für einen Kripobeamten, dachte Leonie.
    „ Frau Contoli wird noch befragt“, erklärte Münch sofort.
    „ Frau Heise“, murmelte Leonie, „wie ...?“
    „ Sie wurde heute Morgen von Bewohnern der Herrestorffstraße unter der Ahrbrücke entdeckt. Wo waren Sie denn gestern Abend, also am 28. Juli zwischen 22.00 und 22.30 Uhr?“
    „ Sie meinen zur Tatzeit?“
    Münch nickte nicht einmal, wartete.
    „Ich war auf meinem Zimmer und habe gemalt“, sie legte eine eigensinnige Pause ein. Münch drängte nicht. „Allein“, meinte sie schließlich gedehnt, „denn das wollen Sie doch sicher wissen.“
    Münch schob seine Lippen vor und nickte. „Sagen Sie, wie stand Ihr Vater zu dem Geistlichen Dr. Lennart? Wir haben mittlerweile vom Anbieter den Verbindungsnachweis der Telefonate, die Ihr Vater an seinem Todestag geführt hat. Das letzte Gespräch war mit Dr. Lennart.“
    „Sie waren befreundet und haben, soviel ich weiß, oft telefoniert.“
    „ Das stimmt auffallend.“
    „ Verdächtigen Sie ihn etwa?“ Das Absurde daran lag in der Tonlage ihrer Frage.
    „ Keineswegs, trotzdem wird er zurzeit von Kollegen befragt.“ Und nach einer winzigen Pause fügte er in einem überdrüssigem Tonfall hinzu: „Wir machen nur unseren Job.“ Er sah zum Himmel, „guter Tag heute. Auf Wiedersehen, Frau Rosskamp.“
    „ Hoffentlich nicht, dachte Leonie.
    Die beiden Männer drehten sich ab, bestiegen, nachdem sie noch einmal demonstrativ einen Rundumblick ausführten, ihren Wagen, der fast direkt neben ihnen auf dem Weg abgestellt war.
    Leonie stieg vorsichtig die Rebenzeile wieder hinunter, bis sie Johannes erreiche. Er unterbrach seine Arbeit, blickte sie erwartungsvoll an. Ehe er seine Frage stellen würde, erklärte Leonie. „Das war Münch von der Kripo. Helga Heise ist tot, wahrscheinlich ermordet? Kanntest du sie?“
    Johannes’ Gesichts wurde so blassgrün wie seine Kappe.
     
     

26
     
    „Pass ja auf dich auf.“
    Sie standen in einer der Abflughallen des Köln-Bonner Flughafens. Anke lächelte, nickte, schluckte und umarmte Wolf so

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