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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
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ist klein, aber ganz anders als das, was gestern zu sehen war. Emma klickt es an, um es zu vergrößern. Auf diesem steht Ms Jones vor einer weiß verputzten Wand und stemmt die Hände in die Hüften. Sie trägt einen gelben Pullover und eine goldene Halskette mit dem Buchstaben E.
    Emma Nelson Jones
    Die Lasagne gestern war richtig gut, aber die Arbeit macht mich fertig.
    Gefällt mir · Kommentieren · Vor 2 Stunden
    »Wie merkwürdig«, sagt Emma. »Gestern stand da noch, dass ich überbackene Makkaroni gegessen habe. Ich frage mich, warum …« Emma dreht sich mit großen Augen zu mir um. »Ich wette, dass mich die überbackenen Makkaroni von heute Abend so angewidert haben, dass ich in Zukunft …«
    Ich versuche, ein Grinsen zu unterdrücken. Das kann nicht ihr Ernst sein.
    Ich starre erneut auf den Monitor. »Wenn du so gestresst von der Arbeit bist, heißt das jedenfalls, dass du einen Job hast. Warst du nicht gestern noch arbeitslos? Das sollten wir feiern!«
    »Du hast recht.« Emma berührt mit einem Finger den Monitor und lässt ihn langsam nach unten gleiten. »Es ist alles verändert. Nichts von dem hier war gestern schon da.«
    »Hab doch nur Spaß gemacht. Glaub mir, Emma, das ist ein Jux.«
    »Nein, du irrst dich«, entgegnet sie. »Wenn das ein Jux wäre, dann hätte sich von heute auf morgen nicht alles verändert. Doch alles, was ich heute anders gemacht habe, hat sich bereits ein wenig auf die Zukunft ausgewirkt. Das ist wie mit den Kreisen im Wasser, nachdem man einen Stein hineingeworfen hat. Weil ich heute Morgen wegen dieser Website schlecht gelaunt war, habe ich mich den Leuten in der Schule gegenüber anders verhalten, als ich es sonst getan hätte. Und das wiederum wirkt sich irgendwie auf die Zukunft …«
    Ich lache. »Kreise im Wasser?«
    »Kellan hat so was Ähnliches zu mir gesagt.«
    »Du hast Kellan davon erzählt?«
    »Natürlich nicht«, antwortet Emma. »Ich hab sie nur ein bisschen zu Zeitreisen aus physikalischer Sicht befragt.«
    »Etwas, das du heute getan hast, soll dir also in der Zukunft den Job gesichert haben. Und es hat auch dazu geführt, dass du Lasagne statt überbackenen Makkaroni gegessen hast. Jetzt hab ich’s kapiert.« Ich mache eine vage Geste in Richtung Bildschirm. »Vielleicht bist du ja auch nicht mehr mit diesem Typen auf dem Foto verheiratet.«
    Emma schaut auf den Monitor und liest:
    Verheiratet mit Jordan James, Jr.
    »Leider«, sagt sie, »hat sich das laue Lüftchen, das ich entfacht habe, nicht zu einem Sturm ausgewachsen.«
    »Der Sturm Emma kann aber einen riesigen Schaden anrichten …«
    »Ich weiß, dass du so tun willst, als gäbe es zwischen dieser Sache und Goatman keinen Unterschied«, sagt Emma, »aber hast du nicht selbst gesagt, dass du Sydney heute blöd angeglotzt hast?«
    »Hab ich das?«, frage ich.
    Emma hebt eine Braue. »Du hättest sie gar nicht erst angeschaut, wenn ich dir nicht von deiner Zukunft erzählt hätte. Ich frage mich also, was der Orkan Josh für einen Schaden anrichten könnte.«
    Emma richtet den Pfeil auf eine Gruppe von Fotos, die mit »Freunde« betitelt ist. »Inzwischen habe ich schon vierhundertsechs Freunde. Cool! Vermutlich habe ich in meinem Job einen Haufen neuer Freunde gefunden.«
    Ich beuge mich über den Bildschirm. »Bin ich auch dabei?«
    Emma lächelt selbstgefällig. »Ich dachte, du glaubst nicht daran?«
    »Ich frag ja auch nur aus Spaß.«
    Emma bewegt den Pfeil zu »Freunde( 406 )« und klickt darauf. Eine neue Seite mit weiteren kleinen Fotos und Namen erscheint. Ich widerstehe der Versuchung, Emma anzutreiben, schneller nach mir zu suchen. Sie soll nicht glauben, dass ich es auch nur theoretisch für möglich halte, eines Tages mit Sydney Mills verheiratet zu sein. Tue ich nämlich nicht.
    Die Freundesliste ist alphabetisch nach Vornamen geordnet. Als Emma den Buchstaben J erreicht, verlangsamt sie ihre Suche. Und da bin ich schon.
    Josh Templeton
    Mein Herzschlag beschleunigt sich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Trotz der sehr geringen Chance, dass die Sache doch einen realen Hintergrund hat, weiß ich nicht, wie ich auf das, was ich zu sehen bekomme, reagieren werde.
    Emma bewegt den Pfeil über meinen Namen. »Hier kommt Josh!«, ruft sie emphatisch aus. »In fünfzehn Jahren.«
    Eine neue Seite baut sich langsam auf. Das kleine Foto zeigt eine Ansammlung bunter Luftballons, darunter das Gesicht eines Mannes mit Brille und rötlichen Haaren. Ich brauche nicht zu fragen, ob ich das

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