Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
Vom Netzwerk:
Routineuntersuchung.« Sie macht eine wegwerfende Handbewegung. »Können wir schnell bei dir zu Hause vorbeischauen und Badesachen holen?«
    Als wir am Sekretariat vorbeispazieren, verpasst mir Kellan einen weiteren Hüftstoß, und diesmal revanchiere ich mich. Doch als ich einen Blick durch das Bürofenster werfe, bleibe ich abrupt stehen. Josh sitzt dort drinnen auf einem Stuhl und hat uns den Rücken zugekehrt. Ein Mädchen lehnt an seiner Schulter und sieht zu, wie er etwas in ihr Notizbuch zeichnet.
    »Er zeichnet Pepé Le Pew«, flüstert Kellan. »Ich glaube, unser kleiner Josh lernt so langsam, wie man bei Mädels punktet.«
    Ich nehme Kellan am Arm und ziehe sie mit mir fort. »Wenn das Mädchen unbedingt ein chauvinistisches, liebestolles Stinktier in ihrem Notizbuch haben will, ist das ihr Problem.«
    ➜
    Wir gehen die Stufen zu meinem Zimmer hinauf, und Kellan fragt mich, ob ich ihr meinen roten Badeanzug ausleihe. »Du solltest auf jeden Fall deinen braunen Bikini anziehen«, sagt sie. »Auf den fahren die Jungs total ab.«
    »Woher weißt du das?«
    Kellan öffnet meine Zimmertür. »Nicht dass wir uns darum kümmern, was Josh denkt, aber als du den Bikini letztes Mal am See anhattest, sind ihm fast die Augen aus dem Kopf gefallen.«
    Ich erinnere mich an das Foto auf Facebook. Die gute alte Zeit. Josh hat behauptet, er hätte das Foto rein zufällig gemacht. Doch selbst wenn er ein Auge auf mich geworfen hatte, ist das mittlerweile vorbei. Inzwischen interessiert er sich offensichtlich für andere Mädchen an der Schule, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er sich endgültig für Sydney Mills entscheiden wird.
    In meinem CD -Stapel entdecke ich Dookie von Green Day. Ich lege sie in den CD -Player ein und spule auf »When I Come Around« vor. Ich habe diesen Song immer gemocht und seit meiner Begegnung mit Cody bin ich auch in der richtigen Stimmung dafür.
    »Ist das dein neuer Computer?«, fragt Kellan, während sie ihren BH unter dem T-Shirt aufhakt. »Cooler Monitor!«
    Ich frage mich, wie sie auf Facebook reagieren würde. Sie sagt zwar, dass sie kein Interesse an Zeitreisen hat, aber vielleicht hätte sie nichts dagegen, etwas über ihre eigene Zukunft zu lesen … Vor allem über Lindsay . Würde ihr zukünftiges Ich es wollen, dass Kellan jetzt schon von ihr erfährt? Würde mein zukünftiges Ich das wollen? Und Joshs?
    Wissen wir in der Zukunft davon, dass wir in dieser Maiwoche einen Weg gefunden haben, Facebook zu lesen? Vielleicht handelt es sich bei dem, was da steht, ja um verschlüsselte Botschaften, die uns dazu bringen sollen, bestimmte Entscheidungen zu treffen. Vielleicht weiß Kellans zukünftiges Ich davon, dass Kellan sich heute in meinem Zimmer befindet und meinen neuen Computer bewundert. Falls das der Fall ist, kann die erwachsene Kellan sich entscheiden, ob sie die 17 -jährige Kellan bereits von ihrem Baby wissen lässt oder nicht.
    »Kann ich mal meine E-Mails checken?«, fragt Kellan und schaltet meinen Computer ein.
    Vielleicht sollen Josh und ich aber auch die Einzigen sein, die davon wissen.
    Oder die Zeit erlaubt nicht einmal uns , von diesen Dingen zu erfahren, weil dies ein gewaltiges Loch ins Universum reißen würde.
    »Nein!« Ich stoße Kellans Hand weg.
    Verwirrt tritt sie einen Schritt zurück. »Ich mach ihn doch nicht kaputt. Denk dran, dass ich dir gezeigt habe, wie das mit dem Internet funktioniert.«
    »Martin kommt bald nach Hause«, sage ich. »Er und meine Mom achten ständig darauf, dass ich nicht zu viel Zeit im Internet verbringe.«
    Keinesfalls darf ich Kellan in diese Sache reinziehen. Ich werfe unsere Badeanzüge und Flipflops in eine Strandtasche und schicke sie nach unten, um nach Handtüchern zu suchen.

37 ://Josh
    Dad greift zum Hörer seines Bürotelefons und tippt die Durchwahl von Mom ein.
    »Er ist da«, spricht Dad in den Hörer.
    Dads Büro sieht genauso aus wie bei meinem letzten Besuch. Nervtötend langweilig. Einige Freunde meiner Eltern unterrichten Geschichte, und deren Büros hängen voller cooler Poster mit witzigen Sprüchen wie »Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verurteilt, sie noch einmal zu erleben« oder »Geschichte wird von den Siegern geschrieben«. Das einzige Plakat an der Wand meines Vaters ist das Schwarz-Weiß-Foto eines glatzköpfigen Soziologen, der seine Brille anschaut.
    Mom drückt die Tür zu und setzt sich auf den Stuhl neben mich.
    »Warum bist du heute Morgen zu spät zur Schule

Weitere Kostenlose Bücher