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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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zu holen. Es war nicht weit, und als er zwei Stunden später zurückkehrte, war er um 200 000 Dollar reicher. Da er keine Aktentasche hatte, mußte er die Banknoten in den Taschen unterbringen. Das war schwerer, als er sich vorgestellt hatte, aber unangefochten erreichte er wieder das Hotel und gelangte auf sein Zimmer. Erleichtert ließ er sich aufs Bett fallen, dann telefonierte er nach dem Zimmerkellner und verlangte eine Flasche Bourbon.
     
    Am anderen Vormittag ließ er sich das Frühstück ans Bett bringen und studierte in aller Ruhe die Zeitungen. Es war normalerweise nicht sein Hobby, die Anzeigen zu lesen, aber er hätte blind sein müssen, wenn er diese übersehen hätte.
    Er las:
     
    HALLO, GUIS!
    Dein Herzgold ist bei
    uns. Willst Du tauschen?
    Dann komm! Ben und Kel.
     
    Montelli nahm eine kräftigen Schluck und blätterte die restlichen Zeitungen durch. Die Anzeige war in jeder. Damit war alles klar. Dave und Miller wußten von der Geschichte und hatten sich den Professor geschnappt. Guis – so hatten sie ihn immer genannt. Und mit dem Herzgold konnte nur Bernstein gemeint sein. Sie hatten außerdem schon seine Absicht erraten, wieder in den ehemaligen Körper zurückzukehren.
    Dave war schon immer sehr clever gewesen. Fast zu clever.
    Montelli schob dem Portier mit einer großzügigen Geste einen Fünfzigdollarschein unter die Nase und erkundigte sich nach einem anständigen Schneider. Er hatte das Geld hinter der Heizung versteckt und nur ein paar tausend Dollar bei sich. Die beiden Halunken, die sich seine Freunde nannten, waren nicht gerade aus edlem Holz geschnitzt.
    Am frühen Nachmittag gelangte er über den Hinterhof und die Feuerleiter in das Haus, in dem Kel Dave wohnte. Als er vor der Tür stand, zitterten seine Hände ein wenig. Er hatte sich völlig neu eingekleidet und trug in der rechten Hosentasche einen kurzläufigen Revolver, Kaliber achtunddreißig. Für alle Fälle, falls die Jungs auf dumme Ideen kamen.
    Die Hand in der Tasche, klingelte er.
    Ben Miller öffnete und sah Montelli fragend an.
    »Wollen Sie was verkaufen, Alter? Wir brauchen nichts …«
    Montelli zog die Hand aus der Tasche und zeigte dem Knacker den Revolver.
    »Geh schon rein, Ben. Und keine falsche Bewegung …«
    Miller starrte den alten, ihm unbekannten Mann fassungslos an, ehe das Begreifen in ihm dämmerte. Gehorsam machte er kehrt und ging voran. Er war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er nicht einmal dazu kam, Kel Dave zu warnen.
    Der Killer begriff schneller, als es Montelli lieb sein konnte. Seine Rechte fuhr wortlos zum Schulterhalfter, als er den Revolver in der Hand des alten, unbekannten Mannes erblickte. Aber noch ehe er die Waffe herausgezogen hatte, traf ihn Montellis Geschoß mitten in die Stirn.
    Nun handelte auch Ben Miller. Mit einem wütenden Aufschrei drehte er sich um und stürzte sich auf Montelli, der ihn ruhig und gelassen erwartete, zielte – und schoß.
    Dann erst zog er die Tür hinter sich zu.
    Bernstein saß wie gelähmt in dem Sessel unter dem Fenster, unfähig sich zu rühren oder gar einzugreifen. Er starrte Montelli nur an.
    »Wir haben nicht viel Zeit, Professor«, sagte Montelli und schob den Revolver in die Tasche zurück. »Wenn uns die Polizei hier erwischt, haben wir beide Unannehmlichkeiten. Kommen Sie …«
    »Sie sind ein Mörder, Montelli …«
    »Wußten sie das nicht? Besäßen Sie meinen Körper, wenn ich kein Mörder wäre …? Also los, überlegen Sie nicht lange.«
    »Was haben Sie mit mir vor?«
    Montelli grinste hinterhältig.
    »Ein kleines Experiment, mehr nicht. Sie experimentieren doch so gern, nicht wahr? Ich werde Ihnen die Gelegenheit dazu geben …«
    Unangefochten erreichten sie die Straße und fanden ein Taxi. Montelli gab die Adresse des kleinen Hotels an, eine Viertelstunde später hockte Dr. Bernstein verschüchtert und ratlos auf dem einzigen Bett des billigen Zimmers. Montelli saß ihm in einem Sessel gegenüber.
    »Ist doch ganz einfach, Professor. Ich habe inzwischen das Geld. Sie und Ihre beiden Ärzte erhalten die Hälfte, haargenau einhunderttausend Dollar. Dafür bekomme ich meinen Körper wieder. Sie rufen jetzt von hier aus Black und Kolov an, damit wir die Sache besprechen können. Die beiden sollen den Mund halten und allein kommen, sonst töte ich Sie. Sie wissen, daß ich keine leere Drohungen ausstoße. Sie sind zu ersetzen, Professor. Es gibt genug junge Leute in dieser Stadt …«
    Bernstein ergab sich in sein

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