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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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Juro gewesen sein.«
    »Ist ja unglaublich. Juro?« Märtha legte ihr Strickzeug hin, stand auf und setzte Kaffeewasser auf. Als es kochte, goss sie es auf den Filter in der Kaffeekanne, stellte Tassen hin und füllte Schokoladenwaffeln in eine Schale und servierte sie Snille. Dann ließ sie sich wieder auf dem Sofa nieder, und hätte Snille nicht in letzter Sekunde das Strickzeug hochgerissen, dann hätte sie sich wohl daraufgesetzt. Sie zog den Faden über den Zeigefinger und begann zu stricken. »Aber Snille, was beunruhigt dich an der ganzen Geschichte? Du kannst doch nicht für deine guten Ideen verurteilt werden.«
    »Das ist nicht der Punkt. Juro hat gesagt, sie würden die Postsäcke in Djursholm verstecken und eine Weile abwarten, bis die Ermittlungen ins Leere liefen. Aber die Geldsäcke werden dort nicht bis in alle Ewigkeit liegen. Wenn wir das Ding drehen wollen, dann jetzt .«
    Märtha beugte sich vor und pustete eine Weile auf den heißen Kaffee. Dann streckte sie die Hand aus und nahm eine Waffel.
    »Mmh, dann ist es jetzt wieder so weit?«, fragte sie und aß ihre Waffel in einem Rutsch.
    »Für das ultimative Verbrechen , ja, und außerdem brauchen wir Geld im Lattenrost. Wir müssen investieren.«
    Als Märtha gejammert hatte, dass das Bett in ihrem Zimmer zu hart war, war Snille auf die Idee gekommen, das Geld von Dolores dort zu verstecken. Er hatte eine Latte entfernt und zwischen Lattenrost und Federung Decken, Windeln und Kissen gelegt, die mit Geldscheinen gefüllt waren. Dann hatte er alles wieder festgenagelt, und komischerweise war das Bett nun viel bequemer. Aber jetzt fehlte ihnen Bargeld. Snille faltete die Hände vor dem Bauch.
    »Wenn wir uns das Geld von den Jugos holen wollen, brauchen wir ein Auto, mit dem wir die Beute transportieren können.«
    »Und warum kein Taxi? Keiner verdächtigt ein normales Fahrzeug.«
    »Es wäre trotzdem besser. Was hältst du von einem Fahrdienstwagen, so einem Sprinter? Da passen acht bis neun Personen hinein, und man kann darin auch aufrecht stehen – das ist für Anna-Greta gut, dann muss sie sich nicht bücken. Außerdem hat er eine Rampe. Damit können wir die Rollatoren ganz leicht einladen und transportieren.«
    »Ich begreife langsam. Zwanzig Millionen hast du gesagt. Das werden einige Postsäcke.«
    »Im Internet verkaufen sie solche Wagen für etwa eine halbe Million Kronen. Einen Toyota oder Ford Transit zum Beispiel. Die wären groß genug.«
    »Dann müssen wir jetzt Geld investieren, um klauen zu können? Na ja, Geschäftsleute sind wir nicht gerade. Das mit den Bildern war einfacher«, sagte Märtha.
    »Vielleicht schon, aber diese Sache ist reeller«, meinte Snille.
    »Und wir haben auch nicht die Verantwortung für die Kultur.« Märtha stellte ihre Kaffeetasse ab und griff wieder zu den Stricknadeln. »Weißt du, jetzt ist es aber höchste Zeit, die anderen einzuweihen.«
    Snille strahlte.
    »Das ist das Schöne an dir. Du verstehst mich immer.«
     
    Nach dem Mittagessen versammelte sich die Seniorengang zu einer eilig einberufenen Zusammenkunft bei Märtha im Zimmer. Als alle ihren Moltebeerenlikör bekommen hatten, fing sie an.
    »Es geht um einen Diebstahl. Die erste Frage wäre, ob wir unseren Heimplatz riskieren wollen. Denn wenn wir uns diese Sache vornehmen, müssen wir vermutlich für ein paar Jahre im Ausland untertauchen.«
    »Das klingt ja nicht berauschend«, sagte Anna-Greta mit dem Gedanken an Gunnar.
    »Natürlich nur, solange wir keine neue Identität haben. Heutzutage kann man sich ja einen neuen Namen und Pass kaufen, wusstet ihr das?«, sagte Stina, die gerade einen Krimi gelesen hatte, der Du nicht – die gestohlene Identität hieß.
    »Ach wirklich? Dann bin ich dabei«, antwortete Anna-Greta, und Kratze nickte auch.
    »Die Bank und andere Betroffene werden entschädigt«, fuhr Märtha fort.
    »Die Bank, muss das sein?«, protestierte Kratze. »Ich will denen, die anderen ihr Geld aus der Tasche ziehen, aber nichts geben.«
    »Aber wenn am Ende nicht alle zufrieden sind, ist es nicht das perfekte Verbrechen«, entgegnete Märtha.
    »Das ultimative Verbrechen«, korrigierte Anna-Greta. »Wir werden also einen so netten Raubüberfall planen, dass die Bank keinen Schaden hat. Habe ich das richtig verstanden?«
    »Nein. Wir sind nicht diejenigen, die den Raubüberfall ausführen. Das ist bereits erledigt. Wir holen uns nur die Beute«, verdeutlichte Snille.
    »Bei dir klingt das immer so einfach«, sagte

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