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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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deutlich zu sehen, wie der Wagen bebte, schräg aufschlug und schief stehenblieb. In den darauffolgenden Sekunden tauchten Märtha Anderson und ihre jüngere Freundin Stina mit zwei Museumsbesuchern auf, deren Gesicht man nicht sah. Sie hatten Mühe, den Wagen in den Fahrstuhl zu schieben und die Türen zu schließen. Danach drehten sie auf dem Absatz um und bewegten sich auf den Ausgang zu. Auf den Bildern sahen sie sehr zufrieden aus. Petterson betrachtete die Szene mehrmals, spulte immer wieder zurück, bis der Groschen mit einem Mal fiel. Natürlich, Märtha Anderson und ihre Freundin waren beteiligt, also mussten es die richtigen Bilder sein.
    »Strömbeck. Ich glaube, wir statten dem Nationalmuseum noch einen zweiten Besuch ab. Ob Sie es glauben oder nicht. Ich wette, wir haben die Lösung.«
    »Sie meinen …«
    »Reden können wir später. Los jetzt.«
     
    Kurz darauf saßen die beiden Polizisten mit der Museumsdirektorin Tham im Magazin des Museums. Sie starrten auf das weinende Mädchen und den Schiffer mit Südwester.
    »Wenn man sich vorstellt, dass diese Bilder bei fast allen Schweden zu Hause an der Wand hängen«, sagte Petterson und zog sein Taschenmesser.
    »Bei uns nicht«, antwortete die Museumsdirektorin und zog ein Gesicht.
    Petterson begann, ganz vorsichtig an einer Ecke zu schneiden, und kurz darauf kam etwas zum Vorschein.
    »Jetzt sind Sie gleich dran«, sagte Petterson und zog vorsichtig daran, bis das Bild mit dem weinenden Mädchen schief hing. »Darunter ist ein anderes Bild. Schauen Sie!«
    »Monet!«, flüsterte die Direktorin. »Das kann doch nicht wahr sein …«
    Zehn Minuten später hatte Petterson auch das Gemälde von Renoir freigelegt.
    »Renoir«, schluchzte Frau Tham.
    »Das war’s. Wir haben den Fall gelöst«, sagte Petterson selbstbewusst und klappte sein Messer ein. »Jetzt könnten Sie dafür sorgen, dass die Alarmanlage im Museum verbessert wird, damit wir uns in Zukunft solche Vorkommnisse ersparen.«
    »Eine neue Alarmanlage ist teuer. Wir haben nicht genügend Anschläge«, klagte die Direktorin.
    »Dann sollten Sie sich darum kümmern, mehr Geld aufzutreiben«, entgegnete Petterson.
    Als sie mit dem Fahrstuhl nach oben fuhren, war die Stimmung gedrückt, aber als sich die Türen öffneten, hatte Frau Tham sich wieder gefasst und sprach den Kommissar in ihrer gewohnt forschen Art an.
    »Apropos Geld. Wenn Sie das Lösegeld finden, die zehn Millionen, meine ich. Dann könnten wir …«
    »Das Lösegeld?« Petterson stockte.
    »Ja, das hat das Museum doch über den Förderverein an die Täter ausgezahlt.«
    »Ach das, ja natürlich …«
    »Ja, wenn das Geld wiederauftauchte, dann könnten wir das in die Sicherung der Bilder investieren.«
    Petterson lehnte sich an den Türrahmen. Ach Gott, das Lösegeld hatte er fast vergessen. Die Ermittlungen waren folglich doch noch nicht abgeschlossen.
    »Selbstverständlich. Wir arbeiten mit Hochdruck daran. Sie hören von uns«, murmelte er und sah zu, dass er hinauskam. Als sie die Treppenstufen hinuntergingen, wandte er sich an Strömbeck.
    »Wie ärgerlich, dass die Direktorin jetzt auch noch auf das Lösegeld zu sprechen kam. Man darf offenbar nie zufrieden sein.«
    »Aber recht hat sie, Petterson. Nach wie vor ist das Geld verschwunden.«

68
    »Was ist das denn?« Snille legte die Zeitung ab, aber nahm sie gleich wieder in die Hand. Auf dem Weg zum Nachmittagskaffee bei Märtha hatte er die Abendzeitung gesehen und mitgenommen. Jetzt wünschte er, er wäre daran vorbeigegangen. Mit gerunzelter Stirn überflog er den Artikel.
    » Großer Geldtransportüberfall . Keine heiße Spur«, las er vor. »Märtha, meine Liebe, ich hatte gedacht, wir hätten jetzt eine Weile Ruhe, aber …«
    »Worum geht es?«
    »Na, die Jugos …«
    »Wovon sprichst du überhaupt? Jetzt erzähl mal in Ruhe und der Reihe nach.« Märtha schloss das Fenster, das noch offen stand. Dann nahm sie ihr Strickzeug. An Snilles Gesicht konnte sie ablesen, dass er einiges zu erzählen hatte. Außerdem war die Strickjacke noch nicht ganz fertig. Snille räusperte sich.
    »Ich habe dir von diesem Bankraub erzählt, den Juro geplant hatte. Wir haben in Asptuna immer wieder darüber gesprochen. Statt mit Sturmgewehren um sich zu schießen, habe ich vorgeschlagen, das Personal im Auto zu betäuben. Und jetzt lies mal!« Snille zeigte auf den Artikel. »Die Täter haben es genau so gemacht. Zwanzig Millionen haben sie ergattert. Zwanzig Millionen! Das muss

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