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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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Märtha wieder mit einer Ansprache«, stöhnte Kratze.
    »Lasst uns bitte hinauf in die Suite gehen«, sagte Märtha.
    Snille merkte gleich, dass sie müde war, denn sie sprach plötzlich wieder Dialekt. Als sie im Fahrstuhl standen, nahm er ihre Hand und drückte sie leicht. In dem Moment hätte Märtha gern ihren Kopf an seine Brust gelehnt und sich trösten lassen, doch sie nahm sich zusammen.
    »Findet ihr, dass sich hier etwas verändert hat?«, fragte sie, als sich alle mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen auf dem Sofa niedergelassen hatten. Nur Kratze hatte seinen Sessel aufgesucht, denn die Sache mit dem Strickzeug war ihm wieder passiert.
    »Nee«, antwortete Kratze sofort.
    »Nun schau dich doch erst einmal um«, brummte Märtha.
    »Ein bisschen anders sieht es vielleicht aus, das stimmt. Sie haben ja geputzt«, sagte er, stand auf und ging hinüber zum Flügel.
    »Wollen wir etwas singen? Aufs Meer? «, fragte er, doch ein schriller Schrei unterbrach ihn jäh.
    »Meine Bilder, sie sind weg!«, schrie Stina auf.
    »›Deine‹ ist gut«, sagte Snille.
    »Herr im Himmel«, rief Anna-Greta aus und hielt sich die Hände vors Gesicht. »Jetzt müssen wir vielleicht dreißig Millionen Kronen zurückzahlen.«
    »Ja, ihr seht selbst«, sagte Märtha. »Nicht genug, dass wir ein Versteck für unser Geld finden müssen, wir müssen auch die Bilder wieder auftreiben.«
    »Was werden bloß meine Kinder sagen? Stolz werden sie jetzt jedenfalls nicht mehr sein. Robin Hood hat nie seine Beute verloren«, schluchzte Stina und schnäuzte sich.
    »Ist euch klar, dass wir zwei von Schwedens wertvollsten Bildern verloren haben? Wir haben einen richtigen Kunstschatz verschlampt!«, sagte Anna-Greta und sah Märtha streng an. »Das ist jetzt wirklich unplanmäßig.«
    »Halt, das ist nicht Märthas Fehler, wir waren alle daran beteiligt«, griff Snille ein. »Und vielleicht finden wir die Bilder ja auch wieder.«
    »Na ja, wir können wohl kaum herumspazieren und uns nach einem Monet und einem Renoir erkundigen«, moserte Stina.
    »Ich denke, wir müssen uns zu erkennen geben«, sagte Märtha. »Die Zeit ist reif. Die Polizei kommt uns sowieso nicht auf die Schliche. Wenn wir uns selbst anzeigen, bekommen wir vielleicht mildernde Umstände.«
    »Und sie helfen uns, die Bilder zu finden«, ergänzte Snille. »Du bist gar nicht so dumm.«
    Eine ganze Weile sagte keiner ein Wort. Märtha griff zur Champagnerflasche, um für Entspannung zu sorgen, doch alle schüttelten den Kopf.
    »Als Nächstes also ins Gefängnis. Kannst du uns jetzt bitte Wasser servieren, damit wir uns schrittweise daran gewöhnen können?«, fragte Kratze. »Außerdem kann ich keinen Champagner mehr sehen.«
    »Stimmt. Und ist euch aufgefallen, dass es hier keine Erbsensuppe gibt? Denkt doch mal an eine richtig dicke Erbsensuppe mit viel Speck«, sagte Snille und leckte sich den Mund.
    »Ihr redet nur vom Essen, aber wisst ihr, die Mosaikbadewanne ist für meine Hüfte auch viel zu niedrig. So etwas gibt es im Gefängnis bestimmt nicht«, sagte Anna-Greta.
    »Und das Kino hier ist viel kleiner als ein normales Kino. Die besten Filme kennen wir jetzt sowieso. Im Gefängnis gibt es bestimmt ein paar andere Streifen für so richtige Kerle wie uns«, sagte Kratze und grinste breit.
    Stina sah ihn skeptisch an.
    »Was soll das heißen?«
    Doch bevor er antworten konnte, ergriff Märtha das Wort.
    »Okay, dann lasst uns abstimmen. Wer will ins Gefängnis?«
    Darauf folgte anhaltendes Gemurmel, doch keiner wollte die Hand heben.
    »Hat jemand vielleicht eine andere Idee?«
    Sie diskutierten hin und her und kamen am Ende zu dem Schluss, dass es wirklich guter Stil sei, sich selbst anzuzeigen. Keiner wollte, dass die Polizei die Suite stürmte und sie in Handschellen abführte. Nein, es war wesentlich besser, seinen Koffer zu nehmen und den Rollator und sich zu stellen. Nur den Einkaufstrolley konnten sie nicht mitnehmen.
    »Und wo wollen wir das Geld verstecken, bis wir wieder auf freiem Fuß sind?«, fragte Kratze. Märtha sah sich um und wartete auf einen Vorschlag. Keiner hatte eine Idee.
    »Snille, dir fällt doch immer etwas ein …«
    Er fuhr sich ein paar Male übers Kinn.
    »Ja, eine Idee habe ich schon, aber die ist so ausgefallen, dass ich nicht weiß, was ihr davon halten werdet.«
    »Und die wäre?«, fragte Märtha.
    Snille holte den Einkaufstrolley und begann mit einer Demonstration. Die Anspannung verschwand, denn die Verwahrung des

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