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Wir haben gar kein Auto...

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Titel: Wir haben gar kein Auto... Kostenlos Bücher Online Lesen
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darunter ein klassischer britischer Gentleman mit Melone und Regenschirm (der Glückliche, wenigstens kann er sich schützen!), eine Alte, die ich immer im Tengelmann in München mit ihrem Haarknoten und einem Einkaufswagen voller Forellen treffe, und ein zahnloser Herr (ein Bekannter von Jutta, dem ich schon mal irgendwo begegnet sein muss) mit einem Tablett voller Brezeln und Weißwürste. Letzterer sagt schreckliche Dinge zu mir, die mich zum Weinen bringen. Just in dem Augenblick kommt die sexy Christine Neubauer auf einem schwimmenden Sessel mit einem Lautsprecher vorbei, aus dem die Melodie von
Flashdance
dröhnt. Ich möchte zu ihr springen, doch es gibt keinen Platz. Schade! Kurz bevor ich vollkommen verzweifle, kommt jedoch Michaela May vorbei und versucht mich zu retten, indem sie mich auf die andere Seite der Schlucht bringt. Dort wartet Jutta auf mich und versucht mich zu packen.
    Was hab ich ihr nur getan, um das zu verdienen? Fragen Sie mich nicht, was ich zu Abend gegessen habe. Aber wenn ich so darüber nachdenke, es waren Weißwürste, die natürlich schwer im Magen liegen.
    Ich kehre auf den Pfad zurück und laufe zum Vorplatz der Johanneskirche, wo wir unsere Räder abgestellt haben. Es ist inzwischen tiefe Nacht. Dort angekommen, begegne icheiner Art Thomas Gottschalk, der noch größer als die Kirche ist, mir fröhlich zulächelt und, gekleidet wie Michael Jackson im Video zu dem Song »Smooth Criminal«, den Moonwalk nur für mich machen will. Ich verzichte, danke ihm und laufe weiter. Ich muss unbedingt an mein Fahrrad kommen und so schnell wie möglich vor diesem Käfig voller Narren fliehen. Doch Gottschalk verfolgt mich und zieht mich in das Gotteshaus. Als wir eintreten, bemerke ich, dass es gar keine Kirche mehr ist, möglicherweise bin ich in einem Haus oder einem Hotelzimmer. Drinnen laufen jedenfalls ein Salamander, ein schwarzer Leguan mit den Beinen eines Igels und ein japanischer Koi herum (noch immer?).
    Ich versichere Ihnen, ich befinde mich keinesfalls in einem Aquarium und ebenso wenig in einem riesigen Swimmingpool.
    Ich brülle und fliehe in das andere Zimmer. Dort sehe ich Jutta, die nackt auf einem Himmelbett liegt, neben ihr die Mistgabel des Bauern. Ich höre noch die fröhlichen Stimmen unseres Spaziergangs in der Rosengartenschlucht. Doch das dauert nur einen Augenblick. Ich lasse den Blick weiterwandern und bemerke den Bauern, der in einem ganz zerrissenen Flanellpyjama am Fenster steht.
    An dem Punkt wache ich zum zweiten Mal auf, und der Albtraum ist zu Ende.
    Dies sind die beiden ersten Träume, die ich umsichtig, wie ich bin, sofort meinem Tagebuch anvertraue, bevor ich wieder einschlafe.
    Der dritte Traum (diesmal kein Albtraum, nur keine Sorge!) ist ein wenig komplexer, doch da ich ihn morgens geträumt habe, erinnere ich mich besser daran.
Ich bin gerade dabei, mein Rad aufzupumpen, und der Typ, der mir die Pumpe geborgt hat, hat das Gesicht und die (italienische) Stimme von Sean Connery. Jutta, die nebenmir steht, vermeidet es, ihn anzusehen, obwohl dieser Mann sie fasziniert. Während Willy der Kojote (also ich) energisch das Hinterrad aufpumpt, lädt der Mann (Sean) sie auf einen Cappuccino ein. Da merke ich, dass nicht Jutta mich am Straßenrand stehen lässt, sondern Schwester Lotte, die Nonne, die sie im Fernsehen spielt!
    Meine Liste merkwürdiger Träume ist schon ziemlich lang, und ich glaube nicht, dass dies der Ausdruck einer tiefen mystischen Krise ist oder dass ich im Konflikt mit irgendeiner religiösen Gestalt aus meiner Kindheit stehe (als Kind bin ich auf eine Nonnenschule gegangen). Aber die Tatsache, dass meine Lebensgefährtin mir nichts, dir nichts als Nonne verkleidet mit einem Mann in kurzen Hosen mit der Stimme von Sean Connery einen Cappuccino trinken geht, während ich schweißgebadet mit meinem verdammten Rad (ohne Motor und Dynamit!) kämpfe, verwirrt mich dann doch einigermaßen.
    Als würde das alles nicht reichen, kommt mir auch noch ein Bischof mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf entgegen (er muss berühmt sein in dieser Gegend, denn die Leute auf der Straße erkennen ihn sofort) und sagt zu mir: »Da ich von mehreren Begegnungen zwischen Schwester Lotte und einem ehemaligen Spion des KGB in jener Bar Kenntnis erhalten habe, bin ich auf der Suche nach Beweisen, um sie in flagranti erwischen zu können.« Die Sache könnte auch mich in

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