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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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skeptisch, dass du dich mit mir zu einem Date verabredet hast?«
    Simon macht ein Gesicht, als würde er mir am liebsten an die Gurgel gehen. »Und warum warst du wohl einverstanden? Das war doch nur Recherche. Du hast Jonathan erwähnt, um zu sehen, ob ich anbeiße. Und kaum war der Job abgehakt, war Schluss mit dem Wimpernklimpern, und es kam
Ich bin noch nicht über meinen Verlobten hinweg …
«
    »Simon, beherrsch dich«, unterbricht ihn Ben, dem das alles um meinetwillen sichtlich peinlich ist.
    »Komisch, als ich dich am Freitag angerufen habe, und da liefen die Druckerpressen schon, konntest du das Telefonat nicht schnell genug beenden«, fährt Simon fort.
    »Was soll das heißen? Wir haben doch miteinander geredet.«
    »Ein paar Minuten lang. Und dann hast du behauptet, du wärst zu Hause.«
    »Ja.«
    »Warst du das?«
    »Ja.«
    »Ich habe dich auf dem Festnetz angerufen und es etwa eine Minute lang läuten lassen, um dir eine gute Nacht zu wünschen und mich zu vergewissern, dass du gut heimgekommen bist. Ich dachte, das würde dich freuen. Du bist nicht rangegangen.«
    Simon bläht triumphierend die Nüstern.
    »Oh, mein Gott, was soll das?«, stammle ich. »Jonathan habe ich nur erwähnt, weil er der schicke Anwalt ist, auf den alle Frauen stehen. Das war ein Zufall. Wir haben an diesem Abend über viele Leute geredet. Und ich erinnere mich eigentlich nur speziell an ihn, weil du gleich so komisch geworden bist. Dass ich schon zu Hause bin, habe ich bloß gesagt, weil ich beinahe vor meiner Tür stand. Ich musste auf den Aufzug warten und hatte schon fast den Schlüssel im Schloss. Außerdem hatte ich keine Ahnung, dass dir das wichtig ist.«
    »Absoluter Schwachsinn. Ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass du Hintergedanken verfolgst, als du dich auf mich eingelassen hast. Und habe wieder nicht auf mein Bauchgefühl gehört. Gut zu wissen, dass du einem schamlos ins Gesicht lügen kannst, wenn es dir in den Kram passt.«
    Ich zucke schicksalsergeben die Achseln. »Ich weiß nicht, was du von mir willst oder was ich sonst noch sagen soll.«
    Meine Empörung ist nichts als Theater. Sollten Natalie und Jonathan je herausfinden, dass ich neben dem Telefon saß, als er die SMS abschickte, die sie nie erhalten hat, ist es aus und vorbei mit mir. Lebewohl Job, Wohnung, Beruf … Freundschaft mit Ben. Außerdem wäre dann der letzte Rest von Zweifel dahin, der Simon noch daran hindert, mich zu vierteilen. Ich zittere wie Espenlaub.
    »Ich will die Wahrheit hören. Was du wirklich getan hast. Doch das ist wohl zu viel verlangt.«
    In diesem Moment nehme ich mir vor, zumindest Ben irgendwann einmal zu erzählen, was geschehen ist.
    »Ich schwöre, ich habe nichts damit zu tun, dass Zoe diese Story verkauft hat.«
    »Nichts damit zu tun, dass sie sie verkauft hat, oder gar nichts damit zu tun?«
    Anwälte.
Ich zögere. »Gar nichts damit zu tun.«
    »Gut, jetzt hat sie dir geantwortet«, sagt Ben. »Lass uns einen Waffenstillstand ausrufen und wieder in die Kanzlei gehen.«
    »Halt dich da raus!«, blafft er.
    »Nein«, protestiert Ben, und ich sehe zu, wie die beiden Männer um mich kämpfen, allerdings auf eine Art und Weise, die um einiges weniger unterhaltsam ist, als es sonst im Film rüberkommt. »Hör auf, deine Wut an ihr auszulassen. Es ist nicht ihre Schuld, dass diese Frau und Jon etwas miteinander angefangen haben. Und auch nicht, dass jemand einen Artikel darüber geschrieben hat.«
    »Was läuft zwischen euch beiden?«, entgegnet Simon und blickt in gespieltem Erstaunen zwischen uns hin und her. »Hat sie, als Schluss war, die Negative behalten, oder was?«
    Ben geht nicht darauf ein. »Ich kenne Rachel gut genug, um zu wissen, dass sie dich niemals reinreiten würde. Wenn sie dich verraten hätte und es ihr scheißegal wäre, wäre sie jetzt nicht hier, oder?«
    »Vielleicht tut sie es ja nur dir zuliebe«, erwidert Simon und verzieht ziemlich unschön die Lippen.
    »Obwohl sie gar nicht wusste, dass ich dabei sein würde?«, gibt Ben zurück.
    Danke, Ben.
    »Wenn du dich beruhigt hast, wird dir vielleicht klarwerden, dass Rachel so eine miese Behandlung nicht verdient hat.«
    Endlich verblasst das Kampfhund-Funkeln in Simons Augen. Ich gestatte es mir zu atmen.
    Simon, der das spürt, richtet sich prompt zu voller Größe auf, um mir den Todesstoß zu versetzen. »Du bist eine Lügnerin. Eine verachtenswerte, elende, miese kleine Lügnerin, die alle verraten hat und jetzt nicht einmal den Mumm

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