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Wir ♥ Maya Banks

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Titel: Wir ♥ Maya Banks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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du dich morgen oder übermorgen erinnerst … ich werde immer wissen, dass ein Teil von dir sich allein schon gegen den Gedanken sträubt, mit mir zusammen zu sein.“
    An seiner Reaktion sah sie, dass die Worte ihn nicht kalt ließen. Er machte eine hilflose Handbewegung. „Bryony, ich …“
    Mit einem vehementen Kopfschütteln unterbrach sie ihn. „Nicht, Rafael. Mach es nicht noch schlimmer, indem du sagst, du hast es nicht so gemeint. Wir wissen beide, dass du es so gemeint hast. Zumindest warst du ehrlich. Du musst dir nur einfach vor Augen führen, dass du nicht das einzige Opfer hier bist.“
    „Es tut mir leid“, sagte er.
    Er legte eine Hand auf ihre und strich zärtlich mit dem Daumen darüber. „Es tut mir wirklich leid. Ich bin ein schrecklicher Egoist. Ich weiß, dass das alles nicht leicht für dich ist und dir Sorgen bereitet. Vergib mir.“
    Ihr schnürte sich die Kehle zusammen, als sie die Aufrichtigkeit in seinen Augen sah. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen und ihn nie wieder losgelassen. Sie hätte ihm gern zugeflüstert, dass sie ihn liebte. Sie wollte ihn anflehen, sie nie wieder gehen zu lassen. Stattdessen schaute sie ihn jedoch nur frustriert und hilflos über den Tisch hinweg an.
    „Was ist, wenn du dich nie wieder erinnern kannst?“, fragte sie und äußerte damit ihre größte Angst.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete er ehrlich. „Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt.“
    Sie lehnte sich zurück und entzog ihm ihre Hand. Der Druck auf ihrer Brust war wie ein körperlicher Schmerz.
    „Sag mal, Bryony, haben wir je zusammen getanzt?“
    Die Frage kam so unvermittelt, dass sie nur stumm den Kopf schütteln konnte.
    Rafael stand auf und streckte ihr die Hand hin. „Dann tanz jetzt mit mir.“
    Verzaubert vom heiseren Klang seiner Stimme, legte Bryony die Hand in seine und ließ sich von ihm hochziehen.
    Auf der Tanzfläche schloss sie die Augen und seufzte, während sie sich an Rafael schmiegte. Seine Wärme umfing sie, und als sein Duft ihre Nase kitzelte, atmete sie genüsslich ein.
    Oh, wie sie ihn vermisst hatte. Sogar als sie ihn gehasst und das Schlimmste von ihm angenommen hatte, hatte sie nachts wach gelegen und sich an die gemeinsamen Nächte erinnert, als sie sich zum Rauschen des Meeres geliebt hatten.
    Jetzt, als sie zu den sinnlichen Klängen der Musik tanzten, war sie sich mit jeder Faser ihres Körpers seiner Gegenwart bewusst. Rafael hielt sie so besitzergreifend, als wollte er der ganzen Welt mitteilen, dass sie zu ihm gehörte. Es war herrlich, sich in diesem Moment – in diesem Tagtraum – zu verlieren.
    Sanft streichelte er mit dem Daumen über ihren Puls am Handgelenk.
    „Du bist ein interessantes Dilemma, Bryony.“
    Skeptisch musterte sie ihn. „Dilemma?“
    „Rätsel. Puzzle. Eins der vielen Dinge, die ich in letzter Zeit nicht begreife.“
    Fragend neigte sie den Kopf zur Seite.
    „Ich schwöre, ich kann mich nicht an dich erinnern. Ich schaue dich an, und es ist nichts da. Aber wenn du mir nahe bist, wenn ich dich berühre …“, er senkte die Stimme zu einem Flüstern, was Bryony wohlig erzittern ließ, „kommt es mir vor, als ob …“
    „Als ob was?“
    Auf seiner Miene spiegelte sich Verwirrung, so als müsste er nach dem richtigen Wort suchen. Schließlich seufzte er und schaute sie mit verlangendem Blick an.
    „Wir passen zusammen“, erklärte er. „Anders kann ich es nicht erklären, aber es fühlt sich einfach … richtig an.“
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als Hoffnung in ihr aufkeimte. Das erste Fünkchen Hoffnung, das sie verspürte, seit Rafael ihr diese verrückte Geschichte aufgetischt hatte. Strahlend vor Freude lächelte sie ihn an.
    „Erstaunlich, dass dich ein paar so schlichte Worte so glücklich machen können“, murmelte er.
    „Wir passen tatsächlich zusammen“, erwiderte sie. Sie umschloss mit beiden Händen sein Gesicht und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben.
    Es sollte ein Zeichen der Zuneigung sein. Vielleicht eine Erinnerung daran, was sie gemeinsam erlebt hatten. Doch Rafael ließ es nicht dabei bewenden.
    Sein Kuss war alles andere als zaghaft. Es war, als wollte er versuchen, einen Weg zurückzufinden. In diesem Moment kam es Bryony so vor, als wären sie nie getrennt gewesen. Er küsste sie, wie er sie schon so viele Male zuvor geküsst hatte, nur dass diesmal ein kleiner Unterschied bestand, den Bryony nicht richtig benennen konnte. Es war nicht nur

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