Wir ♥ Maya Banks
Herausforderung. Und auch wenn er nicht viel Freizeit hatte, genoss er die Auszeiten, die er sich nahm. Mit Ryan, Devon und Cam traf er sich mindestens einmal im Jahr, um ausgiebig Golf zu spielen, Unmengen von Alkohol zu trinken und sich anderen Freuden hinzugeben, die sich nur Männer leisten konnten, die nicht in einer festen Beziehung steckten.
Einfach gesagt, er hatte bisher noch nie eine Frau getroffen, für die er all das hätte aufgeben wollen. Auf jeden Fall konnte er sich nicht vorstellen, eine zu treffen und sein ganzes Leben innerhalb von vier Wochen derart umzukrempeln. Solch eine Entscheidung traf man allenfalls im Laufe von Jahren. Vielleicht auch nie.
Andererseits …
Als er auf die Frau blickte, die so vertrauensvoll in seinen Armen lag, berührte das etwas in ihm. Es weckte in ihm einen Wunsch, den er sich nie gestattet hatte, einen Wunsch, den er normalerweise erschreckend gefunden hätte.
Er wünschte sich, er könnte sich an all die Dinge erinnern, die Bryony ihm beschrieben hatte, denn plötzlich klang das alles sehr verlockend.
Und wenn ihm das nicht höllische Angst machte, dann wusste er nicht, was sonst.
7. KAPITEL
„Rafael! Rafael! Wach auf! Beeil dich!“
Erschrocken wachte Rafael auf und fuhr hoch. Bryony stand neben seinem Bett, vollständig angezogen, und hopste herum, als würde sie über glühende Kohlen laufen.
Hastig schwang er die Beine über die Bettkante und beugte sich vor. „Was ist los? Ist etwas mit dem Baby? Tut dir was weh?“
Sie runzelte kurz die Stirn und schüttelte den Kopf, bevor sie wie ein Honigkuchenpferd strahlte. Rafael rieb sich die Augen.
„Was brüllst du denn dann so herum?“ Er schaute auf den Wecker. „Du meine Güte, es ist noch entsetzlich früh!“
„Es schneit!“
Sie griff nach seiner Hand und begann zu ziehen. Die Bettdecke rutschte von seinen Hüften, und sowohl Bryony als auch er erstarrten. Sie senkten beide den Blick, und erst in dem Moment erinnerte Rafael sich, dass er nichts anhatte. Auf nicht gerade subtile Weise machte ein spezieller Körperteil auf sich aufmerksam.
Während er die Bettdecke schnell wieder über sich zog, machte Bryony einen Schritt zurück und zog ihren Pullover wie eine schützende Mauer fester um sich. Verflixt, er war doch nicht derjenige, der in ihr Zimmer gestürmt war!
„Entschuldige“, sagte sie. „Ich gehe einfach allein raus.“
Sie drehte sich um, und Rafael stolperte aus dem Bett, die Decke mit sich ziehend.
„Warte!“, befahl er. „Was hast du vor? Wo willst du hin?“
Ihre Augen begannen wieder zu funkeln, und ihre Aufregung war richtiggehend ansteckend. „Nach draußen natürlich! Es schneit!“
Er warf einen Blick zum Fenster, war aber noch zu verschlafen, um irgendetwas vom Wetter erkennen zu können. „Hast du noch nie Schnee gesehen?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ernsthaft?“
Jetzt nickte sie. „Ich lebe auf einer Insel vor der texanischen Küste. Wie du dir vielleicht denken kannst, gibt es dort keinen Schnee.“
„Aber du warst doch bestimmt schon öfter auf dem Festland. Bist du noch nie irgendwo gewesen, wo es geschneit hat?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich fahre nicht oft weg. Mamaw braucht mich. Ich fahre nach Galveston zum Einkaufen, aber meistens erledige ich auch das online.“
Er sah, wie sie sehnsuchtsvolle Blicke zum Fenster warf, als hätte sie Angst, dass es jeden Augenblick aufhören könnte zu schneien. Seufzend meinte er: „Gib mir fünf Minuten, damit ich mich anziehen kann, dann komme ich mit.“
Ihr Lächeln erhellte den ganzen Raum. Tänzelnd verließ sie sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Langsam ließ er die Decke auf den Boden fallen und starrte an sich hinab. „Verräter“, murmelte er, bevor er im Bad verschwand.
Schon wenig später kam Rafael mit einer Mütze und einem Schal für Bryony ins Wohnzimmer.
Sie stand am Fenster und sah fasziniert nach draußen auf die dicken Flocken, die vom Himmel schwebten. Ihr Lächeln glich dem eines Kindes an Heiligabend.
„Hier“, brummte er. „Wenn du schon raus willst, brauchst du was Warmes zum Anziehen.“
Sie drehte sich um und starrte auf Schal und Mütze, bevor sie danach griff. Doch Rafael schob ihre Hand beiseite und schlang den Schal selbst um ihren Hals.
„Wahrscheinlich weißt du nicht einmal, wie man ihn umbindet“, murmelte er.
Nachdem er ihr den Schal umgeschlungen und die Mütze aufgesetzt hatte, machte er einen Schritt zurück. Sie sah … verdammt
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