Wir ♥ Maya Banks
nicht.“
Devon nippte an seinem Kaffee. „Hältst du es wirklich für eine gute Idee, mit der Frau, die behauptet, sie würde ein Kind von dir bekommen, wegzufahren? Mir scheint, es wäre sehr viel vernünftiger, einen Vaterschaftstest machen zu lassen und abzuwarten, bis du das Ergebnis hast.“
Rafael starrte Devon grimmig an. „Und dann?“
„Na, das hängt vom Ergebnis ab.“
Rafael schüttelte den Kopf. „Wenn sich herausstellt, dass ich der Vater bin und es wahr ist, was sie behauptet, dann habe ich sie während der Zeit, die ich auf diese Ergebnisse warte, verleugnet. Wenn sie die Wahrheit sagt, habe ich ihr ohnehin schon viel zu viel angetan. Wie soll ich diese Kluft dann jemals wieder überbrücken?“
„Ich habe das Gefühl, dass du dich bereits entschieden hast. Du vertraust ihr.“
„Ich weiß nicht. Mein Verstand sagt mir, dass sie nicht die Wahrheit sagen kann. Die Vorstellung, dass ich mich Hals über Kopf in sie verliebt habe, kommt mir absurd vor.“
„Aber?“
„Aber mein Bauch sagt mir, dass zwischen uns definitiv etwas ist“, gab Rafael zu. „Wenn ich in ihrer Nähe bin, wenn ich sie berühre … kommt es mir vor, als würde ich ein völlig anderer Mensch werden. Jemand, den ich nicht kenne. Wenn sie erzählt, dass wir uns am Meer geliebt haben, klingt sie verdammt überzeugend, und ich glaube ihr. Mehr noch … ich will ihr glauben.“
Devon stieß einen kleinen Pfiff aus.
Rafael seufzte, weil er wusste, worauf Devon hinauswollte. Rafael hörte immer auf sein Bauchgefühl. Sogar, wenn die Vernunft ihm etwas anderes riet. Und es hatte ihn noch nie getäuscht.
8. KAPITEL
„Geht es dir gut genug, um fliegen zu können?“, wollte Rafael beim Abendessen von Bryony wissen.
Bryony schaute von ihrem Steak auf und sah, dass Rafael ihr zerschundenes Gesicht betrachtete.
„Rafael, mir geht es gut.“
„Vielleicht solltest du noch einmal zum Gynäkologen gehen, ehe wir losfahren.“
„Wenn du dich dann besser fühlst, hole ich mir gleich einen Termin bei meinem Arzt, wenn wir auf der Insel sind, aber ich bin ganz sicher in der Lage zu reisen. Es sei denn, du hast hier noch Dinge, um die du dich kümmern musst? Ich kann auch schon vorfahren, wenn du noch nicht weg kannst.“
„Nein, wir fahren zusammen. Mir ist es wichtig, dass wir alles noch einmal gemeinsam erleben … so wie beim letzten Mal. Vielleicht kommt aufgrund der Vertrautheit dann mein Erinnerungsvermögen zurück.“
Bryony schnitt sich ein Stück Fleisch ab. „Was sagt dein Arzt?“
Die Frage war Rafael sichtlich unangenehm. Er schaute sich verstohlen um, doch sie hatten einen Tisch im Restaurant zugewiesen bekommen, der ihnen genügend Privatsphäre bot. „Er glaubt, dass es einen psychologischen Grund für meinen Gedächtnisverlust gibt. Wenn ich so glücklich und verliebt war, warum sollte ich dann alles vergessen wollen? Das ergibt keinen Sinn.“
Bryony zuckte zusammen. Ihre Finger waren fast taub, als sie merkte, wie fest sie die Gabel umklammerte.
„Ich habe das nicht gesagt, um dir wehzutun“, fuhr Rafael leise fort. „Es gibt so vieles, das ich nicht verstehe. Ich möchte gern zurückfahren, weil ich den Menschen wiederfinden möchte, der ich gewesen bin, als ich dort war. Der Mann, von dem du behauptest, du hättest ihn geliebt und er hätte dich geliebt, ist ein Fremder für mich.“
„Offenbar sind wir beide Fremde für dich“, erwiderte sie. „Vielleicht existiert dieser Mann gar nicht. Vielleicht habe ich ihn mir nur eingebildet.“
„Aber keiner von uns bildet sich das Kind nur ein. Es ist allzu real, genau genommen das einzig Reale an dieser ganzen Situation.“
Seine Worte machten sie traurig. Sie schob den Teller beiseite, weil ihr der Appetit vergangen war.
„Unser Baby ist nicht das Einzige, was unsere Beziehung real gemacht hat. Meine Liebe zu dir war real. Ich vermute, wir werden nicht erfahren, ob du real warst, als du bei mir gewesen bist. Du bestreitest, dass du dieser Mensch gewesen sein kannst. Du bestreitest es mit jedem Atemzug. Und ich soll all das vergessen, wenn du dich plötzlich wieder daran erinnern solltest, dass du mich geliebt hast … mich immer noch liebst?“
Sie ließ die Hände auf den Schoß sinken und beugte sich vor.
„Sag mir eins, Rafael, welchem Mann soll ich glauben? Dem Mann, der mir erklärt, ich wäre nicht sein Typ und dass er mich unmöglich lieben könne, oder dem Liebhaber, der mich jede Nacht in seinen Armen gehalten hat? Egal, woran
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