Wir neuen Großvaeter
verstanden, fürchte ich.
Michael Krüger, Verleger
(Aus: »Können Bücher trösten?« In: Hanns-Bruno Kammertöns und
Stephan Lebert: Was macht das Leben lebenswert? 14 legendäre
Gespräche. © S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2010, S. 75.)
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Unsere »Dicken« â Erwachsene wie Kinder â essen kein Gemüse, wenig Obst, aber viele SüÃigkeiten, Fertiggerichte und opulent belegte Brötchen. Ãbergewicht führt zu Herzkrankheiten, Diabetes und anderen Gebrechen, die ich gar nicht alle an die Wand malen will. Wer auf einen bioaktiven Lebensstil umsteigt, wird neue Kräfte entwickeln, die ihm helfen, mit Stillstand, Durchhängern und Krisen fertig zu werden. Voraussetzung ist ein breit gefächertes Angebot an gesunden Produkten, das Engagement unserer Bauern und Appetit auf Bio!
Es macht einfach mehr SpaÃ, nach einem Lebensmittel zu greifen, das einen guten Ruf hat, und bei dem man kein schlechtes Gewissen haben muss, weder den Tieren, den Landwirten und künftigen Generationen gegenüber.
Eine von der Europäischen Union beauftragte Studie soll endgültig wissenschaftliche Beweise dafür liefern, dass der Verzehr von Bio-Lebensmitteln tatsächlich vor Krebs, Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfall schützt. Bevor wir die Ergebnisse in den Händen haben, ist es weiterhin sinnvoll, vernünftig und vorausschauend, Bio-Produkte zu verzehren. Einfach
weil die Bio-Landwirtschaft unsere Umwelt weit weniger belastet, Tiere artgerecht aufzieht und auf Chemikalien verzichtet, die das Grundwasser und den Boden verseuchen.
Bio-Bauern beuten die Natur nicht rücksichtslos aus, sondern bewahren sie für künftige Generationen, die ebenso ein Recht auf trinkbares Wasser, sattgrüne Wälder und gesunde Wiesen und Felder haben.
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Mein Enkel Leo ist â wie bereits erwähnt â ein Gourmet. Schon als Zweijähriger gehörten Jakobsmuscheln zu seinen Leibspeisen. Wenn er von seinen Ferien in der Bretagne erzählt, dann schwärmt er von den »Fruits de mer«, also Krebsen, Meeresschnecken und das ganze übrige Ensemble. Im Restaurant Ar Men Du in Nevez hat er einen Stammplatz. Auf den Verzehr von Thunfisch verzichtet er, hat er doch erfahren, dass dieses Tier auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht. Von den Nordseekrabben weià Leo hingegen, dass er sie ohne ein schlechtes Gewissen verzehren darf, weil die Bestände noch ausreichend sind.
Max ist beim Essen eher wählerisch, mahnt schon mal den übertriebenen Verzehr von Fisch an, in Sorge darüber, dass »die Meere leergefischt werden«.
Im Supermarkt sollten wir daher auf das blaue Etikett mit dem weiÃen Fisch an den Kühltruhen achten, ein Zeichen für nachhaltigen Fischfang. Im Fernsehen hat Max gesehen, dass »Greenpeace« einen »Fischratgeber« für die Einkaufstasche herausgegeben hat. Der Text steht auch im Internet unter: www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei . Max vertraut darauf, dass Eltern und GroÃeltern beim Einkaufen auf diese Empfehlungen achten.
Noch habe ich Max nicht über die neuesten Erkenntnisse von Verhaltensforschern informiert, denen zufolge Fische Schmerzen bewusst wahrnehmen und entsprechend leiden. Bisher galten die Wasserbewohner als niedere Lebewesen, denen man Gefühle wie bei Säugetieren oder Vögeln kaum zutraute. Auf den riesigen Fangschiffen, die die Weltmeere befahren, müsse daher darauf geachtet werden, die Tiere »schnell und sauber zu töten«.
»Die meisten von uns fühlen sich nicht wohl angesichts der Riesenmengen von Fischen, die auf den Decks der Schiffe langsam ersticken«, erklärt die Meeresbiologin Victoria Braithwaite in: Der Spiegel vom 5.3.2011. Nicht nur Ãngste und Schmerzen, auch ein differenziertes Gefühlsleben trauen Experten inzwischen den Fischen zu.
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Viel Beachtung fand die von ARTE ausgestrahlte Serie Sarah und die Küchenkinder , in der zwölf Mädchen und Jungen auf einem Landgut in der Provence mit der TV-Köchin Sarah Wiener lernten, wie man eine Tarte Tatin zubereitet, Rosmarin, Schnittlauch und Oregano verwendet und Hühner, Kaninchen und Schweine richtig versorgt werden. Das Leben auf dem Landsitz glich einem Traum. Eingebettet in ein hügeliges Umland, genossen die Kinder auÃergewöhnliche Ferien. Jeden Vormittag wurde gekocht, am Nachmittag standen Ausflüge
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