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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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Rockerkriminalität eine intensive Einbindung kommunaler Stellen mit dem Ziel, Maßnahmen insbesondere nach dem Gewerbe-, Waffen-, Gaststätten-, Ordnungs- und Straßenverkehrsrecht zu veranlassen, für erforderlich. Dieses Verfahren ist auch der Erteilung von Auflagen im Zusammenhang mit Veranstaltungen dienlich. Das Thema wird auf der Herbstkonferenz wieder aufgerufen werden.
    [Quelle: Dokument zum Downloaden unter http://www.bundesrat.de/nn_8780/DE/gremien-konf/fachministerkonf/imk/Sitzungen/20100528.html ]
    Bis heute ist es meiner Meinung nach weitgehend bei diesen Lippenbekenntnissen geblieben. Das Frankfurter Charter Westend wurde zwar vom hessischen Innenminister Boris Rhein geschlossen und verboten, das aber eher panikartig, nachdem er selbst unter Medienbeschuss geraten war.
    Und was heißt hier denn in den letzten Monaten begangene schwere Straftaten? Diese Straftaten finden schon seit vielen, vielen Jahren statt!
    Alle rechtlichen Möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden, um der Rockerkriminalität entschieden entgegenzutreten? Na, vielen Dank auch, aber wo passiert das denn? In dem Fall von meiner Schwester und mir, den ich in Höllenritt ausführlich beschrieben habe, passiert jedenfalls nichts Erkennbares. Ihr erinnert euch: Auf einem Sondertreffen von Hells Angels wurde ein Mordauftrag gegen mich ausgesprochen und gleich vor Ort ein Kopfgeld an zwei Russen ausgezahlt. Der Fall ist den Herrschaften bei Polizei und Justiz bestens bekannt.
    Außerdem soll das Ordnungs- und Straßenverkehrsrecht herangezogen werden. Klar, braucht man schließlich, um den Hells Angels den Weg freizumachen, wenn für große Paraden und Ausfahrten der Hells Angels ganze Innenstädte abgesperrt werden und der normale Straßenverkehr von solchen Ausfahrten förmlich lahmgelegt wird. Mit freundlicher Genehmigung des örtlichen Ordnungsamts und der Bullerei.
    Ihr kennt meine Einstellung zu den Schmiermicheln. Aber ich kann mir vorstellen, dass sich ein redlicher Polizist bei solchen Aktionen in höchstem Maße verarscht fühlt. Unter der Woche soll er gegen die Hells Angels als kriminelle Vereinigung ermitteln, aber am Wochenende steht er dann gefälligst brav für sie Spalier, damit sie ungehindert durch den Stadtverkehr kommen und sich präsentieren können. Von den vielen Stunden der Vorbereitung ganz zu schweigen.
    Auch 2013 werden die Hells Angels in Deutschland wieder etliche öffentliche Großveranstaltungen durchzuführen, etwa große Partys und öffentliche Ausfahrten, wobei es kreuz und quer durch die verschiedensten Städte geht, in welchen die Hells Angels residieren. Dazu werden Hunderte von Polizisten abkommandiert und müssen die Straßen sperren, welche die Hells Angels befahren. Dabei werden Tausende von Arbeitsstunden verbraten – mit immensen Kosten für die Steuerzahler. Diese Moppedfahrten müssen von den jeweiligen örtlichen Polizeidienststellen genehmigt werden, wobei die Ordnungsämter, Straßenverkehrsbehörden und Stadtoberen wie Bürgermeister und Bürgermeisterinnen ihr Okay geben müssen. Das verursacht ebenso hohen Zeit- und Kostenaufwand. Ist das überhaupt gerechtfertigt? Und könnten die Gelder nicht sinnvoller investiert werden, als Rockerbanden zu hofieren und durch die Stadt zu geleiten?
    Die Innenminister der Bundesländer und ihre Behörden haben die Hells Angels doch schon lange unter Beobachtung. Bei mehreren Treffen aller Innenminister der Länder, der Bundesinnenministerkonferenz zur Gefahrenabwehr, wurde bestimmt nicht ohne Grund beschlossen, eine härtere Gangart gegenüber den Hells Angels einzulegen, mit strengerer Überwachung und dergleichen zur Abschreckung der Hells Angels.
    Wie ist es vor diesem Hintergrund zu erklären, dass Hells Angels trotzdem in so vielen Städten hofiert werden und dafür auch noch Riesensummen an Steuergeldern rausgeschmissen werden? Von dem Geld sollten besser Schulen und Kindergärten gebaut werden. Im Umkehrschluss sollte man einigen Bürgermeistern und Innenministern auf die Schultern klopfen und den Hut ziehen vor ihrer Courage, weil sie so eine Zurschaustellung in ihren Städten oder Bundesländern nicht zulassen und den Hells Angels keine Plattform geben. Da stellt sich natürlich die Frage, warum das so unterschiedlich gehandhabt wird. Aber da kann ich leider auch nur spekulieren: Angst, Dummheit, Bestechung, Bedrohung, private Verflechtungen oder Ähnliches. Keine Ahnung.
    Fakt ist, dass zu den öffentlichen Veranstaltungen der Hells Angels

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