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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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sich ein ermittelnder Staatsanwalt in dieser Sache höchstpersönlich in Bars und Bordelle begibt, um vor Ort Ermittlungen anzustellen? Das ist mehr als ungewöhnlich. Normalerweise machen so etwas den Hells Angels unbekannte Ermittler, denn nur so lassen sich neue Erkenntnisse gewinnen. Da könnte man auch gleich einen Pandabären in die Bars und Puffs schicken, der wäre genauso unauffällig.
    Komischerweise passieren ungewöhnliche Dinge in Hannover immer wieder. Da muss man sich doch fragen: um welchen Preis? Aus welchem Grund, und wer profitiert von solchen Machenschaften? Die SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag hatte schon 2011 versucht, ein Verbotsverfahren gegen die Hells Angels einzuleiten, doch die schwarz-gelbe Regierungskoalition unterstützte den Vorstoß nur teilweise und halbherzig. Inzwischen wird es als gutes Zeichen der Geschlossenheit gefeiert, dass der Landtag einstimmig beschlossen hat, ein Verbotsverfahren »zu prüfen«. Innenminister Uwe Schünemann von der CDU scheut sich aber davor, ein Verbotsverfahren einzuleiten, weil es eventuell nicht durchzusetzen wäre und bei einer Klage seitens der Hells Angels nicht haltbar sei. Es müsse weiter kontinuierlich und nachdrücklich geprüft werden, und man müsse handeln, wenn die Erkenntnisse da seien.
    Tja, Herr Schünemann, das geht ja nun schon jahrelang so. Wie lange wollen Sie denn noch »prüfen«? Mit einem ständigen Wenn und Aber ist den Bürgern herzlich wenig geholfen. Tatsache ist doch, dass die Ermittlungen mit angezogener Handbremse durchgeführt werden und nicht wirklich zum Erfolg führen.
    Brennpunkt Berlin
    In der Hauptstadt eskalieren die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Erzfeinden Hells Angels und Bandidos immer mehr. Sowohl das Landeskriminalamt als auch die Polizeigewerkschaft zeigen sich besorgt. Die Polizisten, die tagtäglich auf Streife gehen müssen, erleben die Gewalttätigkeiten zum Teil hautnah und bekommen dabei auch ihr Fett weg. »Wer sagt, das sei kein Krieg, der Unschuldige gefährdet, ist blind«, wird ein Polizeibeamter in der Berliner Morgenpost zitiert.
    Die folgende Chronik auf Basis von Zeitungsberichten und Online-Meldungen ist keineswegs vollständig, sie illustriert aber ganz gut, was im Laufe des Jahres 2012 in Berlin so alles abgegangen ist.
    4. Januar 2012: Das Clubhaus der Bandidos East Gate wird beschossen. Die Täter bleiben unerkannt, verletzt wird niemand.
    10. Januar 2012: Ein Brandanschlag wird auf einen Bandidos-Supporter-Club verübt.
    12. Januar 2012: Drei Hells Angels überfallen einen Bandidos-Member auf offener Straße und stechen ihn nieder.
    15. Februar 2012: Zivilbeamte werden von Hells-Angels-Membern beleidigt, angebrüllt und bedroht.
    2. März 2012: Ein Hells Angel mit einem Durchschuss wird im Krankenhaus behandelt. Was vorgefallen ist, verrät er nicht.
    4. März 2012: Ein Hells-Angel-Supporter wird niedergestochen.
    15. März 2012: Schüsse werden auf das Clubhaus der Bandidos South Side abgefeuert.
    24. März 2012: Hells Angels verfolgen und stoppen ein Auto, zertrümmern es mit Baseballschlägern, Axtstielen und Schlagstöcken und bedrohen die Insassen – einen Berliner Pizzabäcker und dessen Sohn. Die beiden können fliehen.
    23. April 2012: Bandidos und Hells Angels liefern sich eine Schlägerei – unter Einsatz von Reizgas, Messern und Macheten.
    24. April 2012: Bandidos schlagen auf einen Wagen der Hells Angels ein.
    25. April 2012: Am Clubhaus der Bandidos South Side sind Einschüsse und Durchschüsse zu sehen.
    30. Mai 2012: Hells Angels Berlin City und der Supporter-Club MG 81 werden verboten.
    10. Juni 2012: Der Präsident der Nomads Berlin wird niedergeschossen.
    9. Juli 2012: Drei Hells Angels werden festgenommen. Sie sollen ein paar Tage zuvor einen Mann verprügelt und schwer verletzt haben.
    10. Juli 2012: Die Polizei kontrolliert mehrere Hells-Angels-Member und ihre Begleitung sowie die Fahrzeuge. Als ein Beamter die Kutte eines Members durchsuchen will, leistet dieser Widerstand.
    14. Juli 2012: Ein Hells-Angels-Member wird wegen gefährlicher Körperverletzung verhaftet.
    7. August 2012: Die Polizei nimmt einen per Haftbefehl wegen schwerer räuberischer Erpressung gesuchten Hells Angel fest.
    16. August 2012: Bei einem Hells-Angels-Member stellt die Polizei bei einer Kontrolle Kokain sicher. In seiner Wohnung findet sie außerdem Hieb- und Stichwaffen.
    8. September 2012: Bei einer Polizeikontrolle flüchtet ein Hells Angel mit seinem Motorrad.

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