Wir sind nicht schwul (German Edition)
Part im Video, wollte er sagen“, hilft ihm Asuka ein weiteres Mal.
„Genau, das wollte ich sagen. Es hätte uns Zeit gekostet, wenn wir doch noch dieses andere Mädel hätten verständigen müssen, um ihr zu sagen, dass wir sie doch brauchen. Was totaler Unfug gewesen wäre.“
„Ja. Sie ist süß und niedlich und alles, aber im Vergleich zu Finn … nein, das ist nicht vergleichbar“, fährt Renji fort, wobei er immer wieder auf meine Statur deutet, bevor er sich einen Mundschutz umspannt. Ob er krank ist?
Hey! – Ist euch bereits aufgefallen, dass sie ein Mädchen für die Rolle, die ich übernehmen werde, einsetzen wollten? Fragt ihr euch jetzt auch, was ich da für eine Rolle spielen muss? Ganz ehrlich gesagt rechne ich schwer damit, in irgendeinem Fummel verpackt zu werden. Mich würde es auch nicht wundern, wenn ich mich nach der Maske nicht wieder im Spiegel erkennen würde.
„Dann wäre das geklärt, würde ich sagen.“ Schon wieder klatschen alle. Daran muss ich mich echt noch gewöhnen, wenn das so weiter geht.
„Oboyashi-san wird das Rechtliche mit dir durchgehen, damit es später zu keinen Problemen kommt, auch wegen Versicherungen und so. Das verstehst du doch sicher, Finn-san, nicht?“ Eeh, hier sind alle so förmlich miteinander und gleichzeitig auch wieder nicht.
„Natürlich“, nicke ich nur schnell. Es ist echt unangenehm mit jemanden zu reden, der von allen Seiten von Stylisten umzingelt wird und für weitere Aufnahmen, so sieht es zumindest aus, fertig gestylt wird. Dazwischen futtert Yuoi noch einen Burger. Dagegen, was die Stylisten sich hier bieten lassen müssen, hatten es die von meinen Jungs ja noch richtig gut, obwohl die das Meiste selbst gemacht haben. Unheimlich, jetzt mit Leuten zusammen zu arbeiten, die sich so viele Angestellte leisten können.
„Für heute gibt es für dich nichts zu tun, Finn-san“, spricht mich noch einmal Yuoi an, während ich mir den Vertrag durchlese und von Oboyashi erklären lasse.
„Deinen Körpereinsatz brauchen wir erst übermorgen. Bis dahin bleibst du einfach hier und siehst zu, wie wir arbeiten. Außerdem wäre es nett, wenn du dich selbst bei den anderen Angestellten bekannt machen würdest, damit du dich gleich heimischer fühlst. Keine Bange, hier beißt niemand und wenn, dann nicht fest. Wenn wir mit der Arbeit fertig sind, gehen wir alle noch etwas trinken.“ Er wackelt vielsagend und mit einem dreckigen Lächeln auf den Lippen mit den Augenbrauen und wendet mir wieder den Rücken zu.
„S-sicher …“, murmle ich in mich hinein. Gehört hat er das sicher nicht mehr.
Gadeshi arbeitet wirklich hart. Doch scheinen sie das gewöhnt zu sein. Wirkliche Anstrengung und Müdigkeit konnte ich nicht in ihren Gesichtern erkennen, abgesehen von den Schweißflecken. Klar kenne ich sie für so eine Beurteilung noch nicht gut genug und außerdem tragen sie alle eine Menge Make-Up im Gesicht. Wer weiß, was das so alles verdeckt.
Aber, woah, ich schwöre euch! - Bei Yuoi zahlt es sich absolut aus, schwul zu werden. Damn hat der eine Ausstrahlung!
Seine Anziehungskraft setzt Steine in Brand, er hat sogar wenn er spricht eine scheiß-geile Stimme und sieht obendrein selbst dann noch zum absabbern gut aus, wenn er sich einen ganzen Burger auf einmal in den Mund stopft.
„Wie lange machen die das heute schon?“, frage ich Oboyashi, nachdem ich eine Weile dabei zugesehen habe, wie sie sich zu ihren Instrumenten gestellt, dies und das besprochen und Moves ausprobiert haben.
„Seit sieben Uhr morgens“, antwortet sie ganz selbstverständlich. „Keine Sorge, Finn-san, ihnen geht es gut. Shinai ist nur ein klein wenig verkühlt. Bis zu den Konzerten geht es ihm bestimmt wieder besser.“ Ich muss schmunzeln, als sie den richtigen Namen von Renji nennt.
„Es wäre gar nicht nötig gewesen, mir die Namen einzuprägen. Sie haben sich mit ihren Künstlernamen bei mir vorgestellt. Schon etwas eigenartig.“
Oboyashi zuckt mit den Schultern. „Macht der Gewohnheit“, meint sie nur, ehe sie ebenfalls breit grinst.
„Und? Wie findest du sie?“ Was für eine eigenartige Frage, denke ich mir, während ich den Vertrag mit meinem Künstlernamen unterzeichne. In ihm steht nicht wirklich etwas anderes, als mir Yuoi bereits erzählt hat. Ganz im Gegenteil. Es steht nicht drinnen, was ich für sie tun muss. Es steht nur, dass ich für sie arbeite und dass sie für mich haften, für mein leibliches Wohl sorgen, meine Unterkunft bezahlen, blabla.
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