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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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Das Übliche eben.
    „Noch kenne ich sie nicht und der erste Eindruck kann täuschen. Dennoch gehe ich schwer davon aus, dass wir viel Spaß haben werden und dass ich viel von ihnen lernen kann. Sie machen alle einen guten Eindruck auf mich. Es ist nur eigenartig, dass Yuoi mir das Angebot unterbreitet hat und nicht Akio, wo doch eigentlich Akio-san der Leader der Gruppe ist, was wiederum auch seltsam ist, nachdem nicht er, sondern Yuoi der Älteste der Gruppe ist.“ Einerseits frage ich mich, wie es nur dazu kommen konnte, andererseits wundert es mich nicht. Yuoi scheint neben seinem Genie einen kleinen Dachschaden zu haben. Nachdem mich allerdings vor allem Akio in der Gruppe haben wollte, wundert es mich schon, dass er mich überwiegend nicht einmal beachtet hat.
    „Ach das ist kein großes Geheimnis“, erklärt sie mir, wobei ich ihr den unterzeichneten Vertrag überreiche, „nachdem es in ihren Biographien steht, die für alle zugänglich sind. Akio hat vor Gadeshi schon in einer Band gespielt und selbst produziert. Nebenbei auch an Filmen mitgewirkt, Regie übernommen und andere derartige Projekte geleitet. Akio hat, um es zusammen zu fassen, bereits viel mehr Erfahrung in seinem Leben gesammelt, als Yuoi, mit dem er die Band gegründet hat. Renji haben sie gleich darauf von einer Band übernommen, die sich aufgelöst hat, der wiederum zur allgemeinen Freude der Band den Drummer Ukage mitgenommen hat. Und Ukage ist in der Musikbranche auch nicht gerade unbekannt. Asuka hat sich nach ihrem dritten Konzert ihnen angeschlossen. Yuoi hat ihn irgendwo aufgegabelt und einfach mitgenommen, wenn man das so sagen kann. Auf jeden Fall hat er da jemand sehr talentierten angeschafft.“ Jaaa … sie hat mir viel mehr erzählt, als ich eigentlich wissen wollte.
    „Bevor ich es vergesse“, schießt es mir durch den Kopf, „ich habe noch eine Kleinigkeit für Gadeshi mitgebracht. Bei uns nennt man es Gugelhupf. Leider habe ich hier keine passende Form dafür gefunden, also musste ich ihn in der nächstbesten Kuchenform backen, die ich gefunden habe. Ich hoffe, dass er trotzdem schmeckt.“ Obwohl die eigentliche Herausforderung darin bestand, ein Backrohr zu finden.
    Oboyashi sieht mich neugierig an. „So? Da werden sie sich sicher freuen. Isst man so etwas öfter in Österreich?“
    „Ja. Zumindest in meiner Familie.“ Ich habe oft einen Gugelhupf gemacht, als ich noch zu Hause war. Weil ich nichts mehr von Österreich bei mir hatte, habe ich Gadeshi so etwas gemacht. Es geht schnell, schmeckt gut und lässt sich leicht transportieren. Sogar in meinem Aktenkoffer, da die Form länglich und schmal ist. Oboyashis Augen weiten sich, als ich den Kuchen auf den Tisch stelle.
    „Sieht interessant aus. Du, ich meine, Finn-san, hättest ihnen den Kuchen schon zeigen sollen, als sie noch da waren. Bis zur nächsten Pause kann es noch Stunden dauern.“
    „Ich war zu nervös, um da noch an den Kuchen zu denken“, meine ich kopgschüttelnd. Der Kuchen hat die Reise gut überstanden.
    Bis zur nächsten Pause dauert es wirklich noch Ewigkeiten. In der Zwischenzeit sehe ich mich auf dem Gelände um und stelle mich jedem vor. Jeder scheint sehr fröhlich und nett zu sein. Nur manche nehmen ihre Arbeit einen Tick zu ernst. Etwa drei Leute sitzen vor einem Computer und starren Balken an, die hoch und runter wandern, während die Jungs spielen und singen. Ich kapiere nicht was ich da sehe, allerdings sieht es sehr lustig aus. Ich könnte das eine ganze Weile anstarren und mir würde dabei nicht langweilig werden. Kaum fällt mir auf, wie bescheuert meine Gedanke sind, wende ich den Blick ab und wandere zu den Kameras, wobei ich schwer darauf achte, nicht ins Bild zu laufen, oder den Schienen in den Weg zu kommen, auf denen die Kameras bewegt werde. Zwei Kameramänner hängen sich ab und dicht an die Bandmitglieder an und machen Nahaufnahmen. Es wundert mich, dass sie so nah ran gehen können, ohne die Bandmitglieder dabei zu behindern oder etwas zu beschädigen.
    Renji, der jetzt natürlich keinen Mundschutz mehr trägt, bewegt sich während seinem Spiel doch sehr viel. Meistens gleich, auf und ab, hin und her, manchmal ein Sprung, trotzdem … er trifft dabei nie die Kamera, die dicht vor seiner Hand und seinem Gesicht platziert ist. Entweder sie sind schon sehr gut aufeinander eingespielt, oder selbst diese Bewegungen wurden vorher abgesprochen.
    Nichts dem Zufall überlassen, heißt es in Japan doch immer, nicht

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