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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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werden, wenn sie ihn erst wirklich kennen lernen. Ich bin überaus froh, dass ich zu diesen wenigen Leuten gehöre und gleichzeitig macht es mich traurig.
    Hey! – Der Kerl hat gerade meine Yuoi-ist-unumstritten-perfekt-und-übermenschlich-Welt zerstört!
    (Schnief, mein Leben wird nie wieder einen Sinn haben.
    Kahaha, okay, Schluss mit dem Unfug.)
    Akio hat das Bad hinter sich gelassen und wir haben beschlossen den Rest des Gespräches auf das Lokal zu verschieben. Es ist sehr, sehr spät geworden und wenn ich daran denke, dass wir in wenigen Stunden schon wieder am Drehort sein müssen, wird mir heiß und kalt zugleich. Zu meinem Glück gehen meine Aktivitäten erst am day after tomorrow los.
    Akio schläft angeblich sowieso nicht länger als drei Stunden pro Nacht oder Tag (je nach dem, wann er Zeit dazu hat), was er mir erzählt, während die anderen nach ihren Getränken dröhnen, obwohl sie es ebenfalls gewohnt sind, ab und an zeitig aufzustehen.
    Sie haben uns Bier bestellt. Um mich nicht gleich unbeliebt zu machen, trinke ich dieses Bier mit ihnen, auch wenn ich normalerweise keinen Alkohol anrühre… Dass Ausnahmen die Regel bestätigen, durften wir ja schon bei GierOs Konzert feststellen, aber dieses Bier erinnert mich wieder daran, wieso ich gerade Bier absolut nicht leiden kann.
    Es schmeckt absolut abartig!
    Und dafür, dass es Bier ist, ist es obendrein unverschämt teuer. Um dieses Geld würde in Österreich wohl keiner mehr Bier trinken. Japan ist einfach anders. Ich habe einmal gehört, dass die mehr zahlen, je mehr Prozent der Alkohol hat. Ob das stimmt oder nicht, könnt ihr ja alles Mal bei Tante Google nachschlagen. Ich bin schlicht zu träge, meine derzeitigen Saufgenossen danach zu fragen, die es wahrscheinlich selbst nicht wissen.
    Oder nicht mehr.
    In der Zeit, in der ich an meinem Bier nippe, trinken die drei Halbe. Nur Akio steigt schnell auf Wein um. Ich dachte mir, dass er sich damit mehr zurückhalten würde.
    Falsch gedacht.
    Der säuft das weg wie Wasser.
    Wasser, das einen bösen Nebeneffekt hat. Asuka ist ebenso schnell betrunken und Ukage stimmt irgendwelche Lieder an, die man wahrscheinlich nur in Japan kennt.
    Und jetzt kommt der Oberhammer! – Yuoi, ich habe das selbst erst reichlich spät registriert, hat von seinem Bier fast genauso wenig angerührt, wie ich.
    Hah! Als hätte er es nötig, etwas zu trinken, um nicht mehr ganz dicht zu sein. Als er bemerkt, dass ich ihn verdattert und etwas verwirrt anstarre, erwidert er den Blick mit einem viel zu schönen, lockenden Lächeln.
    Schmelz, schmelz.
    Gleich könnt ihr mich vom Boden aufwischen. Doch bevor das passiert, wende ich schnell den Kopf und sehe den Trunkenbold neben mir an.
    Nachdem sie sich der Reihe nach wieder bei mir mit ihren Nachnamen vorgestellt haben, schüttet Akio, der neben mir sitzt, einen Wortschwall über mir aus, wobei ich nur in etwa raten kann, was er mir damit sagen will. Als ich ihn frage, wieso er nicht zu meinem Konzert gekommen ist, meinte er nur knapp: „Keine Scheit.“ Und wichte sich dann mit seinem Ärmel den Schweiß von der Nase.
    Eine schwere Geburt!
    Der Rest des Abends und Morgens vergeht damit, dass wir über unser Leben reden. Jeder erzählt dies und das und vor allem rede ich. Ich erzähle von Österreich und der Zeit, die ich zu Hause verbracht habe. Nur das Nötigste, wie, wie viele Geschwister ich habe, wie sie heißen, wie alt sie sind, was sie so machen und so weiter.
    Und ja, auch dieses Mal komme ich nicht um die Frage drum rum, wie es mit Beziehungen aussieht. Ob ich denn in einer wäre und wenn ja, mit wem, wie sie so ist und wie sie aussieht, und wenn nicht, warum nicht.
    Dafür, dass sie Japaner sind, scheinen sie keinen Sinn für Anstand zu haben, was man eigentlich von ihnen erwartet. Sicherlich habe ich nicht vergessen, dass sie fast alle besoffen oder zumindest angetrunken sind.
    Ich frage mich ernsthaft, wie sie den morgigen Tag überstehen wollen. Nur Yuoi wird keine Probleme haben und obwohl Akio auch reichlich Wein konsumiert hat, scheint er erstaunlicher Weise noch alle Tassen im Schrank zu haben.
    „Keine Beziehung? Keine in Sichtweite?“, fragt mich Asuka erstaunt und mustert mich noch einmal von oben bis unten. „Versteh ich nicht.“ Er bemüht sich echt, langsam und deutlich zu sprechen, nachdem ich ihm heute schon mehrmals sagen musste, dass er sehr schwer zu verstehen sei.
    „Du bist doch auch Single“, schaltet sich Ukage mit scharfem Tonfall ein und

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