Wir sind nicht schwul (German Edition)
meinen Augen zwängen, um meine Wangen in ein Feld aus Feuer und Lava zu verwandeln.
„ Tsuto! “ Vor Verzweiflung schreiend, weil seine Hand meinen Bauch hinauf streicht und er irgendwas Komisches mit seinem Mund an meinem Hals fabriziert. Feucht, schleimig und klebrig? So etwas in der Art auf jeden Fall. Als er mit der Hand weiter hoch zu meinem Brustkorb möchte, zerreißt es mich endgültig. Vollkommen von Panik zerfressen, trete ich hysterisch schluchzend nach ihm. Ganz und gar außer mir, fuchtelnd und tretend, scheuche ich ihn so weit zurück, dass ich aufspringen und Richtung Küche flüchten kann, bevor ich erschöpft und geschockt zu Boden sinke.
Tsutos erschrockener Gesichtsausdruck ist mir nicht entgangen, nachdem er einen Tritt in seinen Bauch abbekommen hat.
Vollkommen in Panik gehüllt, reiße ich einen Küchenschrank auf, ziehe die Putzmittel heraus und quetsche mich selbst in den Kasten hinein. Ging schneller als gedacht, knahaha… man, manchmal bin ich echt saudämlich.
Obwohl mir klar ist, dass Tsuto mich mit weit aufgerissenen Augen von der Küchentür aus beobachtet, ziehe ich die Türen des Kastens zu.
Da kauere ich nun, mit halb offenem Hemd, tränenverschmiertem Gesicht und kreidebleich. Ich zittere so stark, dass der Kasten sogar unschickliche Quietschgeräusche von sich gibt.
Was wohl die Nachbarn denken, wenn sie das hören?
Erbärmlich, oder?
Mir egal!
Ich könnte kotzen. Mir ist so abartig schlecht und ein paar Daifuku wären jetzt auch ganz nett.
Ich dachte wirklich, ich könnte Tsuto vertrauen und was macht dieses Arschloch? – Er nutzt sein bescheuertes Wissen aus! Und obendrein hat er da etwas grundsätzlich falsch verstanden. Und dann ist er auch noch so bescheuert und öffnet die Tür zu meinem genialen Versteck. Wie ein verschreckter Hase, stiere ich ihn an.
„Kommst du freiwillig raus, oder muss ich nachhelfen?“ Wie „gefühlvoll“.
Wäre ja noch schöner, wenn er jetzt auch noch mir die Schuld für den ganzen Dreck in die Schuhe schieben würde. Antworten kann ich ihm sowieso nicht. Ich winsle so stark, dass ich kein vernünftiges Wort zu Stande bringen würde.
Tsuto scheint genervt zu sein, denn er seufzt, während er sich nach vorne beugt, seine Hände auf meinen Rücken legt und mich in seine Richtung schiebt.
Rechtzeitig, um protestieren zu können, finde ich meine Stimme wieder. „Nein, nein ! Fass mich nicht an! Verschwinde! NEIN!“ Genau genommen kreische ich und kralle meine Hände an die Kastentür, damit er mich nicht aus dem Kasten ziehen kann. Tsuto ist nur leider, wie erwartet, stärker und schlussendlich hat er mich doch noch auf seine Arme gehoben. Schweigend trägt er mich ins Bad.
Nah toll.
Ihr könnt euch sicher denken, was für Gedanken gerade meine noch verbliebenen Gehirnzellen vergiften.
Dinge wie: Erst vergewaltigt er mich, dann schneidet er mir mit einer Rasierklinge die Pulsadern auf und dann lässt er mich im Wasser ausbluten. Das wäre ein typischer Mord , denke ich. Stattdessen kommt es ganz anders. Im Nachhinein frage ich mich, ob mir der Mord nicht lieber gewesen wäre.
Anstatt mir die Arme mit einem Messer aufzuschlitzen hat er mich bis auf T-Shirt und Boxershorts entkleidet und warmes Wasser in den übergroßen Kochtopf eingelassen.
Anstatt mich zu vergewaltigen wäscht er mir die Haare und alle anderen Körperteile, zu denen er dazu kommt, ohne meine Kleidungsstücke bei Seite schieben zu müssen.
Das klingt jetzt sicher vollkommen irre, zu dem Zeitpunkt, zu dem er das macht, ist aber genau das, was ihm den Hals rettet. Er hat doch noch begriffen, dass ich es wirklich so gemeint habe, wie ich es sagte, darum wollte er mir jetzt nur zeigen, dass er es respektiert, dass ich meine Grenzen habe. Und er würde sie nicht wieder überschreiten.
Zumindest hoffe ich, dass es so ist.
„Hilf mir kurz, den Rest des Schaums abzuwaschen.“ Alles, was dabei unter mein Hemd und in meine Hose rein gekommen ist, wasche ich selbst noch ab. Schon längst zittere ich nicht mehr so viel.
Das alles hat sehr lange gedauert. Tsuto hat sich dafür sicher an die zwei Stunden Zeit genommen. Dafür sind unsere Hände und meine Füße zwar verschrumpelt, aber ich habe mich nach und nach beruhigen können. Hey, ich weiß sehr wohl, wie absurd das klingt.
Von Schaum befreit hebt er mich aus der Wanne und setzt mich auf den Hocker, der mitten im Bad steht, um mich abzutrocknen. Meine Kleidung föhnt er trocken.
Es vergeht wahnsinnig viel
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