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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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Zeit, in der wir kein einziges Wort mehr miteinander reden. – Zumindest kommt es mir so vor. Ich hätte es nicht fertig gebracht und er wollte mich sicher nur nicht weiter belasten. Das Hemd wird nicht wirklich trocken, daher zieht er es mir aus, was nicht gegangen wäre, hätte ich mich gewehrt, aber er hat mich, bevor er es mir über den Kopf gezogen hat, erst bittend angesehen, daher habe ich es ihm erlaubt. – Logisch oder?
    Purster Sarkasmus.
    Ich denke, ihr hättet dabei sein müssen, um das alles verstehen zu können. Es ändert nur nichts daran, dass es sich so zugetragen hat.
    Tsuto hat mein Nachtgewand aus meinem Koffer gekramt und mir auch dieses übergezogen.
    Bei der Sache mit dem Oberteil sollte ich vielleicht noch hinzufügen, dass er dabei nie meine „Vorderseite“ zu Gesicht bekommen hat. Er hat sich schön artig hinter meinem Rücken aufgehalten. Bevor die Nacht zu Ende geht, liege ich in meinem Bett, mit dem Kopf auf Tsutos Schoß und seiner Hand in meinem Haar. Immer wieder sagt er mir, wie sehr es ihm leid tut, dass er ein Idiot war, dass er dachte, ich würde ihn herausfordern wollen, dass er niemals gedacht hätte, ich würde wirklich nichts von ihm wollen. Immer wieder beteuert er mir, was für ein bescheuerter Idiot er war.
    Er erzählt mir, wie sehr er mich liebt, wie neidisch er immer auf Mikage war und wie sehr er es hasst, dass ich GierO verlassen habe. Er erzählt mir echt alles. Den ganzen warum-, wieso-, weshalb Schmarren.
    Ich hätte das gerne auf Band gehabt, um es mir immer wieder anhören zu können, wenn ich mal wieder stinksauer auf ihn sein sollte.
    Ich hätte es gerne auf Band gehabt, weil ich so etwas bestimmt nie wieder von ihm, dem eigentlich immer sehr verschlossenen Tsuto, zu hören bekommen werde.
    Und ich hätte es auch gerne deshalb auf Band gehabt, weil ich mich am nächsten Morgen bereits nicht mehr daran erinnern kann.
    Was übrig bleibt, ist der Schreck, der mir im Nacken sitzt.

    Eigentlich nahm ich stark an, dass Tsuto nicht mehr in meinem Zimmer sein wird, wenn ich erwache, stattdessen sitzt er am nächsten Morgen noch genauso da, wie ich ihn zuletzt gesehen habe.
    Bis ich von Gadeshis Fahrer abgeholt werde, geht er mit mir Frühstücken. Es ist, als wäre nie etwas gewesen und so fühle ich mich auch. Von dem Schrecken, von dem ich dachte, dass er mich ewig davon abhalten wird, Tsuto jemals wieder ansehen zu können, ist nur mehr wenig übrig geblieben.
    Tsuto ist ebenfalls gut darin, so zu tun, als wäre nie etwas passiert. Schon beim Essen regt er sich bereits wieder über alles Mögliche und Unmögliche auf und ermahnt mich immer zu, was ich tun soll, worum ich mich noch zu kümmern habe und dass ich mir auf keinen Fall alles von Gadeshi gefallen lassen soll. Dabei erwähnt er zwischendurch immer wieder, dass ich ihn sofort anrufen soll, wenn irgendetwas ist, ich gerade Lust dazu habe, … oder was auch immer.
    Gadeshi, die bereits alle im Auto sitzen und mir zubrüllen, als sie mich mit Tsuto am Gehsteig sehen, holen mich gegen sieben Uhr morgens ab.
    Bevor mich Tsuto ihnen übergibt, drückt er mich noch einmal fest an sich. Ich dachte, ich würde ersticken und zu Brei verarbeitet werden, so fest hat der mich gequetscht.
    So endet dieses seltsame Kapitel und ein Neues, Fragwürdiges beginnt.

Verlangen

    M ir ist es irgendwie peinlich, euch die folgenden Ereignisse zu schildern …

    Yuoi nervt mich die ganze Autofahrt über schon damit, was heute auf dem Programm steht.
    Als wir beim Drehort ankommen, sehe ich, dass der schwarze Panther bereits eingetroffen ist. Er befindet sich in einem extra für ihn aufgestellten Gehege, am Gelände. Die Leute davor sind mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit seine Betreuer. Einer schließt sich uns gleich an, während wir noch schwer damit beschäftigt sind, jedem einen guten Morgen zu wünschen und einen erfolgreichen Arbeitstag. Heimlich spricht mir der eine oder andere Mut zu, den ich gerade sehr gut gebrauchen kann. Der schwarze Panther ist so was von ausgewachsen und unheimlich!
    Während das Stylistenteam uns bearbeitet, wird noch einmal besprochen, was auf dem Programm steht.
    Alles, was mit dem Panther gedreht wird, sollen wir sofort machen, damit er so bald wie möglich wieder zurück in sein eigentliches Gehege kann. Mir solls recht sein. So habe ich es wenigstens gleich hinter mir. Das bedeutet allerdings, dass keine Zeit zum rumblödeln bleibt. Ich verspreche ihnen aufs Neue, dass ich mehr als nur mein

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