Wir sind nicht schwul (German Edition)
wohl etwas Ähnliches wie „Mahlzeit“ sein soll und dann wird gegessen.
Ja und was essen wir? – Keine Ahnung!
In der einen Schüssel ist Reis. Dann ist da noch so eine Schüssel, wobei ich nicht ganz weiß, ob das darin eine Soße, oder eine Suppe sein soll und dann ist da noch so ein komisches, grünes Zeug (kein Wasabi) vermischt mit Fleisch, nehme ich zumindest an, mit so einem komischen braunen Schleimfilm darüber. Es sieht irgendwie ekelhaft aus.
Verstohlen schiele ich zu Yuoi, um herauszufinden, wie man das isst, was wir auf unseren Tabletts haben. Er isst abwechselnd Reis und dann wieder etwas von dem komischen Fleisch-Gemüsemischmasch. Die Flüssigkeit in der Schüssel wird getrunken.
Dazu gibt es natürlich grünen Tee. Um mich nicht zu genieren, folge ich Yuois Beispiel und zu meiner Verwunderung schmeckt das Schleimzeug gar nicht so übel.
Ganz im Gegenteil. – Es ist irgendetwas Süß-Saures. Die Suppe ist eine einfache Misosuppe, was leicht zu erkennen ist, wenn man schon einmal Misosuppe getrunken, … ich meine natürlich gegessen, hat.
Getrunken?
Gegessen?
Gegessen klingt in diesem Fall mehr als nur eigenartig, denn einen Löffel gibt es nicht.
Gegessen wird natürlich mit Stäbchen. Die, die nicht ihre eigenen mitgenommen haben, können sich beim Kochwagon ein neues Päckchen von diesen Wegwerfstäbchen nehmen, die man auseinander brechen muss, wie man sie auch bei uns kennt, doch genug davon und kommen wir wieder zu den Dreharbeiten zurück.
Als wir gerade beim Nachschminken sind, gibt uns ein Kameramann zu bedenke: „Renji ist jetzt auf den Aufnahme mit Finn und den tierischen Darstellern gar nicht zu sehen. Wir haben Renji bereits informiert. Er ist wieder auf dem Weg hier her. Es wäre etwas auffällig, wenn er nirgendwo dabei wäre. Das bedeutet, dass wir die Aufnahmen mit der Großkatze noch einmal drehen müssen.“
Mir rutscht das Herz in die Hose. Renji sah schon ziemlich beschissen aus und dann kommt er tatsächlich noch einmal her? Sofort sehe ich zu Yuoi. Kann doch nicht sein, dass er das befürwortet, doch genau das tut er.
„Wäre das nicht gefährlich?“, schießt es aus meinem Mund, bevor ich mir auf die Zunge beißen kann.
„Shinai ist alt genug, um selbst entscheiden zu können, was das Beste für ihn ist und wir können es uns sicher nicht erlauben, die Fertigstellung hinaus zu zögern.“ Erst noch der Kindergarten in Person und dann der reinste Geschäftsmann. Zumindest hatte Renji ein klein wenig Ruhe. Viele Aufnahmen muss er eh nicht machen. Das, was noch kommt, betrifft hauptsächlich Yuoi und mich.
Hauptsächlich.
Wir warten nicht, bis Renji ankommt, sondern machen sofort weiter. In einer kahlen Ecke, in der sich ein kaputtes Fenster befindet, steht ein großes, rundes, rotes Bett. Sieht sehr schick aus. Überall Polster, eine Seidendecke … allein schon, wie das alles schillert, wenn Licht darauf fällt.
Geil.
Ja und was macht man so mit einem Bett?
Mir sausen so einige, unschickliche Gedanken durch den Kopf, wenn ich vom Bett zu Yuoi sehe und wieder zurück.
Gerade so, dass ich nicht zum Sabbern anfange.
Yuoi wird anstandsgemäß von zwei Angestellten ans Bett gefesselt. Er liegt auf dem Rücken, die Hände hinter dem Kopf, angekettet an die schwarzen Eisenstangen, die die Lehne des Bettes ausmachen. Festgebunden mit schwarzen Lederriemen und das auf einem roten Bett. Das sieht ja schon sehr vielversprechend aus. Jetzt sollte man nur nicht dabei zusehen, wenn ihm einer der Angestellten Hemd und Hose aufknöpft!
Die Hose!
Die Hose rutscht ihm doch eh schon fast den Hintern runter und dann ist sie jetzt auch noch offen, sodass man seine … oh mein Gott! – Er trägt gar keine Unterhose! Die Hose ist so weit unten, dass man einfach eine hätte sehen müssen, hätte er eine angehabt!
Mit Hilfe meiner Hand drücke ich meinen Unterkiefer wieder auf den Oberkiefer, um nicht allzu sehr wie ein starrender Fisch auszusehen.
„Ist das nicht etwas viel?“, fragt Akio über meine Schulter hinweg.
Yuoi wackelt fordernd mit den Augenbrauen und lässt sein Becken kreisen, sodass der Seidenüberzug der Bettdecke Falten schlägt. „Mach ich dich etwa an?“
Akio grinst breit und legt seine Arme um meinen Bauch. Noch ehe ich etwas sagen kann, platziert er seinen Kopf auf meiner Schulter. „Ich mache mir eher sorgen um unsere arme Finn.“
„Hey, ich bin immer noch ein Junge!“, protestiere ich rein aus Verlegenheit. Die Schamesröte steht mir
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