Wir sind nicht schwul (German Edition)

ins Gesicht geschrieben.
    „Ich finde es gut so. Die da draußen sollen ruhig einen Augenorgasmus bekommen.“ Asuka hat sich vor das Bett gestellt und streicht mit seinen Fingern über Yuois absolut sündhaften Waschbrettbauch, der förmlich zu beben beginnt.
    „Finger weg da! Ich bin kitzlig!“ Yuoi wurde anständig angebunden, denn er kommt tatsächlich nicht von den Fesseln los.
    „Ich bin richtig neidisch auf Finn“, gesteht er und zieht eine Schnute.
    Ich war so sehr damit beschäftigt, meine Schamesröte zu vertreiben, dass ich erst merke, dass mir jemand eine Peitsche vors Gesicht gehalten hat, als man sie mir bereits in die Hand drückte. Der Angestellte lacht mich an.
    „Keine Sorge, Kind. Wir machen das nicht zum ersten Mal und auch für Reiiji ist es nicht das erste Video dieser Art. Du arbeitest mit Profis zusammen.“
    Ach und das soll mich beruhigen, nachdem ich weiß, dass Yuoi ziemlich pervers sein kann? Ich will nicht wissen, was er denkt, wenn ich …
    Yuoi wird auf dem Bett zurecht geschoben und die Decke unter ihm wird gerichtet, damit ein Teil davon zu Boden ragt. Es soll so aussehen, als hätte nachts etwas, nun ja, eben etwas stattgefunden!
    Yuoi ist so geschminkt worden, dass es so aussieht, als hätte er bereits geweint, wäre erschöpft, ängstlich und zugleich unglaublich wütend. So hat man es mir zumindest erklärt. Noch fehlt es einfach an Ausdruck in seinem Gesicht.
    Sie sprühen zusätzlich noch etwas auf seinen Oberkörper, wodurch dieser leicht schimmert, als würde er schwitzen.
    Würdet ihr euch so eine romantische Liebesnacht vorstellen, oder das Ende von solch einer?
    Ich bin nicht gerade ein Fan von S.M.
    Yuoi wird reichlich oft gerichtet, bis es endlich passt. Erst wenn alles perfekt ist, stellen sie mich mit der Peitsche in der Hand vor das Bett. Oder eher hinter das Bett, wenn man es von der Kamera aus betrachtet.
    Die Peitsche, die in diesem Spiel zu meinem wertvollsten Besitz geworden ist, schmiege ich lüstern an meinen Kopf und ich lecke über die Spitze des gefährlichen Instruments. Dazu kommt mein unschuldigster Blick, den ich drauf habe.
    Auch an mir wird ständig herumgefummelt, bis ich ihnen endlich recht bin und aufgenommen werden kann.
    Während gedreht wird, sagen uns Mitarbeiter dauernd, was wir wie tun müssen. Ich stehe eigentlich nur da. Manchmal soll ich den Kopf schräg drehen und zu Yuoi hinunter sehen, der sich mit geschlossenem und schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Bett windet und rekelt, wobei mir kalt und heiß zugleich wird. Ich wäre meinem Körper echt dankbar, wenn er sich mal entscheiden könnte.
    Ab und an kommt die Kamera direkt vor sein, oder mein Gesicht, um Großaufnahmen von uns zu machen. Manchmal cauch nur Teile vom Gesicht, wie in etwa sein Mund … sein sinnlicher, halb geöffneter Mund, als würde er stöhnen, wenn er nicht gerade die Stellen vom Lied trällert, die zu diesen Bildern gezeigt werden sollen.
    Schlagartig habe ich meine Meinung geändert. Das ist echt verflucht anturnend! Die Kameras rund herum geraten da gerne in Vegessenheit. Und das war noch nicht einmal alles. Nein, nein, es musste ja noch ein bisschen gesteigert werden.
    „Krampf!“ Ich werde so schlagartig aus meinen Gedanken gerissen, als Yuoi plötzlich loszetert. Ich wusste erst gar nicht, ob er auch das nur spielt, weil sein Gesichtsausdruck nach wie vor ziemlich schmerzverzerrt aussieht, bis Akio mit einem Satz zu uns rüber springt. Wo?!“, fragt er seinen Kameraden schnell.
    „Linke Wade! Mach es weg, mach es weg! Shit, verdammter!“
    Ich glaube einfach nicht, was ich da höre.
    Asuka windet sich derweilen vor Lachen und auch Ukage hat alle Mühe, nicht zu sehr mit der Kamera zu wackeln. Er filmt immer noch für Renji und ihre Fans.
    „Kann ich irgendetwas tun?“ Hin und her gerüttelt stehe ich da, mit der Peitsche in der Hand. Das muss doch so was von blöd aussehen.
    „Nur Eines kann mir jetzt noch helfen!“ Er windet sich unter Höllenqualen, obwohl Akio murrt, das er gefälligst ruhig halten soll, damit er mit der Hand weiter gegen den Kampf drücken kann.
    „Was? Was ist das?“, fragt Akio gehetzt.
    „Der Kuss der wahren Liebe.“ Er sagt das mit solcher Überzeugung, dass ich echt kurz neben mir stehe und mich frage, woher ich jetzt so etwas bekommen soll. Im Supermarkt? In einer Apotheke? Ob man dafür ein Rezept braucht?
    Akio seufzt und boxt Yuoi auf den Bauch. „Dreckskerl.“
    War das also nur gespielt? Sorry, aber das war echt