Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
Vom Netzwerk:
Und dann wären da noch die Fast-Kuss-Szenen. Ja, natürlich berühre ich ab und zu versehentlich seine Lippen mit meinen. Haha, ja, sicher … „versehentlich“. Genauso wie es bei seinem Bauch nicht unvermeidlich war. Irgendwann wird der Kopf einfach schwer und sackt nach unten. Eine bessere Ausrede fällt mir gerade nicht ein. Er nimmt es mir kein einziges Mal übel und lacht mich auch nicht aus. Ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich ihm dafür bin, obwohl ich mich in einer Tour entschuldige.
    Zum Schluss liege ich auf ihm. Mein Kopf liegt auf einem meiner Arme, die verschränkt auf seinem Oberkörper ruhen. Er liegt da, als würde er schlafen, oder als wäre er tot, während ich die Zähne fletsche und eine Fratze ziehe, die jedem sofort zeigen soll, dass das, was unter mir liegt, mir gehört und ich niemals teilen werde.
    „Szenenende. Ihr könnt ihn jetzt los binden.“
    Erleichtert sacke ich auf Yuoi zusammen. „Kaputt“, säusle ich. Da waren sie endlich, die entscheidenden Worte des Kameramannes.
    Ich bin fix und fertig und dabei sind wir noch gar nicht fertig. Die eine Szene mit der ganzen Gruppe und der Raubkatze müssen schließlich noch einmal gedreht werden. Ich bin so müde, dass ich schon gar nicht mehr das nervige Geklatsche der andere höre, geschweige denn mitbekomme, dass Yuoi seine Arme um mich gelegt hat.
    Wieso liege ich überhaupt immer noch auf ihm?!
    „Finn-chan? Bist du noch wach?“ Er wartet gar nicht auf eine Antwort und ruft dem Nächstbesten entgegen, dass wir eine kurze Pause einlegen müssen.
    „Tut mir leid. Ich hatte ja keine Ahnung, wie anstrengend das werden würde“, klage ich seiner Brustwarze mein Leid und zwänge meine Arme unter uns hervor. Benommen versuche ich von ihm zu rollen, was nicht so ganz funktionieren will, weil ich festhänge. „Ich hänge irgendwo fest.“ Seine Brustwarze ist ein angenehmer Zuhörer. Weil ich mich nicht einmal umdrehen, geschweige denn sonst irgendwie bewegen kann, muss ich mich weiter mit seiner Brustwarze unterhalten. Lediglich meine Beine kann ich bewegen ... ach nein, die sind wohl offensichtlich auch eingeklemmt.
    „Ihr könnt schon längst aufhören“, ruft uns Akio zu. „Sie nehmen gar nicht mehr auf.“ Was er nicht sagt. Ist uns gar nicht aufgefallen.
    Yuoi legt einen Finger an seine Lippen. „Ssscht. Nicht so laut. Imi-chan schläft schon fast.“
    Imi?
    Ein neuer Spitzname, der wohl nur noch weit entfernt etwas mit meinem echten Namen zu tun hat.
    Bevor Akio noch etwas sagen kann, mischt sich Pik-Renji unter die Karten. „Scht. Sieh sie dir doch mal an.“
    Irgendetwas Eigenartiges schwingt in Akios Ton mit. Er scheint ewig für seine Antwort zu brauchen. Auf jeden Fall, und das kann ich euch versichern, ist er nicht begeistert. „So geht das nicht. Wenn er jetzt schläft, hättest du dich ganz umsonst hergeschleppt!“
    „Ich würde ja gerne von ihm runter! Ich hänge irgendwo fest“, nuschle ich. Es ist echt schwer, da nicht einzuschlafen. Yuoi ist schrecklich bequem und das gedämpfte Licht macht es nicht besser.
    Akio ist sofort zur Stellen, um mich aus meiner misslichen Lage zu befreien. „Niemand hat Renji gezwungen, herzukommen. Wenn er umsonst erschienen ist, ist das sein Problem.“ Natürlich ist das nur eine Ausrede von Yuoi. Eine, die Akio vollkommen ignoriert. Er würde so etwas rücksichtsloses doch niemals ernst meinen.
    Zumindest hoffe ich das stark für ihn. Außerdem ist das vollkommener Schwachsinn, denn immerhin habe ich mitbekommen, wie sie vor ein paar Stunden noch darüber gesprochen haben.
    „Ich helfe dir. Das haben wir gleich.“ Akio sieht nach, wo ich fest hängen könnte und stellt gleich darauf genervt fest: „Du hängst nicht fest. Yuoi hat dich nur wie ein Kuscheltier umschlungen. Lass ihn endlich los, sonst verschwenden wir so viel Zeit mit dem Nachschminken.“
    Unter mir hebt und senkt sich Yuois erhitzter Körper. Er lässt mich los und Akio hilft mir, als wäre ich ein Prinzesschen, das von ihrem Thron steigt, von Yuoi herunter.
    Verschlafen zwicke ich die Augen zusammen, um, wegen dem Make-Up, nicht mit der Hand darüber rubbeln zu müssen. „Ich glaube, jetzt brauche ich ein Glas Wasser“, Akio hält meine Handgelenke fest, weil ich seltsam schwammig auf den Beinen stehe, „sonst schlafe ich noch ein.“
    „Und ihr hättet ihm nicht noch fünf Minuten länger geben können?“, ruft Yuoi Akio trotzig nach.
    Fünf Minuten länger wovon? Fragend sehe ich zu Yuoi

Weitere Kostenlose Bücher