Wir sind nicht schwul (German Edition)
nicht einmal richtig los gegangen und schon werden die ersten Hardcore-Fans über die vorderste Absperrung, den Sanitätern entgegen, gehoben. Ohnmächtig und wenn nicht das, dann zerquetscht von den hinteren Reihen, die sich erbarmungslos auf die vordersten gestürzt haben. So gesehen bin ich froh, dass ich kein Fan in der ersten Reihe bin, sondern auf der Bühne stehe.
Die Luft ist nicht gerade die Beste, von der Temperatur ganz zu schweigen und dann wird man obendrein noch von den hinteren Reihen gegen die eiserne Absperrung gepresst. Hey, wer würde da nicht Atemnot bekommen und abdriften?
Schon der erste Song ist einer, der von Vergewaltigung, Misshandlung und Verstümmelung handelt. Passend zu seiner Einleitung.
Normalerweise läuft es anders.
Normalerweise gehen sie auf die Bühne, sie spielen ein Lied, dann wird etwas gequatscht und das Konzert nimmt seinen Lauf.
Yuoi meinte, dass sie dieses Mal etwas anders ausprobieren wollten. Als bekannte Band können sie sich das leisten. Es scheint ihnen nicht zu schaden. Mir tun nur die Fans leid, die jetzt schon in der Menge zerquetscht wurden.
Yuoi singt seinen Song und die Gitarristen shaken dazu ab. Wie man so spielen und sich dabei so krass bewegen kann, ist mir ein Rätsel. – Eigentlich nicht, aber das würde den Zauber ja verfliegen lassen. Eisernes Training ist das Zauberwort.
Am Ende des Songs kann ich nicht genau sagen, wer lauter schreit. – Die Fans, oder Yuoi selbst. Gänsehaut pur, als er nach Atem ringend in sein Mikro haucht, bevor er eine kurze Ansprache hält, die davon handelt, wie froh sie sind, hier sein zu können, dass es ein unvergesslicher Abend wird und sie alle heute „Eins“ werden, egal, woher sie kommen, egal, was in ihrer Vergangenheit geschehen ist und egal, was die Zukunft bringen mag, denn jetzt sind sie alle vereint.
Danach folgen zwei weitere gehörschädigende Songs, wobei die ersten Tänzer auf die Bühne wuseln und mit Yuoi eine teils erotische, teils scheinbar schmerzhafte Show abziehen. Die Vier an ihren Waffen werden weniger einbezogen, um sie nicht unnötig zu behindern.
Dass Yuoi Asuka den Hals hoch leckt, während er mit seiner Hand diversen Weichteilen im Schritt gefährlich nahe kommt, ist schon Ablenkung genug. Feine Sache, denn wie es scheint, genießt er das auch noch.
Als nächstes folgt wieder eine Ansprache. Dieses Mal geht es um die harten Proben, den Aufwand, den diese mit sich brachten, den Schweiß, der dabei floss, und den Spaß, den sie dabei hatten. Er erzählt auch davon, was für einen Schwachsinn sie angestellt haben und von den Streichen, die sie sich gegenseitig gespielt haben. Das Publikum kommt aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und auch ich muss mich zusammenreißen, während ich an seinen abgöttisch-sinnlichen Lippen und seiner durchdringenden Stimme hänge, wie ein Blutegel, der nach dem Saft des Lebens ächzt.
…
HUST!
Wieder zurück in die Realität.
Die folgenden Lieder sind für die Ohren schon etwas erträglicher und Renji, sowie Akio bekommen die Chance für ihr Solo.
Meine persönliche Meinung dazu? – Akio ist unvergleichlich besser, wenn man es sich auf sinnliche, erotische Bewegungen steht, die er mit einer schwindelerregenden Leichtigkeit während des Spielens ausführt.
Was für ein Hüftschwung!
Ich schmelze, ich sterbe … seufz.
Der Gitarrist ist auch nicht schlecht, aber ich habe das Gefühl, dass er besser sein könnte, wenn er fit wäre.
Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.
Zwischen den Songs erzählt Yuoi noch, wohin sie als nächstes Reisen werden, wie es mit dem neuen Album aussieht und was sie für Extras beigelegt haben.
Achja, habe ich schon erwähnt, dass ich dazwischen natürlich auch schon meinen großen Auftritt hatte?
Als der ultimativ geile Song dran kam, den ich mit Gadeshi drehen durfte, hat mir Yuoi den Mantel ausgezogen, als würde er mich an Ort und Stelle verführen wollen. Mir ist dabei heiß und kalt zugleich geworden und das so schnell, dass ich das Gefühl hatte, ich würde ihm gleich entgegen kotzen.
Dann wurde es noch schlimmer: Meinen Teil haben wir nie so richtig geprobt, weil Yuoi meinte, dass ihm im passenden Moment schon etwas Passendes einfallen wird, allein schon wegen der Kette, die uns verbindet.
So war es dann auch.
Er hat daran gezogen, ist um mich herum getänzelt, hat mich liebkost, an meinem Ohr geknabbert und von unten bis oben begrabscht.
Und dann die ganze Palette noch mal alles retour.
Er war also voll
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