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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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mir nicht erklären. Ich befestige das kleine, rosa Ding trotzdem an meinem Handy.
    Zu meiner Überraschung fahren wir mit dem Bus zurück zur Unterkunft. Neugierige Leute bleiben aus. Sie meinten, dass das ganz leicht zu erklären wäre. Wenn keine Kameras um sie wuseln, wissen die Leute oft nicht, dass sie die sind, die sie sind. Und wenn sie ungeschminkt und mit ganz normalen Frisuren der Öffentlichkeit einen Besuch abstatten, erst ercht nicht.
    Bevor wir in die Unterkunft gehen, besuchen wir noch schnell einen Imbissstand und holen uns Curry. Laut ihnen, essen sie dauernd solche Sachen.
    „Ich kann ein wenig kochen. Wenn es euch nichts ausmacht, übernehme ich das gerne.“ Puka ist natürlich sofort begeistert, also auch Uchin, der seinen Schnuckelputz ständig kopiert. Tsuto scheint nicht zu wissen, was er davon halten soll und Kurenai ist es egal.
    „Wenn du willst. Ich habe nichts dagegen.“ So kann ich wenigstens ein wenig meine Schuld begleichen.
    Noch mit den Curryboxen in den Händen, machen wir uns im Übungsraum breit und sehen und hören uns die Lieder, die sie auf dem Konzert spielen werden, auf CD an, um entscheiden zu können, bei welchem Stück ich mitwirken soll.
    Es steht schnell fest, dass ich beim allerersten Lied mitspielen werde, damit sie mich nicht mitten unter dem Konzert herein rufen müssen. Es sei immer leichter Mitglieder zu Entschuldigen, als ein Konzert durch die Ankündigung eines neuen Mitgliedes zu unterbrechen. Wir entscheiden uns dafür, dass Kurenai einfach bekannt gibt, dass ich nur für einen Gastauftritt hier bin, wir verabschieden uns kurz voneinander und ich verlasse die Bühne.
    Zu meinen Gunsten entscheiden wir uns für ein weniger verrücktes Lied und üben es auch gleich ein. Ich gebe meine Geigenvorschläge zwischendurch ab und wir spielen es dann mehrere Male durch, bis es sich für die Jungs stimmig anhört. Immer hat irgendjemand etwas daran auszusetzen, aber genauso kommen wir am schnellsten zu einem Ergebnis, mit dem alle zufrieden sind. Alle, außer mir. Ich mag das Lied nicht und das, was ich dazu spielen soll, genauso wenig, aber ich füge mich und somit passt es. Es sind doch eh nur noch zweieinhalb Wochen, wenn mich nicht alles täuscht.
    Als wir den Übungsraum verlassen, treffen wir noch ein paar andere, deren Namen ich nicht kenne. Sie wechseln nur ein paar Worte miteinander, verteilen Glückwünsche und das war’s eigentlich. Alle sind bereits müde. Tsuto verschwindet trotzdem noch für den Rest des Abends im Trainingscenter, das gegenüber der Unterkunft eingerichtet ist. Wir anderen krümeln uns ins Zimmer hoch.
    Sie fragen mich so Dinge, wie, wie es in Österreich aussieht, wie die Leute sind und was wir für ein Schulsystem haben. Es ist interessant, weil ich dadurch auch gleich erfahren habe, wie es hier abläuft. Sie sagen mir auch, dass sie sogar Englisch lernen, nur nie wirklich Englisch reden, was ich absolut sinnlos finde. Aufgrund meines Studiums wusste ich das bereits, nur dachte ich nicht, dass es tatsächlich so ist.
    Schon einmal einen Japaner Deutsch sprechen gehört? – Nope, ich nicht. Angeblich können hier die älteren Generationen eher Deutsch als Englisch, was ich erst glaube, wenn ich es selbst höre.
    Der Abend läuft so lange ruhig ab, bis Puka sein Handy befummelt und Uchin seltsame Tipps gibt.
    Kurenai lugt ihnen über die Schulter und verrät mir, dass sie Mikage schreiben, dass ich jetzt endlich einen Handytarif habe. Leider schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig, ihm das Handy aus der Hand zu reißen. Als ich es zwischen die Finger bekomme sehe ich schon das Senden-Zeichen auf dem Display.
    „Mah, ihr wollt mich wohl alle los werden!“ Wenig später klingelt mein Handy. Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, einen schönen Klingelton einzustellen, demnach gibt es ein ganz furchtbares, schrilles Geräusch von sich. Meine Jungs lachen gleich noch mehr.
    „Hoi.“ Natürlich ist es Mikage, der mir am anderen Ende der Leitung antwortet. Puka und Uchin krabbeln auf die Matratze und neben mich, drücken ihre Ohren so nah wie nur möglich an mich heran. Die sind so furchtbar aufdringlich, dass ich mich kaum auf Mikages Worte konzentrieren kann. Kurenai beobachtet mich aus der Ferne.
    „Wieso bist du Dummerchen abgehauen?“, will er von mir wissen.
    „Oh, er ist sauer. Beziehungskrise?“
    Murrend schubse ich Puka von mir weg, der dann auch schon mit Uchin über die Matratzen kugelt. „Weil du mir die Chance dazu

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