Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
Vom Netzwerk:
gegeben hast.“
    „Ich hol‘ dich morgen wieder ab.“ Das kann doch nicht sein Ernst sein!
    „Ich habe Probe. Außerdem … hast du nicht auch etwas zu tun?“ Er muss doch merken, dass ich ihn nur angifte und schlicht meine Ruhe haben will. Obwohl … ist das der Grund, warum er mir so nachsteigt?
    Vielleicht ist er ein Masochist.
    „Ich probe nicht mehr all zu viel, es geht auch so immer gut.“ Eine Ausrede? Wenigstens hat er seinen Spaß. Glaubt ja nicht, dass ich ihm das glaube. Er scheint wirklich viel unterwegs zu sein und auch alleine ist er dabei nie wirklich. Das stelle ich mir genauso nervenzerreißend vor. Ohne Pausen ist das Leben nur halb so schön.
    „Und wann ist deine Probe zu Ende?“ So schnell konnte ich gar nicht zwinkern, hat mir Puka das Handy aus der Hand gezogen. Ungeschickt versuche ich es ihm wieder weg zu nehmen. Uchin hat sich auf mich geworfen und hält mich effektiv von Puka fern.
    „Hallo, Mikage! Da ist Puka. Finn probt morgen nur kurz mit uns. Du kannst ihn also so gegen halb neun abholen.“ Nur über meine Leiche! Nachdem ich nach Uchin getreten habe, lässt er mich endlich los und ich stürze mich sofort auf Puka, der mir grinsend ausweicht.
    „Ja. Ja. Ist gut. Tschüss.“ Er beendet das Gespräch erfolgreich und gibt mir dann bereitwillig mein Handy zurück.
    „Uh, du kleines Biest!“ Als könnte man Puka wirklich böse sein.
    Tsuto ignoriert uns mal wieder vollkommen, als wir drei über den Boden rollen und uns prügeln (kitzeln? Nennt es, wie ihr wollt, es hat auf jeden Fall Spaß gemacht). Er geht sich duschen und schweigend zu Bett. Allmählich mache ich mir ernsthafte Sorgen um ihn. Das Gespräch im Auto diente also doch nicht dazu, uns auszusprechen. Irgendwann sollte ich ihn fragen, wieso er mich nicht leiden kann. Aufgrund Tsutos seltsamen Verhaltens, beschließen wir, und dazu müssen wir uns nicht einmal absprechen, ihm nicht weiter auf die Nerven zu gehen und hüpfen wenig später ebenfalls in unsere Betten.
    Wie es aussieht, wartet morgen ein weiterer, unangenehmer Tag auf mich. So habe ich mir das Leben hier nicht vorgestellt.

Ersatz

    L etzte Nacht habe ich ganz wunderbar geschlafen.
    Am Morgen weckt uns ein Handywecker mit Kurenais Gesang. Nur noch zwei Wochen so aufwachen, dann bin ich erlöst. Ich kann den Handywecker weniger leiden, als Muscheln. Davon wird man doch nicht wirklich munter! Ein Song von Gadeshi wäre besser dafür geeignet. Als ich mich aufrichte und nach rechts zu den Jungs starre, sehe ich, dass sich Tsuto die Decke über den Kopf gezogen hat und irgendwas von wegen: „Schalt das ab!“, murrt. Uchin liegt halb auf Puka oben, der verschlafen den Wonnebrocken von sich runter schiebt. Sie sehen alle so richtig schön fertig und verschlafen aus. Wie ich aussehe will ich erst gar nicht wissen. Kurenai schüttelt Tsuto, während ich mich schon fertig mache. Waschen, Ankleiden, Schminken. Jeden Tag das Gleiche und das alles nur für die Presse und die Fans. Meine Haare hab ich übrigens noch nicht weißeln können, doch Mikage hat weiße Strähnen im Haar, also weiß er sicherlich, wie und wo ich das machen kann.
    Machen lassen.
    Die anderen sind viel schneller darin, sich herzurichten. Kein Wunder. Sie machen das ja schon seit ein paar Jahren und das jeden Tag.
    Mein persönlicher Kindergarten und ich werden erst wieder mit dem Auto zur Kleinen Arena gefahren.
    Zu dieser Uhrzeit und heute, generell, befinden sich so gut wie keine Leute auf den Straßen.
    Was ist eigentlich heute für ein Tag?
    „Montag.“ Ach, darum! Am Wochenende waren die Straßen zu diesen Zeiten schon voll, aber heute sind alle in der Schule und in der Arbeit, darum ist jetzt die Straße so gut wie ausgestorben, vor allem vor der Kleinen Arena.
    „Kommt Crash Head eigentlich auch mal zu den Proben?“ Gaman no Ganbou wollten sie mir ja vorstellen, nur von Crash Head war nie die Rede.
    „Nein, nein“, erklärt mir Uchin, „die haben schon so viele Auftritte hinter sich, die wissen schon, was sie tun müssen. Das ist ein eingespieltes Team. Denen reicht es, wenn sie in ihrem Studio üben können und zum Soundcheck aufkreuzen.“ Es geht ja nicht nur um die Musik, sondern auch um die Lichteinstellungen. Nicht nur die Musiker, sondern auch die Lichttechniker müssen den Verlauf einstudieren. Denkt daran denn keiner? Oder ist es wirklich so selbstverständlich, dass hier jeder weiß, was er tun muss? Man merkt einfach meinen Mangel an Erfahrung.
    Ich wette, dass

Weitere Kostenlose Bücher