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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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aufgeführt hat.
    Aber das Eis war gut.
    Der Mann lässt mich kurz alleine am Bahnsteig stehen. Ich dachte erst, er würde mich jetzt genauso sitzen lassen, wie ich Mikage. Dieser Gedanke verfliegt, sobald er mit zwei Fahrkarten wieder kommt. Man kauft sie also nicht erst im Zug. Ich frage ihn, was er für die Karte bekommt, erhalte aber nur ein Kopfschütteln als Antwort. Die Kameraleute haben sich schon längst verabschiedet, bevor der Zug eingefahren ist und wir einsteigen.
    Mein Begleiter entpuppt sich als nicht gerade gesprächig. Die meiste Zeit der Zugfahrt reden wir nicht miteinander. Nur manchmal frage ich ihn etwas, wie, woher er kommt, ob er mir nicht seinen Namen verraten möchte und was er heute noch so alles vorhat. Die Antworten, die ich erhalte, fallen alle sehr verkümmert aus und werden meistens nur mit Ja und Nein beantwortet. Schnell gebe ich es auf, ein richtiges Gespräch anzufangen, denn er hat offensichtlich keine Lust dazu, mit mir zu reden.
    Artig schweige ich den Rest der Fahrt über und auch noch, als wir aussteigen und er mich zur Kleinen Arena bringt. Wir gehen ganz schön lange, was ich niemals erwartet hätte. Allein schon an den Ampeln geht viel Zeit verloren. Dauernd ist es rot. In meiner Heimatstadt gibt es keine einzige Ampel, bis auf die an den Gleisen, für den kleinen Zug, mit dem man zur nächst größeren Stadt fahren kann.
    Als wir ankommen, stehen meine Jungs bereits vor dem Gebäude. Ich schleppe nicht viel Verspätung mit mir mit. Die zehn Minuten sind dennoch zehn Minuten zu viel. Puka läuft sofort auf mich zu, als er mich sieht und auch Kurenai und der Rest folgen ihm alsbald.
    Betreten sehe ich zu meinem Begleiter und bedanke mich noch einmal mit einer tiefen Verbeugung und entschuldige mich gleichzeitig für die Umstände, die ich ihm bereitet habe. Er meint, es habe ihm nicht viel ausgemacht und sei eigentlich froh darum, einmal etwas anders getan zu haben, als nur zu Interviews zu rennen. Puka hat mich schon längst stürmisch in seine Arme geschlossen und mir, vollkommen außer sich, erzählt, was für Sorgen sie sich gemacht haben.
    Ich sehe immer noch zu diesem Herrn, dessen Name ich immer noch nicht kenne. „Es dürfte schwierig für mich werden, meine Schuld zu begleichen, weil ich noch keinen Handytarif besitze und ich meinen Wohnort nicht weiter geben kann, aber …“, ich krame in meinem Beutel und finde tatsächlich noch zwei Karten von meinem Konzert. Für diesen Fall habe ich sie eigentlich auch mitgenommen. Eine der Karten halte ich ihm hin, die andere packe ich in meine Tasche zurück, „ich spiele in wenigen Tagen dort und wenn Sie kommen, können Sie mir nach dem Konzert sagen, was Sie als Gegenleistung haben möchten, sofern Sie das wollen.“ Das klingt schon fast so, als hätte ich mir Unmengen Geld von ihm geliehen und wüsste nicht, wie ich es ihm sonst zurückzahlen soll. Er starrt mir einen Moment zu lange auf die Karte, bevor er sie annimmt, womit ich nicht mehr gerechnet hätte.
    „Ich werde dem nachkommen.“ Meinen Jungs und mir nickt er noch einmal höflich zu.
    „Das nächste Mal, wenn du nach Tokyo kommst, solltest du eine Stadtkarte und einen Zugfahrplan mitnehmen.“
    Beschämt errötend nicke ich: „Ja … Entschuldigung.“
    Kaum hat er sich abgewandt, zieht er sein Handy aus der Hosentasche und telefoniert. Meine Jungs scheinen mehr darüber verwundert zu sein, dass ich mit jemanden hier her gekommen bin, als dass ich es nicht pünktlich zurück geschafft habe.
    „Du warst in Tokyo?“ Uchin hat seinen Puka an sich gezogen und kann wahrscheinlich gar nicht blöder bei seiner Frage ausgesehen haben, wie bgerade eben.
    „Ja.“
    „Und wieso?“ Kurenai bittet Uchin, den Mund zu halten, denn die Gründe würden ihn nichts angehen. Ich antworte ihm trotzdem.
    „Mikage hat mich hingebracht. Es passiert nie wieder.“ Ich komme mir so derartig dämlich vor. Das ist gerade mal der zweite Tag und schon komme ich zu spät. Betreten stehe ich da. Kurenai kann ich nicht mehr direkt ansehen und wenn er mich noch so viel Verständnis entgegen bringt.
    „Wir wissen, dass du mit Mikage unterwegs warst. Nur … warum? Und wieso in Tokyo?“ Sie wussten es?! Wieso wussten sie es? Es muss das gewesen sein, was Mikage seinem Fahrer gesagt hat. Der wird es dann an meine Jungs weitergeleitet haben.
    „Ich wollte nur etwas wissen.“ Wenn ich ihnen erzähle, dass ich jetzt schon nach einem neuen Mitglied für sie suchen wollte, sind sie

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