Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
Vom Netzwerk:
Zumindest bin ich davon überzeugt, dass es das sein muss, was ich denke. „Du hast …“ Schnell wandert mein Blick durch den Raum, bis er an der Schnapsflasche hängen bleibt.
    Sie ist leer.
    Ich wusste es!
    „Tsuto! Wie konntest du nur?!“ Ich bin mir sicher, dass er es war, der den Rest der Flasche ausgesoffen hat, denn genau danach stinkt er. Nach Alkohol, Zigarettenrauch und Schweiß. Wobei der Schweißgeruch noch am angenehmsten von allem ist.
    „Finn …“, er ist so benebelt, dass er nicht einmal zu mir aufsehen kann, „tust du mir einen Gefallen?“
    „Aber sicher doch. Was immer du willst.“ Ich hätte auch alles für ihn getan, wenn er nicht betrunken gewesen wäre, schließlich hat auch er mir geholfen. Dabei spielt es keine Rolle, ob er es bewusst oder unbewusst getan hat.
    „Bring mir bitte ein kaltes, nasses Tuch und leg es mir über den Kopf.“ Ich überlege zweimal, ob er das eventuell nur sagt, weil er betrunken ist und keinen klaren Gedanken fassen kann, oder weil er betrunken ist und weiß, dass ihm das hilft, damit es ihm schnell wieder besser geht. Schlussendlich lässt sich zusammenfassen, dass Tsuto kein kleines Kind mehr ist und so etwas sehr wahrscheinlich schon öfter durchgemacht hat und demnach ziemlich sicher selbst wissen wird, was ihm hilft und was nicht.
    Fazit: Ich werde ihm das nasse, kalte Tuch holen.
    Kalte, nasse?
    Ist da ein Unterschied?
    Wie auch immer.
    „Sicher.“ Damit er nicht sonst wohin umfallen kann, packe ich ihn erst noch und lehne ihn an die Couch an. Eine der Säulen ist dann so nett und bringt mir ein Handtuch von Ich-weiß-nicht-woher. Nassmachen tu ich es selbst. Tatsächlich scheint Tsuto der kalte, tropfende, nasse Fetzen zu entspannen, den ich über seinen Kopf lege.
    „Gut so?“
    „Perfekt“, seufzt er wohlig. Wie er so dasitzt, mit dem Tuch über Kopf und Gesicht, könnte man meinen, er wäre tot. Schnell vertreibe ich den Gedanken wieder.
    „Finn.“
    „Ja?“ Schön, wenn ich noch etwas für ihn tun kann.
    „Bleib bei mir.“ Darüber, dass das gerade sehr zweideutig war, mache ich mir lieber erst später Gedanken.
    „Kurenai?“ Sofort dreht sich der Strahlemann zu mir um. „Ist es okay, wenn wir die Nacht hier bleiben? Ich glaube, Tsuto kommt heute nicht mehr besonders weit.“ Natürlich ist mir klar, dass es nicht in Kurenais Macht liegt, ob diese Kabine morgen in der Früh bereits von anderen genutzt wird, oder nicht, aber vielleicht weiß er mehr als ich und die Kabine ist sowieso leer.
    „Sicher. Ich denke, das geht in Ordnung. Wenn nicht, werde ich das zu klären wissen. Soll sonst noch jemand hier bleiben? Wenn wir morgen in der Früh Mikage treffen, soll ich ihn hier vorbei schicken?“ Schön, wie viele Gedanken er sich auf einmal machen kann.
    „Ähm, nein und danke. Mikage würde mit seiner Laune sicher nichts besser machen.“
    „Gut, wir verschwinden von hier, sobald alle fertig sind. Das kleine Interview findet gleich danach in der Kabine von Veil statt und danach gehen wir mit den anderen Jungs noch feiern. Odi und Zuuyo werden sicher beleidigt sein, wenn du nicht kommst, Finn.“ Achja, ich hatte bereits wieder vergessen, dass ich Zuuyo hätte anfeuern sollen. Erleichtert setze ich mich neben Tsuto auf den Boden, der sich sofort auf die andere Seite kippen lässt, sodass sein nasser Kopf an meiner Schulter ruht.
    Was soll‘s.
    Tsuto geht es dreckig, also werde ich für ihn da sein. „Sie werden es überleben. Sie können mich ja anrufen, wenn sie mich so einmal treffen wollen.“
    Kurenai nickt nur noch.
    Tsuto schweigt. Ich habe ihm einen Arm um die Schulter gelegt und tätschle ihn etwas. Es tut schon fast weh, ihn so ruiniert zu sehen.
    Bis Kurenai und die anderen verschwunden sind, dauert es noch ewig. Zwischendurch haben noch die Jungs von den anderen Bands hereingeschaut, nachdem sie ihren Auftritt hatten, und einen Höllenlärm gemacht. Nicht zuletzt natürlich Zuuyo, der beleidigt kund tat, dass ich nicht einmal seinen Auftritt gesehen habe, was mir wirklich leid tut. Kurenai und die Säulen haben volle Arbeit geleistet, sie von mir und Tsuto fern zu halten. Sie verschwinden erst nach Crash Heads Auftritt und nachdem alle abgeschminkt und umgezogen sind. Die Aufräumarbeiten überlassen sie den Angestellten, doch von denen bekomme ich dank Kurenai nicht mehr all zu viel zu sehen.

    Der Boden hier ist alles andere als bequem und vielleicht wäre es besser gewesen, Tsuto auf die Couch zu verfrachten, wenn

Weitere Kostenlose Bücher