Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
Vom Netzwerk:
ob ich den Vorschlag überhaupt hören will. „Wir wissen, natürlich nur rein zufällig , dass Gadeshi an dir Interesse zeigt. Vor allem ihr netter Bassist. Wie heißt der noch gleich? Achja, Akio.“ Ich glaube, ich kann ihm nicht mehr ganz folgen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen starre ich zu ihm hoch. „Wir wissen auch, natürlich wieder nur rein zufällig , dass Mikage ebenfalls an dir interessiert ist, wenn auch anders, als Gadeshi.“ Tsuto, hilf mir, ich will hier weg! Woher wissen sie denn das? Wissen sie mehr, als ich selbst? Wissen sie auch, dass ich eigentlich nicht wirklich weiß, wovon er spricht? Und wer ist ihr Informant? Gadeshi und Mikage selbst? Das kann doch nicht sein. Bitte lass das alles nicht wahr sein. „Und darum kamen wir zu folgendem Entschluss, oder eben jenem Vorschlag: Wenn wir heute unser Bühnenbild nicht benutzen sollen, dann wirst du Mikages Anfrage nicht annehmen, sondern die von Gadeshi.“ Das, was der da sagt, hört sich eher so an, anstatt würde er mir helfen wollen, als mich zu bestrafen.
    „Okay? Wo ist der Haken?“, frage ich deshalb nach, voll und ganz davon überzeugt, dass Gadeshi nie auf die Idee kommen würde, bei mir einen Antrag zu stellen.
    „Haken?“ Gruselpaket zuckt mit den Schultern und lässt von mir ab. „Kein Haken. Du sollst einfach Mikags Anfrage nicht annehmen. Ist das ein Problem?“
    Es ist schon irgendwie schade. „Gilt das für immer? Darf ich generell nie seine Anfrage annehmen? Oder heißt das nur, dass ich jetzt Gadeshi ihm vorziehen soll?“ Die Jungs scheinen darüber erstaunt zu sein, dass man es auch von dieser Perspektive betrachten kann. Gruselpaket wirft einen flüchtigen Blick auf seine Mitstreiter, die nur mit den Schultern zucken, weshalb er nur abwinkend meint: „Es reicht, wenn du nur jetzt Gadeshi Mikage vorziehst. Vielleicht willst du dann eh nicht mehr von Gadeshi weg.“ Soll das etwas Gutes sein? Für mich hört es sich auf jeden Fall gut an. Oder sehen sie Mikage als gefährlicheren Feind, als Gadeshi? Oder sind sie gar der Meinung, dass ich Gedashi mit meiner Anwesenheit zerstören könnte, wodurch sie freie Bahn nach oben hätten?
    „Wo ist denn da der Preis? Das klingt eher so, als wolltet ihr mich unterstützen.“ Die meisten von ihnen grinsen. Nur Taku nicht. Er wirkt eher besorgt. Was stimmt denn nur nicht? Das alles hat garantiert einen Haken. Wie groß ist der Preis wirklich?
    „Wir werden sehen, würde ich sagen, nicht wahr?“ Gruselpaket scheint plötzlich wieder sehr gute Laune zu haben.
    „Dann ist es abgemacht.“
    „Abgemacht“, bestätigt er und wir reichen uns die Hand.

    Natürlich werde ich mein Versprechen halten, denke ich mir, als ich ihre Kabine verlasse und den Weg zu GierOs einschlage. Wieso denn auch nicht? Akio (zur Erinnerung: das war der Kerl, der mich mit dem Zug zurück zu meinen Jungs gebracht hat) hatte mich sehr nett behandelt und Mikage wäre mir auf Dauer sowieso nur auf den Senkel gegangen, … denke ich.

Ich kenne dich

    I n der Kabine warten schon die Säulen auf mich. Die Frau geleitet mich zu einem Sessel und rückt mit Schüssel und Handtuch an, um mir das Zeug aus den Haaren zu waschen und mich abzuschminken. Und ich kann euch sagen: Das ist sehr, sehr angenehm, nachdem ich so angespannt war. Allzu lange dauert das alles nicht, da kommen auch schon die Bandmitglieder. Jubelnd, kreischend und voller Freude flauschen wir uns alle durch. Kurenai hat Tränen in den Augen und Tsuto … Tsuto sieht so aus, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Puka scheint auch ziemlich fertig zu sein, denn er setzt sich sofort hin, kaum dass er den Raum betreten hat. Uchin und eine der Säulen kümmern sich um ihn. Kaum hat sich der Wirbel gelegt, kümmert sich Kurenai um sich selbst und ich mich um Tsuto, nachdem er eine der Säulen krächzend verscheucht hat, die ihm beim umziehen helfen wollte. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Man muss keine Augen im Kopf haben, um das zu erkennen. Allein schon, weil er so ruhig ist und am Boden, an die Couch angelehnt, dasitzt, … allein das ist schon merkwürdig.
    Ich habe mich vor ihm auf den Boden gesetzt und ihn an den Schultern gepackt, weil er seltsam schwankte, außerdem hätte er fast seinen Bass fallen gelassen, was, obwohl er sitzt, dem Bass nicht gerade zugute gekommen wäre. „Hey, Tsuto. Soll ich dir etwas bringen?“
    Fix und fertig reibt er sich die Augen und als er den Mund aufmacht, wird mir klar, was ihm so zu schaffen macht.

Weitere Kostenlose Bücher