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Wir sind verbannt (German Edition)

Wir sind verbannt (German Edition)

Titel: Wir sind verbannt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crewe
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sah, war eine Katze, die gerade durch eine Katzenklappe huschte, als wir vorbeikamen.
    »Hat nicht den Anschein, als bräuchte ich unbedingt Geleitschutz«, sagte ich, nicht etwa, weil es mich störte, sondern weil Reden die Situation ein bisschen normaler machte. »Ziemlich ruhig hier draußen.«
    »Im Moment vielleicht«, erwiderte Gav. »Aber man muss vorsichtig sein. Diese Gang, mit der Quentin sich da eingelassen hat, ist nicht zimperlich. Die letzten Lieferungen, die der Hubschrauber abgeworfen hat, haben sie sich komplett unter den Nagel gerissen, und ich hab gehört, dass sie auf die Leute vom Krankenhaus geschossen haben, als sie die Sachen holen wollten. Und …«
    Er zögerte und machte den Mund zu. Da war irgendetwas, das er lieber nicht aussprechen wollte. Etwas noch Schlimmeres etwa?
    Ich fror auf einmal noch mehr als vorher draußen im Wind. »Sie nehmen sich das ganze Essen und die Medikamente?«, fragte ich. »Wie sollen wir denn dann zurechtkommen?«
    »Dein Dad sagt, es ist noch etwas von den letzten Lieferungen übrig, die bei ihnen angekommen sind«, antwortete Gav. »Und wir haben noch die Lebensmittel, die wir aus unserem Geheimversteck retten konnten. Außerdem sind einfach … nicht mehr so viele Menschen da, die noch essen müssen.«
    Den letzten Teil des Satzes sagte er ganz leise, so als wäre er dann weniger wahr. Ich dachte an die Liste, die Warren angefertigt hatte, die ganzen Adressen. Bei wie vielen davon hielten sie wohl noch an? In welchen Häusern war überhaupt noch jemand am Leben, um die Tür aufzumachen?
    »Ich weiß«, fuhr er fort, als ich nichts sagte. »Ich hätte besser aufpassen müssen. Ich hätte Quentin und die anderen schnappen müssen, bevor sie uns entwischt sind. Dann hätten wir mindestens noch doppelt so viele Lebensmittel. Und wenn sie den Lieferwagen nicht hätten, könnten sie vielleicht nicht komplett alles , was abgeworfen wird, mitnehmen.«
    »Du kannst nichts dafür«, antwortete ich. »Du hattest wirklich ’ne Menge am Hals.«
    »Kann ich doch«, erwiderte er. »Ich hatte die Verantwortung. Ich hätte ein Auge auf alle haben müssen. Und das haben wir jetzt davon. Wir hatten die ganze Aktion prima alleine im Griff, und jetzt muss ich andere um Hilfe bitten, bloß weil ich es verbockt habe.«
    Mit einem Ruck hielt er vor Tessas Haus an. Die Hände fest ans Lenkrad gepresst, starrte er mit finsterem Blick durch die Windschutzscheibe.
    »Du glaubst doch nicht wirklich, dass du an irgendwas Schuld hast …«, begann ich.
    »Klar hab ich das«, fiel er mir ins Wort, bevor ich weitersprechen konnte. »Wenn ich nicht …«
    »Jetzt hör mir mal gut zu!«, rief ich so laut, dass wir beide erschraken. Er klappte den Mund zu und sah mich endlich an.
    »Quentin ist ein Idiot«, sagte ich. »Das ist er schon, seit ich ihn kenne. Es gibt garantiert nichts, was du hättest tun können, um ihn davon abzuhalten, sich dieser Gang anzuschließen. Und wenn er nicht mitsamt dem Schlüssel zu ihnen abgehauen wäre, dann hätten sie bestimmt das Tor zur Lagerhalle aufgebrochen, und du wärst nicht gewarnt gewesen. Und dann hätten sie sich alles unter den Nagel gerissen statt nur die Hälfte. Selbst wenn man komplett ignoriert, was du bisher schon alles getan hast, um zu helfen, oder mal angenommen nichts davon zählt, weil es nicht hundertprozentig so gelaufen ist, wie du wolltest, in welcher von allen Welten hättest du denn sicherstellen können, dass kein einziges Teil von den Sachen gestohlen wird?«
    Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, lange Vorträge zu halten, doch als ich erst einmal in Fahrt kam, konnte ich erst wieder aufhören, nachdem alles aus mir herausgesprudelt war. Es ist ja so lächerlich, dass ausgerechnet Gav, der schon so viel getan hat, sich wegen einer derartigen Kleinigkeit, die er wahrscheinlich sowieso nicht hätte ändern können, selbst fertigmacht. Soll Quentin sich doch selbst fertigmachen, weil er so ein egoistisches Arschloch ist!
    Als ich meinen Redeschwall beendet hatte, blickte Gav mich immer noch an und sah dabei irgendwie erschrocken aus.
    »Ich weiß es nicht«, musste er zugeben.
    »Na, also«, sagte ich. »Weil es nämlich nichts gibt, was du hättest tun können, um es zu verhindern. Also sei nicht so streng mit dir selbst, okay?«
    Er atmete aus, langsam und ausgiebig, und anschließend lächelte er zum ersten Mal, seit wir ins Auto gestiegen waren. »In Ordnung«, antwortete er.
    Ich hatte den Eindruck, die Unterhaltung sei

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