Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
stürmisch von seinen beiden Hunden begrüßt.
Sonnendurchflutet bot sich ihm das Wohnzimmer dar, rechts davon, auf dem Tresen, war das Frühstück liebevoll angerichtet.
„Na, du Langschläfer!“
Eine Frau mit langen, dunkelbraunen Haaren und einer schlanken Figur, näherte sich ihm von hinten und schlang die Arme um seine Hüften.
„Du solltest öfter hier übernachten“, entgegnete Neal. „Das Frühstück sieht toll aus.“
„Das wäre also der einzige Grund?“
Neal drehte sich um und erwiderte Francis’ Kuss.
„Nein, natürlich nicht. Du weißt, dass deine Nähe für mich das Wichtigste ist.“
Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Nach jeder gemeinsamen Nacht, merkte er, wie froh er war, sich damals für sie entschieden zu haben. Ihr inniges Verhältnis war mehr, als die Gesellschaft je toleriert hätte. Trotzdem hatten sie den Schritt gewagt, ihre verbotene Liebe wenigstens heimlich fortzuführen.
Sie setzten sich.
„Würdest du zu mir ziehen, hättest du es einfacher!“ Francis nahm die Kaffeekanne und schenkte ein. „Und Nicholas würde sich auch freuen, wenn er seinen Vater öfter sehen würde.“
Neal seufzte tief. Es war nicht das erste Mal, dass er dieses verlockende Angebot abschlagen musste.
„Du weißt ganz genau, dass wir nicht zusammen ziehen können. Was würde Mum dazu sagen?“
Er schüttelte den Kopf. Francis nickte.
„Recht hast du schon. Aber dieses Haus ist viel zu groß für dich. Irgendwann verirrst du dich noch.“
Nun musste ihr Bruder sogar lachen. Der Gedanke daran war nicht utopisch. Sein Haus war eine Villa. Er besaß einen Pool, einen riesigen Garten, drei Etagen an Wohnfläche, eine Tiefgarage ... und doch fehlte irgendetwas. Nachdenklich ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen.
„Heißt ja nicht, dass ich hier ewig alleine wohnen werde.“
Francis sah erschrocken auf. Hastig schluckte sie ihr Brötchenstück herunter.
„Suchst du endlich eine Frau, ja?“ Ihr Puls beschleunigte sich akut, doch Neal lächelte warmherzig. Er nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen.
„Du weißt ganz genau, dass ich dich nie verlassen würde.“ Er machte eine kleine Pause, dann fügte er hinzu: „Außerdem interessiere ich mich nicht für andere Frauen.“
Er sah auf seinen Teller. Sein Gesicht war plötzlich ernst. Francis bemerkte sofort, dass ihn etwas bedrückte.
„Was ist denn los? Du warst gestern schon so komisch.“
Neal nahm einen Schluck Kaffee. Seine Stirn legte sich in Falten. Krampfhaft überlegte er, wie er seiner Schwester klarmachen konnte, dass...
„Ich bin wirklich gern mit dir zusammen“, fing er schließlich an, „doch mir ist auch klar geworden, dass ich ... Ach, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Ich will dir nicht wehtun.“
Er senkte den Kopf, was Francis signalisierte, dass es sich tatsächlich um ein heikles Thema handelte. Doch dafür blieb sie erstaunlich ruhig. Die Geschwister hatten schon viele Probleme gemeinsam gelöst. Sie konnten immer über alles offen reden.
„Raus mit der Sprache“, forderte sie deshalb. „Was ist los?“
Sie sah ihren Bruder an. Es schien ihm sichtlich nicht leicht zu fallen, darüber zu sprechen. Verlegen fuhr er sich durch sein Haar, welches in Strähnen in sein Gesicht fiel.
„Du bist wirklich eine tolle Frau, und ich bin sehr glücklich mit dir und Nicholas.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an seinen kleinen Sohn dachte. „Doch es ist schon ziemlich lange her, dass ich mal ...“ Er sah fast beschämt zu Boden, suchte nach den passenden Worten. „Ich würde einfach gerne mal wieder einen netten Mann kennen lernen, verstehst du?“
Der erwartungsvolle Ausdruck in Francis’ Gesicht wich augenblicklich einem zaghaften Lächeln. Natürlich hatte sie bemerkt, dass es in letzter Zeit ruhiger um Neal geworden war - jedenfalls, was Männer betraf. Dass es ihn unzufrieden stimmte, konnte sie gut verstehen.
„Bisexualität kann man nicht so einfach abstellen“, sagte sie und biss derweilen in ein Schokoladencroissant. „Ist doch klar, dass du mal wieder Lust auf einen Mann hast.“
Ihr Bruder, der hingegen noch gar nichts gegessen hatte, machte ein verblüfftes Gesicht. Die Toleranz seiner Schwester überraschte ihn stets von neuem. Und doch musste er ihre Aussage korrigieren.
„Es ist nicht die Lust auf einen Mann für eine Nacht. Ich dachte an etwas Dauerhaftes. Für längere Zeit, verstehst du?“
Francis nickte, obwohl sie
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