Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
und dir immer aus dem Weg geht und dich behandelt wie ein kleines Kind?“ Mit großen, verzweifelten Augen sah Gero seine Mutter an.
„Hast du denn schon probiert der Person deinen Fehler klar zu machen?“
Gero winkte ab. „Ach, er lässt doch nicht mit sich reden!“ Dabei biss er sich auf die Zunge. Unmöglich wollte er von seiner Bekanntschaft zuviel preisgeben, aber seine Mutter fragte sogleich nach:
„Wer ist es denn? Ein Freund?“
„Nein!“ Gero schien verstört und ließ den Kopf hängen. Er konnte nicht gestehen, dass es hier um seinen angeblichen „Studienkollege“ ging.
„Ist es ein Mädchen, um das zu dich bemühst? Mir kannst du alles sagen.“
„Es ist zu früh, um etwas zu sagen. Ich will einfach nur wissen, was ich tun soll. Ich kann doch nicht ewig hinter dieser Person herlaufen.“
„Doch, du kannst. Solange es dir sinnvoll erscheint“, sagte Geros Mutter. „Du hast sicher noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um an diese Person heranzukommen, oder?“
Gero schüttelte den Kopf.
„Na, dann lass dir etwas Nettes einfallen.“
Kapitel 5
Neal startete den Wagen und fuhr aus der Garage. Dann blieb er in der Einfahrt stehen und wartete. Als Gero mit dem Rad um die Ecke bog, musste er mit Schrecken feststellen, dass Neal die Absicht hatte weg zu fahren. Er hielt mit dem Rad neben dem Auto und lächelte zaghaft
„Was willst du schon wieder hier?“, fragte Neal verärgert.
„Ich wollte dich einladen - zum Essen!“, sagte Gero aufgeregt. Er hoffte inbrünstig, dass es nicht lächerlich klang. „Ich habe schon alles eingekauft.“
In dem Moment öffnete sich Neals Haustür, und eine Frau trat heraus. Sie trug ein rotes, langes Kleid mit einem großen ebenfalls roten Hut. Dieser, und ihre schwarze Sonnenbrille, verdeckten ihr Gesicht so sehr, dass Gero nur erahnen konnte, wie sie wohl darunter aussah.
„Du siehst doch, ich habe keine Zeit!“, antwortete Neal, dabei öffnete er der Frau die Beifahrertür. „Wir fahren zu einem Reitturnier.“
„Und heute Abend?“, hakte Gero sofort nach.
„Auch nicht. Ich weiß auch nicht, was das jetzt soll. Die Sache ist für mich gegessen. Verstanden?“ Er ließ den Motor aufheulen. Dann fuhr er davon.
Francis blickte in den Rückspiegel des Wagens und sah, wie Gero mit gesenktem Kopf zurück blieb.
„Also, er tut mir irgendwie leid“, sagte sie. „Er gibt sich wirklich Mühe, damit du dich wieder mit ihm verabredest.“
„Ich will aber kein blödes Essen“, entgegnete Neal. „Ich will ihn!“
Francis verdrehte die Augen, als verstünde sie von den Theorien ihres Bruders überhaupt nichts.
„Was erwartest du? Das alles ist totales Neuland für ihn. Er weiß bestimmt nicht, was er von sich selbst halten soll. Er braucht einfach Zeit, um sich seiner Gefühle sicher zu sein.“
„Das weiß ich selbst!“, erwiderte Neal gereizt. Wütend trat er auf das Gaspedal und beschleunigte. Doch für Francis war das Thema noch nicht erledigt.
„Warum hilfst du ihm denn nicht, seine Gefühle zu dir zu erkennen? Stattdessen gibst du ihm einen Korb nach dem anderen!“
„Mensch Liebes! Das ist doch gerade mein Trick“, versuchte Neal zu erklären. „Je mehr ich ihn ignoriere, desto mehr wird er an mir hängen. Verstehst du? Es macht ihn fertig, dass ich ihn missachte.“ Er machte eine kurze Pause und sein Gemüt wurde wieder ruhiger. „Ich weiß genau, was in ihm für ein Chaos herrscht. Es muss schlimm für ihn sein, aber am Ende wird er genau wissen, was er will. Glaube mir!“
„Sir, dieser junge Mann steht schon wieder vor dem Haus“, sagte Ralph.
Neal ging zum Fenster und sah vorsichtig hinaus. Dort sah er Gero auf der anderen Straßenseite sitzen. „Tatsächlich“, stellte er fest. „Er wird langsam richtig hartnäckig. Das gefällt mir!“
„Soll ich ihn wieder weg schicken und sagen, dass Sie ihn nicht sehen wollen?“
Neal lehnte ab. Der Zeitpunkt war gekommen, um einen erneuten Annährungsversuch zu starten.
„Nein, Ralph! Heute nicht! Ich werde selbst mit ihm sprechen.“
Gero zuckte vor Schreck zusammen, als sich die Tür des Hauses öffnete und Neal heraustrat. Schnell sprang er von der Bank, um nach seinem Fahrrad zu greifen, doch Neal kam auch schon genau auf ihn zu.
„Ich hau schon ab!“, rief Gero ihm entgegen. Dabei war seine Handlung paradox. Er hatte doch auf diesen Moment des Zusammentreffens gehofft! „Ich will dich nicht nerven!“
„Hey, nun warte mal!“,
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