Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
sogleich. „Da hattet ihr wirklich eine gute Idee.“
Theo grinste nur noch still. Er hatte sich etwas abseits gestellt und hob nun leicht die Hand. „Ich geh dann mal weiter“, sagte er verlegen. Die Anwesenheit Neals stimmte ihn unwohl. „Bis bald!“, grüßte er noch und schon war er wieder zwischen den anderen Gästen verschwunden.
„Hat er dich angebaggert?“, wollte Neal sofort wissen.
Gero zuckte mit den Schultern. „Ein bisschen, vielleicht.“
„Aber du bist doch nicht darauf eingegangen, oder?“ Neals Blick zeigte Entsetzen, doch sein Freund winkte sogleich ab.
„Natürlich nicht.“
Neal nickte zufrieden. „Ist auch besser so“, zischte er ernst, dann griff er Geros Hand und hielt sie so fest, dass es schmerzte. „Wir gehören nämlich zusammen.“
„Machst du neben deinem Musikstudium auch noch selbst Musik?“, erkundigte sich Christen.
Sie und Thilo waren ins Gespräch gekommen. Und mittlerweile störte sie der finstere, dunkle Aufzug dieses Gothic Mannes auch nicht mehr. Heute trug er ein schwarzes Rüschenhemd, eine Lederhose, und seine Fingernägel waren dunkel lackiert.
„Ab und zu“, erwiderte er freundlich. Ihm gefiel es, dass sich die blonde Freundin von Francis für ihn interessierte. „Wir können ja mal telefonieren.“
„Gerne.“ Christen lächelte. Sie hatte eine helle Jeans und einen dunklen Body an. Es war nicht gerade Thilos Geschmack, doch die Person in der Kleidung gefiel ihm.
„Ich hole etwas zum Schreiben“, sagte er, um die Chance, mit ihr Adressen austauschen zu können, nicht zu verpassen.
Er überlegte, wo er in diesem Partygewühl Papier und Stift herbekommen könnte. Schließlich fiel ihm das Musikstudio im Keller ein.
„Bin gleich wieder da!“, sagte er vergnügt, dann bahnte er sich einen Weg zur Kellertreppe. Unten brannte zu seinem Erstaunen sogar Licht. Als er die Studiotür öffnete, sah er Neal, der auf dem Ledersessel vor dem Mischpult saß. Seine Beine hatte er auf den Tisch gelegt, dabei rauchte er eine Zigarette.
„Na, nimmst du Reißaus vor den Gästen?“, scherzte Thilo. Nebenbei suchte er auf dem Tisch nach Papier und Stift.
„Ich entspanne etwas ...“, erwiderte Neal. Sein Blick war geheimnisvoll.
„Ich nehme mir etwas zu schreiben mit, okay?“, sagte Thilo, als er einen Block und Kugelschreiber gefunden hatte, aber dann stutzte er. Auf dem Tisch sah er etwas Merkwürdiges: Einen Spiegel, ein kleines Röhrchen aus Metall und neben dem Spiegel lagen Reste eines weißen Pulvers verstreut.
Thilo war geschockt. „Was ist das denn? Hast du etwa gekokst?“
Er war ganz außer sich und betrachtete das weiße Pulver aus nächster Nähe.
„Mensch, das ist wirklich Kokain! Das darf doch nicht wahr sein! Was soll diese Scheiße?“
Fassungslos sah er seinen Freund an, doch Neal blieb ganz gelassen.
„Reg dich nicht auf“, sagte er mit ruhiger Stimme, „ist alles easy.“
Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und lächelte Thilo an.
„Mir geht es echt gut“, beteuerte er, dann schmiss er das Glas mit Schwung über seine Schulter, sodass es klirrend an der Wand zerschellte.
„Wir feiern heute!“, fügte er heiter hinzu. „Schon vergessen?“
Seine Augen sprühten vor Heiterkeit. Als er sich jedoch aus dem Sessel erhob, wankte er bedrohlich. Lachend hielt er sich an Thilo fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
„Du bist ja völlig dicht von dem Zeug!“, stellte Thilo entsetzt fest. Er glaubte immer noch nicht, was sich vor seinen Augen abspielte. „Das sage ich Francis! Du bist ja wahnsinnig!“, schrie er nun aufgebracht.
„Nein!“, lenkte Neal sofort ein. „Sag ihr nichts - und Gero auch nicht!“
Thilo schüttelte vehement den Kopf. „Das kannst du nicht von mir verlangen. Du bist mein Freund, und ich sehe nicht so einfach zu, wie du in dein Unglück rennst.“
Nun lachte Neal wieder auf.
„So ein bisschen Koks ist doch kein Unglück!“ Er fasste Thilo am Arm. „Lass uns wieder zur Party gehen.“
Doch Thilo riss sich los. Für ihn war die Sachlage längst nicht geklärt.
„Ich habe schon einmal geschwiegen“, erinnerte er. „Damals in der Disco habe ich Gero auch nichts gesagt. Aber so geht das nicht weiter. Noch mal mache ich das nicht!“
Diese Worte klangen unverrückbar, und trotzdem verhielt sich Neal gelassen.
„Nun bleib mal cool“, forderte er Thilo auf. „Wir sind doch Freunde. Wenn du versprichst, nichts zu sagen, dann verspreche ich auch, so was hier“, er
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