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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Spezialwerkzeuge im Wert von über 2 Millionen Dollar gelagert. S-G verfügte auch über eine eigene Tankstelle sowie die unterirdischen Tanks, die den streng geheimen Vorrat von 200.000 Litern Hubschrauberbenzin enthielten, die McIver ›vergessen‹ hatte, als die Schwierigkeiten eskalierten.
    Er musterte den Himmel. Der Wind verriet ihm, daß die 125, von Westen kommend, auf der Landebahn 29 links landen würde, aber die Maschine war nicht zu sehen. Er sperrte die Tür auf, zog sie hinter sich zu und hastete durch den kalten Vorraum zum Hauptbüro mit dem Fernschreiber. Er war abgeschaltet. »Verdammte Idioten«, murmelte er. Verärgert ging er zu den Hochfrequenz- und Kurzwellengeräten und schaltete sie ein. Beide konnten bei Notfällen auf Batteriebetrieb umgestellt werden. Ihr Summen war tröstlich.
    »Echo Tango Lima Lima«, sagte er in das Mikrophon, das waren die Kennbuchstaben der 125: ETLL. »Hier spricht McIver, hören Sie mich?«
    »Echo Tango Lima Lima – und ob, alter Junge«, meldete sich das Flugzeug sofort. »Hier oben ist es ziemlich einsam – wir rufen seit einer halben Stunde. Wo befindest du dich?«
    »Im Frachtenbüro. Es tut mir leid, Johnny« – er hatte die Stimme von John Hogg, dem dienstältesten Starrflügel-Captain erkannt. »Es war gar nicht so leicht, hierher zu kommen – ich bin gerade erst eingetroffen. Wo befindet ihr euch?«
    »In 27 Kilometer Entfernung genau südlich – in der Suppe. Wir gehen von 3.000 hinunter zum Standardlandeanflug und wollen auf Landebahn 29 links landen. Was ist denn los, Mac? Wir bekommen keinen Kontakt mit dem Tower von Teheran. Wir haben, seit wir im iranischen Luftraum sind, keinen einzigen Rückruf bekommen.«
    »Mein Gott! Nicht einmal von der Flugsicherung in Kisch?«
    »Nicht einmal von dort. Was ist denn geschehen?«
    »Ich weiß es nicht. Der Tower war gestern noch besetzt – bis Mitternacht. Das Militär hat uns die Starterlaubnis für einen Flug nach Süden erteilt.« McIver war verblüfft, weil die Kisch-Flugsicherung peinlichst aufpaßte, besonders wenn es sich um Flüge über den Golf handelte. »Der Flugplatz ist verlassen und sieht gespenstisch aus. Auf der Herfahrt waren überall Menschenmassen unterwegs, aber außer ein paar Straßensperren habe ich nichts Außergewöhnliches gesehen, keine Unruhen oder dergleichen.«
    »Könnte es bei der Landung Probleme geben?«
    »Ich bezweifle, daß die Landehilfen funktionieren, aber die Wolkendecke liegt bei 1.500 Meter, die Sicht beträgt 15 Kilometer. Die Landebahnen sehen gut aus.«
    »Was meinst du?«
    McIver erwog das Für und Wider einer Landung ohne Unterstützung und ohne Genehmigung durch den Tower. »Habt ihr genügend Treibstoff für den Rückflug?«
    »O ja. Ihr habt keinen Treibstoff?«
    »Nur für den Notfall – jedenfalls im Augenblick.«
    »Ich bin auf 1.700, unter der Wolkendecke, und habe dich in Sicht.«
    »Okay, Echo Tango Lima Lima. Wir haben Ostwind mit etwa 10 Knoten Geschwindigkeit. Du würdest normalerweise auf 29 links landen. Die Militärbasis scheint geschlossen und verlassen zu sein, also dürfte es keinen weiteren Luftverkehr geben. Alle landenden und startenden Zivilflüge sind abgesagt worden. Ich schlage vor, du überfliegst den Platz einmal, und wenn du meinst, daß es okay ist, komm direkt herein – treib dich nicht lange in der Luft herum, hier wimmelt es vor schießwütigen Clowns. Sobald du gelandet bist, dreh die Maschine sofort um, damit du notfalls rasch starten kannst. Ich fahre dir entgegen.«
    »Echo Tango Lima Lima.«
    McIver zog sein Taschentuch heraus und wischte sich Hände und Stirn ab. Doch als er aufstand, setzte sein Herzschlag aus.
    In der offenen Tür stand ein Zollbeamter, dessen rechte Hand lässig auf dem Pistolenhalfter lag. Seine Uniform war schmutzig und zerknittert, in seinem runden Gesicht stand ein drei oder vier Tage alter Stoppelbart.
    »Salam Agha«, begrüßte ihn McIver, der sich bemühte, die Ruhe zu bewahren. Der Mann gehörte nicht zu den Beamten, die üblicherweise hier Dienst taten.
    Der Fremde bewegte drohend die Hand auf der Pistolentasche und schaute von McIver zu den Funkgeräten und von dort wieder zu McIver zurück. »Sprechen Sie Englisch, Sir?« fragte McIver stockend auf Persisch: »Bitte entschuldigen Sie, aber ich spreche Ihre Sprache nicht.«
    Der Zollbeamte knurrte und fragte genauso stockend auf Englisch: »Was machen Sie hier?«
    »Ich bin Captain McIver, Leiter von S-G Helicopters.« McIver

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