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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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London«, erklärte er McIver lässig, während sich die Männer um den Mullah drängten und das Papier betrachteten. »Ich habe die Reise in London unterbrochen, um sie mir zu holen – sie besagt, daß ich ein VIP bin, offiziell hier zu tun habe und jederzeit wieder abreisen kann.«
    »Wie hast du das geschafft?« fragte McIver bewundernd.
    »Beziehungen, mein Junge. Beziehungen und ein großes heung yau .«
    »Sie kommen mit uns«, befahl ein bärtiger junger Mann, der Englisch mit amerikanischem Akzent sprach. »Sie sind verhaftet.«
    »Weshalb, wenn ich fragen darf?«
    »Illegale Landung ohne Erlaubnis.«
    Gavallan zeigte auf das Papier. »Das ist eine offizielle Erlaubnis von Ihrem Botschafter in London. Es lebe die Revolution! Lang lebe Ayatollah Khomeini!«
    Der Junge zögerte, dann übersetzte er es dem Mullah. Sie murmelten zornig miteinander. »Sie kommen beide mit uns!«
    »Wir folgen Ihnen in unserem Wagen. Komm, Mac!« befahl Gavallan entschieden und setzte sich auf den Beifahrersitz. McIver schaltete die Zündung ein. Einen Augenblick lang waren die Männer verblüfft, dann stieg der englischsprechende junge Mann mit einem Genossen hinten ein. Jeder hatte eine AK 47.
    »Fahren Sie zu Abfertigung. Sie verhaftet.«
    Im Abfertigungsgebäude warteten weitere finster blickende Männer und ein sehr nervöser Einwanderungsbeamter. McIver zeigte seinen Flughafenausweis und seine Arbeitserlaubnis vor, erklärte, wer er und Gavallan waren und daß sie für IranOil arbeiteten, doch der Beamte bedeutete ihm herrisch zu schweigen. Er prüfte McIvers Papiere und Gavallans Paß genau und gewichtig, öffnete dann Gavallans Koffer und durchsuchte ihn, aber der enthielt nur Rasierzeug, ein zweites Hemd, Unterwäsche und Nachtzeug. Eine Taschenflasche Whisky wurde von einem der jungen Männer sofort konfisziert. Er öffnete sie und schüttete den Inhalt auf den Fußboden.
    » Dew neh loh moh «, sagte Gavallan honigsüß auf Kantonesisch, und McIver erstickte beinahe. »Es lebe die Revolution!«
    Der Mullah befragte den vor Angst schwitzenden Beamten. Schließlich sagte der englischsprechende junge Mann: »Behörden behalten Paß und Papier. Sie erklären später.«
    »Ich will meinen Paß behalten«, widersprach Gavallan.
    »Die Behörden behalten. Feinde des Volkes werden leiden. Diejenigen, die Gesetze brechen – illegale Landungen und Einreisen – werden islamische Bestrafung erhalten. Seine Exzellenz möchte wissen, wer in Flugzeug mit Ihnen?«
    »Nur meine zweiköpfige Besatzung. Die beiden stehen auf der Passagierliste, die der Landeerlaubnis beigefügt ist. Jetzt möchte ich bitte meinen Paß und dieses Dokument.«
    »Die Behörden behalten. Wo Sie wohnen?«
    McIver nannte seine Adresse.
    Der Mann übersetzte. Wieder folgte eine hitzige Debatte. »Ich soll Ihnen sagen: Jetzt Ihre Flugzeuge dürfen nicht fliegen oder landen ohne Erlaubnis zuerst. Alle iranischen Flugzeuge – alle Flugzeuge jetzt im Iran gehören Staat und …«
    »Die Flugzeuge gehören ihren rechtmäßigen Besitzern«, unterbrach ihn McIver.
    »Ja«, bestätigte der Mann höhnisch, »unser islamischer Staat ist Besitzer. Ihnen gefallen Gesetze nicht, Sie gehen. Sie verlassen Iran. Wir Sie nicht hergeholt.«
    »Da irren Sie sich. Wir, die S-G Helicopters, sind hierher geholt worden. Wir arbeiten für Ihre Regierung und haben IranOil jahrelang gedient.«
    Der Mann spuckte auf den Boden. »IranOil Schah-Gesellschaft. Islamischem Staat gehört Öl, nicht Fremden. Ihr bald verhaftet werden wegen schwerem Verbrechen: iranisches Öl gestohlen.«
    »Blödsinn. Wir haben überhaupt nichts gestohlen«, widersprach McIver. »Wir haben dem Iran in das 20. Jahrhundert geholfen.«
    »Verlassen Sie Iran, wenn Sie wollen«, wiederholte der Sprecher, ohne ihn zu beachten. »Jetzt alle Befehle kommen von Imam Khomeini, Allah schütze ihn. Er sagt, keine Landung oder Start ohne Erlaubnis. Jedesmal fliegt ein Khomeini-Wächter mit jedem Flugzeug. Verstehen?«
    »Wir verstehen, was Sie sagen«, antwortete Gavallan höflich. »Können Sie es uns schriftlich geben, weil die Regierung Bachtiar vielleicht nicht damit einverstanden ist?«
    Der Mann übersetzte, und die anderen brüllten vor Lachen. »Bachtiar ist fort«, sagte der Mann grinsend. »Dieser Hund von Schah-Lakai versteckt sich. Versteckt sich, Sie verstehen? Der Imam ist Regierung. Er allein.«
    »Natürlich.« Gavallan glaubte ihm kein Wort. »Wir können also gehen?«
    »Ja. Morgen melden bei

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